Bruckmann CMYK quer
Langschläfer
wandern

Wandern Schwäbische Alb: Geislingen an der Steige und das Felsental

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
10.5 km
Aufstieg:
220 m
Abstieg:
220 m

Zum Wahrzeichen von Geislingen. Die Fünftälerstadt Geislingen ist bekannt für das hochwertige Besteck und Pfannen, die hier aus der Fabrik kommen. Doch das Wahrzeichen von Geislingen hat mit der Küche nichts zu tun: Es ist der mysteriöse Ödenturm. Eine gemütliche und doch spannende Wanderung führt hinauf zum Balkon der Stadt und anschließend in das Felsental.

Beschreibung

Zu Ödenturm und Burgruine Helfenstein

»Wenn du in kurzer Zeit was erleben willst, dann steig zum Ödenturm auf und wandere ins Felsental!«, rät ein Einheimischer. Am Wochenende sind weniger Schnäppchenjäger in Geislingen unterwegs und es findet sich manch freier Parkplatz. Auf der Alb hat sich der Ort als Einkaufsstadt etabliert. Auch viele Auswärtige fahren nach Geislingen, um in den WMF-Fischhallen günstig einzukaufen. Echte Langschläfer brauchen keine neuen Pfannen oder Töpfe. Was die Spätaufsteher wollen, ist eine gemütliche Wanderung mit hohem Erlebniswert. Das bietet diese Tour. Los geht es in der Bahnhofstraße. Von dort aus führt der Weg durch die Fußgängerzone, die so aussieht wie alle anderen auch. Deshalb am besten flott durchqueren und links in die Rosenstraße abbiegen.

Nach wenigen Hundert Metern geht es unter der Bahn hindurch. Anschließend nicht rechts abbiegen, sondern geradeaus weiter. Steil führt der Brunnensteig hinauf zum Wald. Wir folgen der Straße bis zu ihrem Ende. Nach dem letzten Haus halten wir uns rechts. Hier führt uns die Markierung (gelbes Dreieck) erst auf einen Forstweg und nach 200 Metern über steile Serpentinen hinauf in den Wald. Eine Kehre reiht sich an die andere. Leichter geht es mit Trekkingstöcken hinauf. Wenn die im Auto oder zu Hause liegen, hat man einen guten Grund, sich zu ärgern. Über einen halben Kilometer schlängelt sich der Weg hinauf zum Ödenturm. Auch wenn dieses historische Bauwerk das Wahrzeichen von Geislingen ist, gibt es seine Geheimnisse nicht preis. Eine Infotafel erläutert seine Geschichte – zumindest das, was man sicher weiß. Es lohnt sich auch, auf den Turm zu steigen. Der Blick reicht über Geislingen hinüber zur Burgruine Helfenstein. Wer vom Aufstieg noch geschafft ist, der lässt sich hinter dem Ödenturm auf dem Rastplatz nieder und erleichtert seinen Rucksack um die eine oder andere Wurstsemmel. Nun folgen wir dem Waldlehrpfad, der mit einer gelben Gabel markiert ist. Durch den Forst und später am Waldrand kommen wir nach Weiler ob Helfenstein.

Auf dem Ödenturmweg geht es in den Geislinger Stadtteil Weiler ob Helfenstein hinein. Hier lohnt es sich, einen Abstecher zur Burgruine Helfenstein zu unternehmen. Dazu auf dem Ödenturmweg links halten und zur Alten Weilersteige. Diese führt direkt zur ehemaligen Festung mit ihrem historischen Aussichtsturm und einer urigen Burgschänke. Am Turm ist das Wappen derer von Helfenstein zu sehen. Ein typisches schwäbisches Tier ziert das Schild: ein Elefant und zwar so, wie ihn sich die Menschen im Mittelalter vorgestellt haben. Vor allem das Rüsseltier auf dem Wappenschild erinnert sehr stark an den Elefanten aus der Sendung mit der Maus.

