Wandern Schwäbische Alb : Durch das Lonetal
Die Höhlen Hohlenstein-Stadel und Vogelherd sind weltberühmt, denn in beiden fanden Archäologen nur wenige Zentimeter große Figuren, die aus Mammut-Elfenbein geschnitzt wurden und mit einem Alter von mehr als 30 000 Jahren als die ältesten Kunstwerke der Menschheit gelten.
Am Wanderparkplatz
zwischen Bissingen und Stetten ob Lontal überqueren Sie die Straße, folgen einem Fußweg nach rechts über die Lone und kreuzen die hier nach Hürben abzweigende Straße. Geradeaus führt ein Asphaltweg am Zaun des Archäoparks Vogelherd entlang zum Eingang (0:10 Std.).
In der Höhle wurden bei Ausgrabungen nur wenige Zentimeter große Tierfiguren aus Mammut-Elfenbein gefunden. Sie wurden mit Steingeräten aus Mammutstoßzähnen geschnitzt und zeigen die für den Menschen einst wichtigen Tiere: Mammut, Wildpferd, Bison, Höhlenlöwe und Bär. Die Figuren stammen aus der Mittleren Altsteinzeit und gelten weltweit als älteste Belege beweglicher Kunst.
Nach Verlassen des Archäoparks folgen Sie weiter dem Asphaltweg, passieren den Parkplatz des Archäoparks und erreichen den Ortsrand von Stetten ob Lontal (0:30 Std.). Geradeaus (Markierung rotes Dreieck) gelangen Sie in den Ort und nach rechts in die Ortsmitte mit dem nicht zugänglichen Schloss Stetten – im Jahr 1583 erbaut und 1712 barock umgestaltet – mit der barocken Wallfahrtskirche aus dem Jahr 1733 sowie dem Gasthof Adler (geöffnet Mi–Sa ab 17.30 Uhr, So 11–14 und ab 17.30 Uhr; www.adler-lonetal.de). Am Gasthof Adler, kurz vor dem Barockschloss, halten Sie sich links in der Mitteldorfstraße – nicht der sofort wieder nach links weisenden Markierung folgen! – und gelangen zur Durchgangsstraße. Sie überqueren die Straße (Markierung rotes Dreieck, »Lindenau«) und verlassen auf der geradeaus führenden Wasserhausstraße den Ort. Am Waldrand halten Sie sich links zu einer Wegkreuzung, von der ein Waldpfad nach rechts leicht ansteigt.
Kurz nach Verlassen des Waldes wenden Sie sich nach links – Lindenau ist schon zu sehen – zu einem asphaltierten Fahrweg, der in den Weiler Lindenau (1:45 Std.) führt. Im 13. Jh. stand in Lindenau eine berühmte Wallfahrtskirche, die später um ein Hospiz erweitert wurde. 1803 fiel Lindenau an Bayern. Die Kirche wurde abgerissen; das Hospiz wurde zunächst in ein Jägerhaus umgewandelt und ab 1833 als Bauernhaus genutzt. Seit mehreren Generationen wird hier Landwirtschaft betrieben und Schafe weiden in der Umgebung. Heute ist Lindenau wegen der Gaststätte »Im Schlössle« (Di–So ab 10 Uhr sowie an Feiertagen geöffnet; www.ausflug-lindenau.de) ein beliebtes Ausflugsziel. Hier wird in rustikalen Räumen beziehungsweise im Biergarten traditionelle schwäbische Küche serviert, unter anderem Gemischter Braten und Vesperplatte, und freitags, am Backtag, gibt es auch schwäbische Pizza und selbst gebackenes Brot.
Neben der Ausflugsgaststätte befinden sich in der ehemaligen Mönchsklause die Ausstellung »Höhle des Löwenmenschen« mit Informationen und einem Film zur berühmten Elfenbeinfigur sowie eine Geopark-Infostelle und ein Infopunkt zum Lonetal (geöffnet täglich außer Mo 10–18 Uhr).
An der Gaststätte folgen Sie nach rechts einem Fahrweg (Markierung rote Gabel, »Hohlenstein«), der bequem ins Lonetal hinunterführt. Am Fuß des Talhangs zweigt rechts ein Pfad ab (Abstecher hin und zurück 5 Min.) zum Hohlenstein (2:15 Std.) mit drei Höhlen: Bärenhöhle, Kleine Scheuer und Stadel. Diese Höhlen wurden in den 1930er- und 1950er-Jahren von Archäologen untersucht. Gefunden wurde unter anderem der Oberschenkelknochen eines Neandertalers. Am bedeutendsten waren die Funde im Stadel. Hier entdeckte man eine knapp 30 cm große Löwen-Mensch-Figur, die vor rund 32 000 Jahren hergestellt wurde und als eine der ältesten Menschendarstellungen gilt. Das Original ist im Ulmer Museum zu sehen.
Sie überqueren die Lone und gelangen nach rechts, talabwärts, auf einem bequemen Wirtschaftsweg zum Wanderparkplatz im Lonetal (3:00 Std.) zurück.
Region
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz im Lonetal an der Straße Bissingen Stetten ob Lontal
Wegbeschaffenheit
Asphaltierte Wirtschaftswege, Waldwege und kurze Abschnitte auf Straßen
Archäopark Vogelherd
Die Vogelherdhöhle mit drei kurzen Höhlengängen wurde »aufgewertet« – gegen Eintrittspreis – zu einem sogenannten Archäopark mit Café und Ausstellungsraum, in dem einige der in der Höhle ausgegrabenen Elfenbeinfigürchen gezeigt werden. Eine Grillstelle, eine ganze Herde kleiner, bemalter Mammuts, ein lebensgroßes Mammut-Modell und die Möglichkeit, Speere auf Eiszeittiere zu werfen, ergänzen das Angebot. Für den Rundgang kann ein Audio-Guide ausgeliehen werden (www.archaeopark-vogelherd.de).
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.