JBerg-Verlag
wandern

Wandern Schwäbische Alb: Durch Wiesen und Weinberge zur Burgruine

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
7.2 km
Aufstieg:
350 m
Abstieg:
350 m

hochgehkeltert. Außer der Ruine Hohenneuffen sind der kleine See Molach, der auf Vulkantuff liegt, die Höllenlöcher und die Weinberge interessante Punkte. Zudem begeistert die Tour durch prächtige Aussichtspunkte.

Beschreibung

Über die Schanze zum Molachsee

Wir gehen vom Parkplatz unterhalb der Ruine Hohenneuffen am Trauf entlang nach Süden. Rechts des Weges liegt das Naturdenkmal Parkplatzfelsen. Am Ende des Parkplatzes geht es am Wanderschild Parkplatz Neuffen Süd (712 m) vorbei in die Kernzone Bauernlochberg des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.

Wir folgen dem Wanderzeichen rotes Dreieck auf einem Pfad und erreichen nach einem kurzen Wegstück durch den Wald das Schild Bei der Schanze (732 m). Hier befinden sich links in der Wiese eine Schutzhütte, eine Grillstelle, Tische und Bänke. Außerdem finden wir hier eine Informationstafel zu der ehemaligen Schanze.

Danach kommen wir zu einem Gleitschirmfliegerstartplatz, der einen schönen Blick auf die Ruine, Neuffen und den gegenüberliegenden Höhenzug mit dem Hörnle und seiner nie mehr verheilenden Wunde, dem ehemaligen Steinbruch, bietet. Kurz danach liegt links mit dem Biotop Molach eine der geologischen Besonderheiten der Schwäbischen Alb.

Von den Höllenlöchern zur Heide

Kurz danach kommen wir an Höllenlöchern vorbei – sie haben die gleiche Entstehungsgeschichte wie die Höllenlöcher im Ermstal bei Bad Urach oder Dettingen. Es handelt sich dabei um Abrisskanten des Albtraufs. Kurz danach erreichen wir das Schild Beim Molach-See (705 m). Hier biegen wir rechts ab in Richtung Parkplatz Sieben Linden. Nun geht es entlang des Steilhangs auf einem schmalen Pfad steil bergab. Wir erreichen einen breiten Weg, dem wir nach links folgen. Kurz danach zweigen wir mit dem Zeichen blaues Dreieck rechts ab, nun führt uns wieder ein Pfad abwärts. Wir kommen in der Nähe einer Kurve der Straße vorbei. Etwas später führt der Weg kurz über eine Freifläche mit schönem Blick nach links. Hier und danach im Wald begleiten markante Baumgestalten den Weg, der bis 1852 als Alte Steige den Aufstieg zur Albhochfläche bildete.

Am Schild Alte Steige (516 m) ginge es nach links hinab zum Parkplatz Sieben Linden. Hier aber biegen wir rechts ab in Richtung Neuffener Heide. Kurz vor dem Dürrenbach zweigen wir links ab, dann geht es etwas weiter unten über einen schmalen Pfad über den Dürren­bach (Nähe Waldstück ev. Kirchengemeinde). Auf großen Steinen überqueren wir den Bach, danach halten wir uns links, um dann kurz darauf wieder rechts abzubiegen. Wir folgen nun einem schmalen Pfad, bis wir wieder auf den breiteren Weg stoßen. Auf ihn biegen wir links ein. Danach geht es in Richtung Neuffener Heide. Bevor wir auf die Freifläche kommen, führt uns ein Weg rechts in den Wald hoch, durch die Kernzone Bauerlochberg. Diesem Pfad folgen wir, bis wir auf die alte Schlosssteige treffen. Die Neuffener Heide liegt links unterhalb des Weges.

Hinauf zur Ruine Hohenneuffen

In der Schlosssteige geht es nach links kurz hinab bis vor einen Weinberg. Dort halten wir uns rechts und wandern oberhalb der Weinberge. Wir passieren das Schild Oberster Weinberg (508 m) und kommen mit prächtiger Sicht über die Weinberge hinab nach Neuffen zum querenden Spätburgunderweg. Hier folgen wir links des Waldrandes dem blauen Dreieck steil hinab bis zum Schild Schelmenwasen (476 m). Etwas tiefer liegt der Waldparkplatz ­Schelmenwasen (465 m). Dort nehmen wir den zweiten Weg von rechts, der uns in den Wald führt.

Nach einem links liegenden Spielplatz gehen wir an einer Verzweigung auf dem rechten Weg weiter. Danach quert ein mit dem blauen Dreieck markierter Pfad. Ihm folgen wir nach rechts hinauf zu einem Asphaltsträßchen. Wir gehen kurz nach links, zweigen aber gleich wieder rechts ab auf einen breiten Naturweg. An der nächsten Gabelung geht es rechts hinauf. Nach einem Rechts-links-Knick überqueren wir einen Forstweg und folgen dem Zeichen weiter auf einem Pfad. Nach einer Rechtskurve gehen wir an einem querenden Weg nach links.

Nach weiterem Bergauf queren wir wieder einen Forstweg. An der Kreuzung kurz danach biegen wir rechts ab auf den steiler ansteigenden Weg. Mit weiteren Knicken bringt er uns hinauf zur Zufahrtsstraße zur Ruine Hohenneuffen. Nach rechts kommen wir hinauf zur Burgruine Hohenneuffen, nach links zurück zum Parkplatz.

