Bruckmann CMYK quer
Langschläfer
wandern

Wandern Schwäbische Alb: Felsen, Forellen und frisches Bier

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
8 km
Aufstieg:
120 m
Abstieg:
120 m

Achttausender im Kleinen Lautertal. Ein Naturschutzgebiet der besonderen Art ist das Kleine Lautertal. Alle, die sich mit dem Aufstehen am Morgen schwertun, finden hier einen »Achttausender«, der gemütlich zu schaffen ist. Der Rundwanderweg ist acht Kilometer lang und führt an allen wich-tigen Stellen, die das Kleine Lautertal so besonders machen, vorbei.

Beschreibung

Schwerer Anfang

Aller Anfang ist schwer, besonders wenn das Ziel dabei vor Augen ist. »Könnten wir hier nicht eine Pause einlegen?«, fragt ein älterer Herr aus einer Gruppe von Elektro-Radlern. Kurz diskutieren die wohlbeleibten Strom-Sportler. Viele Jahre herzhafte schwäbische Küche zeichnen sich an ihren engen Fahrradtrikots ab. Sie sitzen ab und nehmen vor dem Gasthaus Platz. Ein sehr gutes Argument für die Pause beim Gasthaus Lamm in Lautern sind die hausgemachten Kuchen. Nach längerem Diskutieren radelt die Gruppe weiter ins Kleine Lautertal.

Langschläfer haben es da besser. Sie stehen unter keinem Zeitdruck und während manche Radsportler stundenlang im Sattel sitzen und schwitzen, drehen sich Langschläfer im Bett noch einmal um. Gut ausgeruht geht es in Lautern los. Verlockend ist es, hier mit der Wanderung zu beginnen. Zwar besteht diese Einöde (so die offizielle Bezeichnung) nur aus einer mittelalterlichen Kirche, dem Pfarr- und Mesnerhaus, einigen Gehöften sowie dem Gasthaus, doch genau darin liegt der Charme. Hier blieb die Zeit irgendwann stehen. Für Langschläfer eine verlockende Aussicht.

Wer diese Wanderung auf sich nimmt, muss sich nicht beeilen. Im Gegenteil. Sich Zeit nehmen ist im Kleinen Lautertal wichtig, denn es gibt hier viele seltene Pflanzen sowie Tiere zu sehen. Zuerst heißt es einige Hundert Meter in das Tal wandern. Vor dem Gasthaus Lamm befindet sich auf der rechten Seite ein markanter Felsen. Daran führen steinerne, mit einem Geländer gesicherte Treppen den Hang hinauf in einen Mischwald. Das ist der anstrengendste Teil der Langschläfertour. Immer der violetten Markierung folgen. Oben angekommen, ist der Puls entsprechend hoch. Bald ist das Gehöft Hohenstein erreicht. Von hier aus gehen wir bis zur Kreisstraße K7383 und folgen auf einer Hochfläche links dem Feldweg. Er führt Richtung Bermaringen. Zwischen Wiesen und Feldern geht es flach auf den Ort zu. So lässt es sich wandern! Unterhalb des Sportplatzes vorbei bis zur Kreisstraße. Diese überqueren wir und steigen links in das Kleine Lautertal ab. Zum Glück ist es hier in den Schluchtwäldern der Schwäbischen Alb angenehm kühl. Ab jetzt im Tal Richtung Lautern zurück.

Wandern und in aller Ruhe beobachten

Wer hier durchhetzt, ist entweder ein richtiger Sportler oder hat keine Augen für die Besonderheiten der Natur. Ein Naturschutzgebiet ist das Lautertal und bietet einen guten Querschnitt über die verschiedenen Landschaftsformen der Schwäbischen Alb. Dazu gehören auf jeden Fall die aus dem Mischwald ragenden markanten Felsen. Sie sind aus Weißjurakalk und prägen das Kleine Lautertal. Auch diese Felsen sind wichtige Lebensräume für seltene Tiere. Reptilien lieben es, sich dort zu sonnen. Wer sich ruhig verhält, kann Eidechsen und Schlingnattern beobachten. Auch der Uhu findet hier sein Zuhause. Dieser imposante Vogel ist nämlich ein Felsenbrüter. Zarte rosa Tupfen auf dem Felsen sind Pfingstnelken, die hier häufig wachsen. Einen perfekten Standort hat der Bergahorn in den tiefen Schluchtwäldern des Kleinen Lautertals.

Besonders im Sommer zeigt sich der große Vorteil dieser Tour: Es ist im Wald angenehm kühl. Ebenfalls typisch für die Schwäbische Alb sind der Magerrasen und die Wacholderheide. Am Gegenhang im Kleinen Lautertal sind diese Vegetationsformen gut zu erkennen. Auch wenn das Angebot von Nährstoffen für die Pflanzen des Magerrasens alles andere als üppig ist, wachsen hier seltene Orchideen. Diese ziehen wiederum Schmetterlinge an. Weiter geht es bergab ins Tal hinein. Echte Langschläfer kennen keine Hektik. Immer wieder, vor allem an Wochenenden, kommen einem hier Mountainbiker und Läufer entgegen. Echte Langschläfer sehen über so viel Ehrgeiz souverän und tolerant hinweg. Stehen bleiben lohnt sich auch an den Gesteinshalden. Sie sind ein seltener und wertvoller Lebensraum für bedrohte Tierarten. Ein Fernglas ist im Kleinen Lautertal perfekt, um damit Tiere zu beobachten. Das letzte Drittel ist erreicht, wenn der Hohe Felsen auf der anderen Talseite zu sehen ist.

Weiter geht es dem Ausgangspunkt Lautern entgegen, und im Gasthaus Lamm gibt es einen hausgemachten Kuchen. Ohne Diskussionen!

Touren-Charakter

Eine Tour, auf der sich einem der Reiz des Kleinen Lautertals erschließt. Trekkingstöcke, GPS-Gerät und schwere Gebirgsstiefel bleiben zu Hause. Gemütlich geht es über die Höhenzüge und im Talgrund dahin.

Beste Jahreszeit

Frühling und Sommer

Ausgangspunkt

Parkplatz Lautern bei der Kirche

Endpunkt

Parkplatz Lautern bei der Kirche

Information

Besonderes

Zeit nehmen für den Lautertopf

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.