Durch das wildromantische Felsental

Zurück geht es nach Weiler ob Helfenstein auf der alten Weilerstraße. Nach kurzer Zeit ist der Ödenturmweg erreicht. Wir folgen der Dorfstraße rechts und gehen anschließend nicht geradeaus, sondern biegen links ab. Nun führt die Dorfstraße zur Schalkstetter Straße (K1441). Einen knappen Kilometer geht es auf ihr in Richtung Schalkstetten dahin. Bitte nicht bei dem Parkplatz links abbiegen, sondern vor einem Einödhof links zu dem Feldweg gehen. Hier ist wieder die rote Gabel als Wegmarkierung angebracht. Vor dem Wald gabelt sich der Weg. Hier links halten. Ein Wegweiser zeigt uns die Richtung zum Felsental. Zwei eiserne Treppen erleichtern die Strecke durch die Felsen hinauf. Derartige Vorrichtungen sind für die Schwäbische Alb extrem selten. Hier im Felsental ist es oft auch im Sommer feucht und mit ein wenig Glück sieht man einen Feuersalamander zwischen den bemoosten Felsen. Anschließend erfolgt der Abstieg durch den Talgrund zum Dorf Eybach. Hier folgen wir der Felsentalstraße. Nach einer Rechtskurve verlassen wir die Straße, überqueren auf einem kleinen Fußweg die Eyb und biegen in die Mühlbachstraße ein. Links zum Marienplatz und bis zur Von-Degenfeld-Straße, diese überqueren, und links in die Roggentalstraße.

Himmel-, Dreh-, Anwandfelsen

… Vor dem Kaninchenzüchtervereinsheim biegen wir links auf einem Feldweg Richtung Geislingen ab und kommen bald zum Himmelsfels. Markant steht er dort. In einem weiten Bogen führt der Weg nun in den Wald zu den spärlichen Überresten der Burg Hoheneybach. Übrig geblieben sind von der Festung noch der Burggraben und wenige Mauerreste. 1265 taucht diese Anlage zum ersten Mal in den Archiven auf. Die Familie von Helfenstein erbaute die Burg. Später zog das Adelsgeschlecht derer von Degenfeld ein. Aus ihr gingen einige militärische Haudegen hervor wie Hannibal von Degenfeld, der als Generalkapitän der Republik Venedig diente. Weiter geht es am Waldrand entlang zu einem ehemaligen Ringwall. Kurz nach diesem Bodendenkmal gabelt sich der Weg. Wir erreichen links auf dem Feldweg den Drehfels und darauf den Anwandfelsen. Nun führen steile Serpentinen hinab nach Geislingen. Über die Heidenheimer Straße geht es zurück zu unserem Ausgangspunkt. Eine lohnende Wanderung, bei der es viele Eindrücke von Geislingen zu sehen gibt.

Touren-Charakter

Geislingen von oben zu sehen ist bei dieser Tour mehrmals möglich. Über Waldwege und durch das abenteuerliche Felsental führt diese mittelschwere Tour rund um Geislingen.

Beste Jahreszeit

Sommer und Herbst

Ausgangspunkt

Bahnhof Geislingen

Endpunkt

Bahnhof Geislingen

Der Ödenturm

1150, 1250 oder vielleicht doch später? Uneins sind sich die Archäologen darüber, seit wann es den Ödenturm gibt. Urkundlich wird er 1420 zum ersten Mal erwähnt. Seine Bauweise lässt vermuten, dass er bereits seit spätstaufischer Zeit steht. Auch für das 12. oder 13. Jahrhundert ist das Baudatum realistisch. Unbeantwortet ist auch die Frage, warum es den Ödenturm überhaupt gibt. Sollte er eine Art zusätzlicher Ausguck für die Burg Helfenstein oder ein Vorposten sein, um die Verteidigung zu erhöhen? Noch haben die Forscher keine Antworten auf diese Fragen und der Ödenturm wacht weiterhin über Geislingen.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.