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Wandermuffel
wandern

Wandern Schwäbische Alb: Donauversickerung und Vulkankratersee Höwenegg

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
12.3 km
Aufstieg:
230 m
Abstieg:
230 m

Ungewöhnliche Naturschönheiten. Auf den Spuren geheimnisvoller Naturphänomene. Ein ganzer Fluss versickert im Boden und ein smaragdgrün leuchtender See in einem ehemaligen Vulkankrater. Unsere längste Tour für Wandermuffel zu ganz besonderen Orten am südwestlichen Rand der Schwäbischen Alb.

Beschreibung

Ein Fluss versickert im Boden 

Darf’s a bissle mehr sein? Diese einfache bis mittelschwere Wanderung ist auch für Gelegenheitswanderer gut zu schaffen. Dass sie uns zu ungewöhnlichen Naturschönheiten führt, macht die Tour zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Wir bewundern erst das beeindruckende Einödviadukt und gehen dann ein kleines Stück hinab zum Flussbett der Donau. Wir sind Ende Mai unterwegs und Wasser ist hier weit und breit nicht mehr zu sehen. Wir folgen dem steinigen Flussbett nach links. Parallel dazu verläuft der Wanderweg etwas oberhalb im Wald. An den Spuren entlang der Böschung können wir erahnen, wie hoch der Wasserstand der Donau hier schon war. Plastiktüten, Äste und Gräser haben sich in Zweigen vor uns verfangen. Ein ganzes Stück folgen wir dem trockenen Flussbett, bis erste Pfützen uns daran erinnern, dass hier normalerweise Wasser fließt. Die Pfützen werden größer und wir weichen lieber auf den Wanderweg nebenan aus. Hier treffen wir auf den sehr gut ausgeschilderten DonauWellen-Weg »Donauversickerung«, dem wir auf dieser Tour folgen. Nur wenige Meter später trauen wir unseren Augen nicht: neben uns ist plötzlich ein mehrere Meter breiter Fluss. Die Donau fließt gemächlich vor sich hin. Nichts deutet darauf hin, dass sie gleich komplett im Karstgestein versickern wird – ein weltweit einzigartiges Naturphänomen. 60 Stunden fließt das Wasser unterirdisch, bis es zwölf Kilometer weiter und 183 Höhenmeter tiefer in Deutschlands größter Quelle, dem Aachtopf, wieder zum Vorschein kommt. An etwa 155 Tagen im Jahr versickert die Donau hier vollständig, ansonsten teilweise im Boden.

Atmende Steine 

Entlang des Wanderwegs lässt sich ein weiteres Naturphänomen beobachten: Hier atmen die Steine! An den Gesteinsspalten lässt sich immer wieder ein mehr oder weniger starker Luftzug feststellen. Grund dafür sind die Temperaturunterschiede zwischen der Luft in dem dahinterliegenden Höhlen- und Spaltensystem und der Außenluft. Wenn es kälter ist, kann man auch austretenden Dampf oder Eiskristalle beobachten.

Zum Vulkankrater Höwenegg 

Wir verlassen den Wald und erreichen einen schönen Spielplatz mit Grillstelle und einem Imbiss am Ufer der Donau. Dann überqueren wir die Bahnschienen und folgen dem Weg bergauf durch den Wald. Es folgt ein etwa 500 Meter langer und relativ steiler Anstieg, dann geht es eben weiter bis zum ehemaligen Vulkan Höwenegg. Bei Arbeiten im Steinbruch, der sich hier früher befand, wurden zahlreiche Fossilien entdeckt, darunter das dreizehige Urpferd, das Hipparion. Durch den Basaltabbau hat sich ein Krater gebildet, in dem sich Wasser zu einem smaragdgrün schimmernden See gesammelt hat. Wenn man die Böschung rechts oben erklimmt, hat man einen schönen Blick auf den See und kann – bei guter Fernsicht – im Hintergrund sogar die Alpen sehen. Wir folgen dem Weg nach links zu einem weiteren schönen Aussichtspunkt. Dann geht es ein Stück bergab. Unterwegs kommen wir an einer weiteren schönen Grillstelle vorbei und folgen dann dem reizvollen Weg durch den Wald. Ein Aussichtspunkt bietet einen schönen Blick über das Hegau. Schließlich gehen wir entlang des Hattinger Wildgeheges zum Hattinger Bahnhof. Dort befindet sich der gemütliche Landgasthof Hauser, in dem man sehr gut essen kann. Entlang der Bahnschienen geht es dann zurück.

Touren-Charakter

Einfache bis mittelschwere Wanderung auf gut ausgebauten Wegen

Ausgangspunkt

Parkplatz am Einödviadukt

Endpunkt

Parkplatz am Einödviadukt

Information

Kinderwagen: Mit geländetauglichem Kinderwagen machbar

Der richtige Zeitpunkt

Diese Wanderung lohnt sich vor allem im späten Frühjahr und im Sommer, wenn das Flussbett der Donau trockenfällt und man das beeindruckende Naturphänomen der Donauversickerung aus nächster Nähe betrachten kann.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.