Bruckmann CMYK quer
Panoramawege
wandern

Wandern Schwäbische Alb: Heuneburg

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Schwitzen trotz Kelten. Ein gigantischer Blick bis zu den Alpen und eine archäologische Sensation. Das bietet die Wanderung um die Heuneburg. Es lohnt sich, diese Denkmale zu erwandern. Nach der Tour ist jeder ein Keltenexperte, denn der archäologische Wanderweg ist informativ und liebevoll angelegt.

Beschreibung

Stellen Sie sich vor, 

Sie sitzen bei irgendeiner dieser dusseligen Quizsendungen, die auf allen Fernsehkanälen laufen. Diese eine Frage entscheidet über eine Million Euro haben oder nicht haben. Der Moderator will von Ihnen wissen: Wie heißt der älteste namentlich erwähnte Ort in Deutschland? Alle anderen, die lieber zu Hause sitzen, um sich dusselige Quizsendungen anzusehen, bekommen Panik und schwitzen. Aber Sie wissen nach dieser Wanderung, welcher Ort gemeint ist, und beantworten ganz lässig die finale Frage.

Es gibt wenige Plätze in Deutschland, die derart intensiv archäologisch erforscht sind wie die Heuneburg. Hier hatten die Kelten einen Fürstensitz. Wir starten am Heuneburgmuseum. Gut markiert ist der etwa 8 km lange Weg mit einem bärtigen Silen. Das ist ein Wesen halb Pferd, halb Mensch. Heute nennt man solche Gestalten Marathonläufer. Eine tolle Idee hatten die Macher dieses archäologischen Wanderwegs. Es gibt auf den Wegweisern immer zwei Pfeile: Einer in Rot, er zeigt an, wie der Rundgang weiterführt. Während der weiße Pfeil den Rückweg markiert. Eigentlich ist die ganze Tour auf der Heuneburg ein Rückweg, und zwar zurück in die Zeit der Kelten.

Wir wandern an der Baumburgstraße   

hinaus aus Hundersingen, die Straße geht in einen Wanderweg über, der uns zum Lehenbühl führt. Dort schütteten die Kelten im 6. Jahrhundert v. Chr. einen Grabhügel auf, mit einem Durchmesser von 65 m und einer Höhe von 4,50 m. Wie viele Menschen hier wohl geschippt haben und ob sie dafür eine behördliche Genehmigung brauchten?

Weiter geht es zwischen den Wiesen hindurch, und bald ist die Baumburg erreicht. Wahrscheinlich errichtete man im Mittelalter auf einem keltischen Grabhügel eine kleine Festung mit Ausblick auf das Donautal. Sogar ein Burggespenst soll es hier gegeben haben: Birlinger und Buck schrieben 1861 in ihrem Buch Sagen, Märchen und Aberglauben über das weiße Fräulein in der Baumburg. Na ja, vielleicht war damals schon dieser Burghügel ein beliebter Treff bei den Jugendlichen, und in geselliger Runde trinkt man schnell einen zu viel. Kein Wunder, wenn danach ein Mädel kreidebleich ist.

Nach der Baumburg halten wir uns links. Bald treffen wir auf eine kleine Straße. Hier kurz rechts wandern. Nun marschieren wir in Richtung Talhof weiter. Wir erreichen die nächste Station unserer archäologischen Wanderung: die Außensiedlung. Im Vorfeld der Heuneburg zwei Siedlungen aus der frühen Zeit der Kelten. Wir folgen weiter den Schildern mit dem Silen und kommen im Freilichtmuseum Heuneburg an. Hier sind Häuser und Befestigungsanlagen der Kelten rekonstruiert. Was in den letzten Jahrhunderten gleich blieb: der Blick hinab ins Donautal,

hinüber zum Bussen und bei schönem Wetter auf die Gipfelkette der

Alpen.

Nachdem wir das weitläufige Außengelände der Heuneburg besichtigt haben, steigen wir auf zu dem Fürstengrabhügel und den Überresten der Außensiedlung. Archäologen fanden Hinweise darauf, dass diese Siedlung im 6. Jahrhundert v. Chr. gewaltsam zerstört wurde. In den Grabhügeln entdeckte man Bronzekessel und Teile eines Wagens. Da hing jemand sehr an seinem Fuhrpark.Rechts führt uns die Markierung   in den Wald hinein. Am anderen Ende des Forsts angekommen, links am Waldrand entlanggehen. Ein kurzes Stück führt der Weg durch satte Wiesen, und wir überqueren den Sippenbach. Wieder wandern wir durch den Wald. An einer Gabelung rechts halten. Bald ist der Hohmichele erreicht. Dieser Grabhügel ist von einigen kleineren umgeben. Um die 40 sollen es sein. Doch der Hohmichele überragt sie alle: Er ist mehr als 13 m hoch, sein Durchmesser beträgt 85 m. Zum Vergleich: Die Antonow AN 225, eines der größten Transportflugzeuge der Welt, hat eine Länge von 85 m! In Mitteleuropa gibt es nur wenige Grabhügel, die größer sind. Am Rand dieses Grabhügelfelds befindet sich die elfte und letzte Station auf der archäologischen Wanderung um die Heuneburg: die spätkeltische Viereckschanze. Sie umfasste eine Fläche von fast einem Hektar, das sind 1,4 Fußballfelder. Also ein Erwachsenen-Spielfeld plus eines für die D-Jugend.

Wir wandern aus dem Wald hinaus und sehen unterwegs zwischen den Bäumen keltische Grabhügel. Bergab folgen wir dem Weg, der uns durch Felder und Wiesen führt. Wir überqueren den Sappenbach und steigen zum Kreuzbühl auf. Von hier sind es nur noch wenige Hundert Meter bis zu unserem Ausgangspunkt Hundersingen. Welche deutsche Stadt der Grieche Herodot wohl bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. erwähnte?

Touren-Charakter

Auf den Spuren der Kelten führt dieser einfache und konditionell wenig anspruchsvolle Rundwanderweg. Unterwegs bieten sich herrliche Fernblicke.

Ausgangspunkt

Heuneburgmuseum, Hundersingen

Endpunkt

Heuneburgmuseum, Hundersingen
Lust auf mehr?
Panoramawege Schwäbische Alb
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Genussvoll die Schwäbische Alb durchwandern und die Ausblicke genießen. Jede Tour ein einmaliges Erlebnis auf Panoramawegen und mit lohnendem Ziel.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.