Wer noch nicht genug Aussicht genossen hat, kann nun am Waldrand nach links zum Wilhelmsfels gehen, von dem aus man noch ein letztes Mal einen herrlichen Blick zur Ruine Hohenneuffen und ins Albvorland hat.

Touren-Charakter

Wir wandern auf festen Wegen und Pfaden. Diese können bei Schnee, Eis und Nässe rutschig sein und verlaufen teilweise entlang des Steilhangs, sodass man auch schwindelfrei sein sollte. Die Wanderung kann mit der Tour »hochgehsiedelt« kombiniert werden, ebenso mit der Tour »hochgehfestigt«, dann ergeben sich aber zwei große Anstiege.

Ausgangspunkt

Erkenbrechts­weiler, Parkplatz Hohenneuffen, 720m, GPS-Koordinaten: 48.553554, 9.403159; andere Aus- gangspunkte: Parkplatz Schelmenwasen beim Neuffener Freibad (0,2km), Bahnhof (1,1km), Parkplatz Sieben Linden (0,1km) an der L1250 südlich von Neuffen.

Endpunkt

Erkenbrechts­weiler, Parkplatz Hohenneuffen, 720 m, GPS-Koordinaten: 48.553554, 9.403159

Route

Erkenbrechts­weiler/Parkplatz Hohen­neuffen - Molachsee - Alte Steige - Neuffener Heide - Schelmenwasen - Hohenneuffen - Parkplatz

Höchster Punkt

Drachenfliegerstartplatz, 728 m

Molach

Hier befand sich einst ein Vulkan und auf seinem Schlot aus wasserundurchlässigem Material entstand der Molach (oder Molachsee/Molachmaar). Der kleine moorige See (Maar) gehört zu den zahlreichen trichterförmigen Mulden auf der Albhochfläche, die vor 15 Millionen Jahren im Tertiär entstanden. Der Trichter war einst noch größer, wurde aber durch Erosion am Trauf eingeschnitten. Die Mulde füllt sich bei Regen mit Wasser, und da sie aus Vulkantuff besteht, bleibt das Wasser stehen – im Gegensatz zum sonstigen Kalkgestein der Alb. Außer Schilf wachsen in ihm Seerosen. Wasserstellen mit ähnlicher Entstehungsgeschichte führten zur Gründung von Dörfern auf der Schwäbischen Alb, Beispiele sind Zainingen, Hengen oder Donnstetten, wo sich die Ansiedlung um die Hüle – das Wasserloch – bildete.

Neuffener Heide

Die Neuffener Heide ist ein besonders interessantes Naturschutzgebiet. Sie hat bereits viele Nutzungsarten erlebt, so diente sie schon als Wiese, als Ackerland und zum Weinbau. Reste von Terrassen erinnern an einstige Nutzungen. Vor allem die mit Wacholder bewachsene Heide verdankt ihr Bild der Beweidung mit Schafen; hier findet man die bekannten Pflanzen Silberdistel, Frühlingsenzian und Küchenschelle. Zudem wachsen hier viele Orchideen, wie beispielsweise Brandknabenkraut, Hummel-Ragwurz und Pyramidenorchis. Insgesamt wurden schon über 260 Pflanzenarten gefunden, darunter viele gefährdete. Durch die geschützte Lage am Hang des Hohenneuffens, eingebettet in Streuobstwiesen und Weinberge, fühlen sich auch viele Wärme liebende Insekten hier wohl. An Schmetterlingsarten seien der Hauhechelbläuling, der Silbergrüne Bläuling, das Thymian-Widderchen und das Schachbrett erwähnt. Weitere Insektenarten sind die verschiedenen Heuschrecken wie Heidegrashüpfer, die Rotflügelige Schnarrschrecke und die Westliche Beißschrecke.

Ruine Hohenneuffen

Die Ruine Hohenneuffen liegt auf einem Bergsporn, der mit dem Albmassiv nur durch einen schmalen Sattel verbunden ist. Bereits die Kelten besiedelten den weit ins Albland vorspringenden Berg. Seit dem 11. Jahrhundert war er Sitz der 1198 erstmals genannten Edelfreien von Neuffen, von denen auch der Minnesänger Gottfried von Neuffen (ca.1212 bis ca.1270) abstammte. Von 1301 bis 1801 war sie eine der stärksten württembergischen Festungen. Ab 1543 wurde die Burg von dem grausamen und streitsüchtigen Herzog Ulrich zu einer sogenannten Landesfestung ausgebaut. Von der heutigen Ruine stammen nur die Ringmauern aus dem Mittelalter, die das Erscheinungsbild bestimmenden runden Geschütztürme aber aus dem 16. Jahrhundert. Das Ende kam 1801/1802, als die Burg auf Befehl der Franzosen geschleift wurde. Vom 15. bis zum 18.Jahrhundert diente sie auch als Staatsgefängnis. Das letzte wichtige »Groß­ereignis« war die Dreiländerkonferenz 1948, in welcher die Ministerpräsidenten der drei Nachkriegsländer über den Zusammenschluss zu einem einheitlichen Südweststaat die Weichen stellten.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.