Bruckmann CMYK quer
Langschläfer
wandern

Wandern Schwäbische Alb: Genüsslich von Breitingen zur Salzbühlhöhle

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
8 km
Aufstieg:
50 m
Abstieg:
50 m

Garantiert wenig Höhenmeter. Im oberen Lonetal liegt das Dorf Breitingen. Von hier aus führt eine gemütliche Wanderung zur Salzbühlhöhle. Für alle, die schwer aus dem Bett gekommen sind und sich trotzdem ein wenig in der Natur bewegen wollen, ist diese Genusstour perfekt. Wer hingegen Höhenmeter sammeln will, blättert bitte weiter.

Beschreibung

Geruhsames Miteinander

Nein, die Zeit ist in der Gemeinde Breitingen nicht stehen geblieben. Doch wer kurz innehält und den Sekundenzeiger seiner Uhr betrachtet, dem kommt es so vor, dass sich dieser gemächlicher bewegt als sonst. 2014 wohnten in Breitingen 285 Menschen. Trotzdem ist es eine eigene Gemeinde.

Landwirtschaft prägt diesen idyllischen Ort. Um die 190 Hektar Felder bestellen die ansässigen Bauern und sie sind stolz auf ihre Höfe. Für wen sich die Landwirtschaft nicht mehr lohnt, der betreibt sie im Nebenerwerb weiter. Nach getaner Arbeit treffen sich die Breitinger in der Freiwilligen Feuerwehr, dem Gesangsverein, bei den Landfrauen oder dem Landwirtschaftlichen Ortsverein. Wenn es eine funktionierende Dorfgemeinschaft gibt, dann hier.

Zu den Höhepunkten im Jahr gehören das Dorffest und die Dorfweihnacht. Klar, dass jeder dabei ist. Gäste kommen auch genug.

Wenn in Breitingen ein Fest steigt, fahren sie aus Ulm, Dornstadt, Langenau und der restlichen Alb hierher. Alle wissen: In Breitingen gibt es deftige schwäbische Spezialitäten. Alles hausgemacht. Aber auch ohne ein Fest hat das Dorf seinen Reiz. Von hier aus führt eine gemütliche Wanderung zur Salzbühlhöhle. Von der Ortsmitte aus verlassen wir auf der Neenstetter Straße das Dorf. Kurz beim Ortsende zieht ein Sträßchen rechts weg nach Schönrain. Ein Schild mit zwei Löwen und einem Mühlrad zwischen den Pranken weist den Weg.

Rund um diesen Weiler befindet sich seit 2003 ein sieben Hektar großes Naturschutzgebiet. Auf der für die Schwäbische Alb typischen Wachholderheide mit Magerrasen wachsen seltene Pflanzen wie der Berg-Gamander, der rotfrüchtige Sandlöwenzahn oder die Silberdistel. Deshalb bleiben wir auf dem asphaltierten Sträßchen und gehen zum Mühlenmuseum. Erst 1984 stellte man hier den Mühlenbetrieb ein. Viele fragen sich, wie er überhaupt möglich gewesen ist, denn die Lone plätschert etwa 30 Meter von der Mühle entfernt langsam vor sich hin. Die Lösung ist ganz einfach: In den 70er-Jahren gab es eine Flurbereinigung. Damals begradigte man auch die Lone, welche in weiten Bögen mäandrierte. Wasserkraft brauchten die Müller von Schönrain schon lange nicht mehr, denn früh stellten sie den Betrieb auf elektrischen Strom um.

Die letzte Mühle im Lonetal

Die Schönrainmühle ist die letzte ihrer Art im Lonetal. 2012 eröffnete hier das Museum, um an diese lange Mühlentradition zu erinnern. In der Mühle sind die 50er-Jahre quasi stehen geblieben. Wann sich genau zum ersten Mal hier an der Lone ein Mühlrad drehte, ist schwer zu sagen. Bereits im Mittelalter gab es an diesem Standort eine Mühle. Vor dem Gebäude liegt ein alter Mühlstein und beeindruckt durch seine Größe.

Direkt hinter dem Museum befindet sich ein wundervoller kleiner Garten. Die Landfrauen haben ihn angelegt. Wein rankt sich am Gebäude entlang, Blumen blühen und eine kleine Bank lädt zu einer kleinen Pause ein. Eine wunderbare, harmonische Idylle. Von der Schönrainmühle aus führt ein ausgeschilderter Weg, er ist mit einem gelben Dreieck markiert, an der Lone in Richtung Langenau weiter. Viel ist im Sommer oder einem heißen Herbst von dem Flüsschen nicht zu sehen. Mit jedem gewanderten Kilometer verliert die Lone an Breite und Wasserstand. Gemütlich geht es in das Lonetal dahin. Hier gibt es keine nennenswerten Anstiege und wer es braucht, nutzt die Zeit und Ruhe zum Nachdenken. Allerdings sind am Wochenende sportliche Schwaben mit dem Mountainbike, in Laufschuhen oder mit Walkingstöcken unterwegs. Trotzdem stören sich keine Sportler an den Wanderern und umgekehrt, jeder übt sein Hobby aus, wie er es will. Gemütlich geht es weiter.

Kurz vor Bernstadt quert man die Lone und auf der anderen Flussseite ist nach wenigen Hundert Metern die Salzbühlhöhle erreicht. Sie ist eigentlich nur eine Nische, die wenige Meter in den markanten Felsen hineinreicht. Auf ihm stand eine Spornburg. Wahrscheinlich im 12. Jahrhundert ließen die Herren von Berolfstat (Bernstadt) diese Festung errichten. Bereits im Jahr 1300 stand sie nicht mehr. Entsprechend wenig bis gar nichts ist von diesem Burgstall heute noch zu sehen – ein paar überwucherte Grabenreste, mehr nicht. Gemütlich geht es zurück nach Breitingen. Im Gasthaus Krone oder der Speisegaststätte Lonetal klingt diese wenig anstrengende Wanderung perfekt aus. Wer dabei die Uhr an der Wand vom Wirtshaus beobachtet, der hat wieder den Eindruck, als verginge hier die Zeit gemütlicher als anderswo.

Touren-Charakter

Bei dieser Tour kommt niemand ins Schwitzen, es sei denn, es herrschen hochsommerliche Temperaturen im Lonetal. Für alle, die ohne viel Höhenmeter gut leben können und dafür gemütlich durch das malerische Lonetal gehen wollen, ist diese Wanderung eine gute Wahl.

Beste Jahreszeit

Sommer und Frühling

Ausgangspunkt

Ortsmitte von Breitingen

Endpunkt

Ortsmitte von Breitingen

Information

Besonderes

Regelmäßige Führungen in der Schönrainmühle

Lust auf mehr?
Wandertouren für Langschläfer auf der Schwäbischen Alb
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Wandertouren für Langschläfer und Familien: Mit dem neuen Wanderführer auf 30 Halbtagestouren die Schönheiten der Schwäbischen Alb erwandern.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.