Bruckmann CMYK quer
Langschläfer
wandern

Wandern Schwäbische Alb: Der Hohenstaufen

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:00 Std.
Länge:
5.5 km
Aufstieg:
285 m
Abstieg:
285 m

Zur Wiege der Staufer. Die Staufer sind auf der Schwäbischen Alb überall präsent: mit Burgen aus dieser Epoche, der Straße der Staufer und der Burgruine Hohenstaufen. Sie bildet mit dem gleichnamigen Berg die Herzkammer dieses ausgestorbenen schwäbischen Adelsgeschlechtes, das römisch-deutsche Könige stellte. Die Wanderung ist perfekt für einen sonnigen Nachmittag.

Beschreibung

Die drei Kaiserberge

»Was a rechter Älbler is, der muss in seinem Leben auf allen drei Kaiserbergen gewesen sein!«, so erzählt manch älterer Wanderer. Auf den Stuifen, Rechberg und Hohenstaufen zu steigen, ist somit mehr als nur eine gemütliche Nachmittagstour: Es ist Ehrensache! Bevor die Wanderung losgeht, bitte aufpassen: »Hohenstaufen« gibt es auf der Schwäbischen Alb gleich dreimal – als Berg, Burgruine und Ortschaft. Die Langschläfertour startet am Ortsausgang von Maitis, am Wanderparkplatz an der Straße nach Wäschenbeuren. Auch hier steht alles im Zeichen der Staufer. Vom Parkplatz aus folgen wir dem Stauferweg. Über Feldwege geht es hinauf Richtung Hohenstaufen, und zwar bis zum höchsten Punkt der Wanderung auf 670 Metern ständig bergan. Bald überqueren alle, die zum Hohenstaufen wollen, die K1450. Der Autoverkehr hält sich hier sehr in Grenzen und jeder kommt sicher auf die andere Straßenseite.

Weiter geht es auf einem landwirtschaftlichen Weg aufwärts. Unterwegs lohnt es sich, kurz stehen zu bleiben und die Aussicht auf das Wäscherschloss zu genießen. Zum zweiten Mal heißt es nun die Verbindungsstraße zwischen Maitis und Hohenstaufen überqueren. Kurz führt der Weg durch den Wald und kommt anschließend beim Sportplatz heraus. Hier gabelt sich der Weg. Rechts halten und zur Straße (K1450) gehen. Diese mündet in die Reichsdorfstraße. Auch hier rechts bleiben. Der Weg führt nun an der Jugendherberge in der Schottengasse vorbei. Wir bleiben rechts und wandern bergauf weiter (nicht an der Reichsdorfstraße entlang!).

Zum Hohenstaufen

Über eine Wiese führt der Weg hinauf zum Hohenstaufen. Im Wald gibt es zwei Möglichkeiten, den Gipfel zu ersteigen und die Burgruine zu besichtigen: Alle Langschläfer, die noch viel Kraft in den Beinen haben, halten sich links und steigen über steile Serpentinen den Berg hinauf. Der Pfad ist schmal und kürzt viel Wegstrecke ab. Allerdings ist es möglich, dass sich am nächsten Tag noch die Wandererwaden daran erinnern werden. Wer es lieber gemütlicher mag, der hält sich auf dem breiten Fahrweg rechts. In einem weiten Bogen führt dieser um den halben Berg herum. Der Weg lohnt sich, denn unterwegs bieten sich geniale Ausblicke bis ins Remstal hinüber. An klaren Tagen ist auch der Hohenrechberg mit seiner Burgruine zu sehen. Bald zeigt ein Wegweiser hinauf zur Burg. Links geht es zur Ruine und dem höchsten Punkt der Wanderung. Hier auf dem Hohenstaufen stand einst die gleichnamige Burg von 1070, bis sie am 29. April 1525 aufständische Bauern zerstörten. Archäologen gehen davon aus, dass bereits in der Hallstattzeit (800 bis 450 v. Chr.) Menschen auf dem Hohenstaufen siedelten.

Wie ein Fernrohr

Oben angekommen, heißt es erst einmal den Rucksack weglegen und pausieren. »Was für ein Ausblick!«, seufzt mancher Wanderer. Zu sehen sind der Stuifen und der Rechberg. Diese zwei anderen Kaiserberge prägen die Landschaft zwischen Schwäbisch Gmünd und Göppingen. Wenn perfektes Wetter herrscht, reicht der Blick vom Hohenstaufen sogar bis zu den Alpengipfeln. Wie meinte ein Wanderer: »Eigentlich ist der Hohenstaufen ein natürliches Fernrohr!«, und schob nach: »Bloß musst du hier keinen Euro einwerfen, um etwas zu sehen.« Für alle, die keine Karte dabeihaben und wissen wollen, was rundum alles zu sehen ist, erklärt eine Tafel das Panorama. Am Gipfel selbst befindet sich kein Kreuz, sondern eine Stauferstele. Im Jahr 2000 weihte man anlässlich des 750. Todestages des letzten Stauferkaisers Friedrich II. die erste Stele ein. Seitdem gibt es in Italien, Frankreich, Österreich, Tschechien und Deutschland 27 solcher Stauferstelen. Der schwäbische Künstler Markus Wolf hat diese Stele auf dem Hohenstaufen geschaffen. 2,75 Meter ist sie groß und besteht aus apulischem Trani-Marmor. Künstlerisch dargestellt ist die Geschichte der Staufer, von Kaiser Friedrich II. bis zu dem unglücklichen Konradin, den man in Neapel 1268 erst 16-jährig enthauptete. Mit ihm endete das Geschlecht der Staufer. Eingemeißelt ist auch die Totenklage von Manfred, dem späteren König von Sizilien, und Sohn Friedrichs II.:

»Untergegangen ist die Sonne der Welt die den Völkern leuchtete

untergegangen die Sonne der Gerechtigkeit

untergegangen der Hort des Friedens«

Pikant:

Der Florentiner Giovanni Villani setzte die Legende in die Welt, Manfred habe seinen Vater mit einem Kopfkissen erstickt. Wahrscheinlicher ist, dass der Stauferkaiser mit 56 Jahren an Typhus oder Blutvergiftung verstarb. Friedrich II. ist nach damaligen und heutigen Maßstäben alles andere als eine »Sonne der Gerechtigkeit« und Hort des Friedens gewesen, sondern ein brutaler Machtmensch.

Auf dem selben Weg wie beim Aufstieg geht es zurück zum Wanderparkplatz Maitis. Wer möchte, kann einen kleinen Umweg über die Kaiserbergsteige 22 nehmen. Dort befindet sich eine sehenswerte Ausstellung über die Staufer.

Zurück beim Auto stellt sich nur eine Frage: Auf welchen der drei Kaiserberge wandert man als Nächstes?

Touren-Charakter

Viel Aussicht und eine ganze Menge Geschichte bekommen die Wanderer bei dieser Tour auf den Hohenstaufen. Die Tour führt über Feld- und Waldwege sowie kleine Verbindungsstraßen.

Beste Jahreszeit

Frühling, Sommer und Herbst

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Maitis

Endpunkt

Wanderparkplatz Maitis
Lust auf mehr?
Wandertouren für Langschläfer auf der Schwäbischen Alb
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Wandertouren für Langschläfer und Familien: Mit dem neuen Wanderführer auf 30 Halbtagestouren die Schönheiten der Schwäbischen Alb erwandern.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.