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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Schwäbische Alb : Härtsfeldsee und Neresheim

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
15.5 km
Aufstieg:
200 m
Abstieg:
200 m

Auf der einfachen, aber langen Rundwanderung gibt es keine steilen Anstiege zu bewältigen, denn sie verläuft auf dem Härtsfeld, einer Hochfläche auf der östlichen Alb. Wem die Tour zu lang ist, der kann sie durch eine Fahrt mit der Museumsbahn etwas verkürzen (s. Tipp).

Beschreibung

Vom Parkplatz am Härtsfeldsee an der Straße in Richtung Neresheim folgen Sie in nordöstlicher Richtung einem Wirtschaftsweg (keine Markierung) durch das Wiesental, parallel zu einer Landstraße. Am Ortsbeginn von Katzenstein zweigt links die Straße nach Iggenhausen ab, die gut sichtbar mit einem roten Dreiblock markiert ist.

Abstecher: Ehe Sie abbiegen, lohnt der Weg zu der gut erhaltenen Burg Katzenstein (0:30 Std.): Sie folgen weiter der Ortsdurchfahrt und steigen wenig später zu der beeindruckend auf einem Felsen stehenden Burg Katzenstein an (Burggaststätte). Sie gilt als eine der besterhaltenen romanischen Burganlagen (11. Jh.) im süddeutschen Raum (geöffnet täglich außer Mo 10–18 Uhr, Führungen um 11, 14, 15 und 16 Uhr; im Feb. geschlossen; www.burgkatzenstein.de).

Sie kehren in den Ort zurück und folgen der Straße in Richtung Iggenhausen am Hang des Hexenbergs leicht bergauf zur Scheitelhöhe, wo der markierte Weg nach rechts abzweigt. Nach 500 m biegen Sie links ab – von hier bietet sich ein schöner Blick auf Katzenstein und den Härtsfeldsee – und folgen dem markierten Weg anfangs entlang des Waldrands, dann durch den Wald. Dabei durchqueren Sie zunächst ein flaches Tal und einige Minuten später das enge Tal des Wildbachs (1 Std.). Stets geradeaus erreichen Sie den Waldrand und beim kleinen Schloss Neresheim die Straße Neresheim–Nördlingen. Bergab gelangen Sie zur Benediktinerabtei Neresheim (2:30 Std.).

Passend zur Vorliebe der Benedik­tiner für erhöhte Standorte steht die Abtei auf dem Ulrichsberg oberhalb von Neresheim. Gegründet wurde sie im Jahr 1095 als Chorherrenstift und zu Beginn des 12. Jh. in ein Benediktinerkloster umgewandelt. Die heutige Anlage allerdings stammt aus dem 18. Jh. Anlässlich der 600-Jahr-Feier der Abtei wurde mit umfangreichen Umbauarbeiten begonnen, die sich über fast 100 Jahre hinzogen. Zuerst wurden der Wirtschaftshof, darüber dann die Konventsgebäude und schließlich an höchster Stelle die Kirche ­errichtet. Als Baumeister wurde Balthasar Neumann (1687–1753) berufen, der jedoch noch vor Vollendung der Kirche starb, die heute zu den bedeutendsten spätbarocken Kirchen zählt. Die Kuppeln in dem hellen, heiter wirkenden Kirchenraum wurden von Martin Knoller (1747–1792) ausgemalt und gelten als Höhepunkt europäischer Barockmalerei. Nur ein Jahrzehnt nach der Einweihung der Kirche wurde das Kloster im Zuge der Säkularisierung aufgehoben und dem Fürsten von Thurn und Taxis zugesprochen. Im Jahr 1920 pachteten Benediktiner die teilweise leer stehenden Gebäude und gründeten wieder ein Kloster.

Das Klostermuseum im Konventgebäude und in der Prälatur bietet einen Überblick über die Kloster- und Baugeschichte der Abtei (Klostermuseum: Führungen Sa und So 16 Uhr; Abteikirche ganztägig geöffnet; Kirchenführungen: Ostern–Allerheiligen täglich 11 und 15 Uhr). Bekannt ist die Klosterkirche auch wegen der hervorragenden Akustik, die man mehrmals im Jahr bei Konzerten erleben kann (www.abtei-neresheim.de).

Nach Besichtigung der Klosteranlage verlassen Sie den Klosterhof durch einen Ausgang an der Klostergaststätte und folgen einer Allee bergab. Am Ortsbeginn von Neresheim passieren Sie das im alten Bahnhof untergebrachte Härtsfeldbahn-Museum (an den Fahrtagen der Museumsbahn geöffnet; www.hmb-ev.de) und halten sich auf der quer verlaufenden Straße Neresheim–Nördlingen links.

Am Ortsende zweigt rechts ein Weg ab (Markierung rote Raute), der das Tal der Egau durchquert und an der Gallusmühle über das Flüsschen an den westlichen Talhang führt. In trockenen Sommern kann es jedoch sein, dass statt der Egau nur ein leeres Bachbett zu sehen ist. Dann sind die elf Egauquellen bei Neresheim versiegt, und das Wasser tritt erst am Härtsfeldsee aus.

Bequem führt ein breiter Weg talabwärts (keine Wander-, nur Radmarkierung), an einem mit Wacholder bestandenen Seitental vorbei, und anschließend passiert er die zwischen bewaldeten Hängen stehende ehemalige Steinmühle sowie nach einigen Minuten die Steinbrüche der ehemaligen Härtsfeldwerke. Weiter talabwärts weicht der Wald zurück. Sie passieren das jenseits der Egau liegende Dorf Iggenhausen und erreichen wenig später eine Brücke über das Flüsschen.

Wer sofort zum Parkplatz zurückkehren möchte, überquert die Brücke. Zum Badeplatz am Härtsfeldsee mit großer Liegewiese und Seehaus-Kiosk (geöffnet Mai–Okt.) folgt man dem Weg geradeaus. Vom Badeplatz führt der Weg geradeaus und nach links am Ufer entlang zurück zum Parkplatz (4:30 Std.).

Ausgangspunkt

Parkplatz am Härtsfeldsee an der Straße Dischingen Neresheim

Wegbeschaffenheit

Kurze Abschnitte auf Straßen, teils asphaltierte Wirtschaftswege; Waldwege

Die »Schättere«

Schön anzusehen ist das Neresheimer Bahnhofsgelände, wenn die Härtsfeld- Museumsbahn »Schättere«, die bis 1972 zwischen Aalen und Dillingen verkehrte, unter Dampf gesetzt wird. An solchen Tagen allerdings wird der Wanderweg entlang der Bahnlinie bis zum Härtsfeldsee, einem Badesee, von zahlreichen Wanderern und Radlern benutzt.

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