Wandern Schwäbische Alb : Das Seeburger Tal
Die abwechslungsreiche Wanderung verläuft in einem landschaftlich reizvollen Gebiet, dem Seeburger Tal bei Bad Urach. Ein steiler Anstieg führt durch eine felsige Schlucht hinauf zur Albhochfläche. Im weiteren Verlauf passiert man eine Burgstelle, eine Burgruine und eine Höhle.
Vom Parkplatz an der B 465  im Seeburger Tal, wie das malerische Tal der Erms zwischen Seeburg und Bad Urach genannt wird, führt ein Forstweg (Markierungen gelbe Raute und gelbe Gabel) entlang des Föhrenbachs talaufwärts. Im Talschluss, wo der Bach an einer felsigen Engstelle über mehrere Felsstufen abfließt und der markierte Weg scharf nach rechts unterhalb einer Felswand weiter bergauf führt in Richtung Hohenwittlingen, beginnt die Wittlinger Schlucht (0:15 Std.).
Auf einer Brücke überqueren Sie den Föhrenbach und folgen einem steiler ansteigenden Pfad (keine Markierung) entlang des Bachs durch die felsige Schlucht. Nach Durchsteigen der Schlucht wird der Weg breiter, verlässt den Wald und führt, nur noch leicht ansteigend, auf der Sohle eines Wiesentals nach Wittlingen (0:45 Std.), das auf der Albhochfläche geschützt in einem Maar liegt. Der Westrand des Maars, das heißt das Gebiet, in dem Sie nach Wittlingen aufgestiegen sind, ist aufgrund der Erosion verschwunden.
In der Ortsmitte wenden Sie sich an einem Brunnen auf dem Zehntplatz nach rechts in die Straße Bucherweg (Markierung gelbes Dreieck), halten sich nach 100 m an einer Gabelung links und steigen zum Waldrand an, wo der Wanderweg nach links (Markierung gelbes Dreieck) zum Sportplatz führt. Ein Pfad führt geradeaus weiter und schwenkt an der Waldecke rechts ab in ein flaches Wiesental.
Hier folgen Sie nicht dem Weg nach rechts bergab, sondern queren nach links eine Wiese und steigen entlang des Waldrands auf dem schmalen Bergrücken Kirchberg bequem ab zu einer Weggabelung in einem niederen Sattel. Nach links bergab gelangen Sie auf die Sohle des Seeburger Tals und zu einem etwas fremdartig wirkenden Gebäude, dem Café Schlössle (geöffnet Mi–Sa 12 Uhr, So ab 11 Uhr; www.speisecafe-schloessle.de), das sich im Jahr 1885 ein Stuttgarter Arzt als Privatsanatorium und Wohnsitz mit kleinem Park errichten ließ.
Entlang der B 465 erreichen Sie wenig später Seeburg (1:45 Std.). Das Dörfchen liegt zwischen felsdurchsetzten Talhängen. Ein kleiner Pavillon auf einer niederen Erhebung kennzeichnet diejenige Stelle, an der einst die Burg Uhenfels stand, und mitten im Ort fällt eine helle Felswand auf: Es handelt sich um einen aufgegebenen Steinbruch, in dem der mit Luftbläschen durchsetzte Kalktuff abgebaut und wegen seiner isolierenden Eigenschaften bevorzugt beim Hausbau verwendet wurde.
Im Ort laufen drei Täler zusammen: das Seetal, in dem die B 465 nach Münsingen verläuft, das Mühltal, in dem die Erms entspringt, und das Fischburgtal, in dem sich der sogenannte »Bodenlose See« ab der Kirche rund zwei Kilometer weit in das Tal hinaufzog. Im 19. Jh. wurde der durch eine natürliche Kalktuff-Barriere aufgestaute See abgelassen, weil das Wasser für die Flößerei nicht mehr benötigt wurde.
Am Parkplatz des Gasthauses Lamm überqueren Sie die Erms (Markierung gelbe Gabel, »Hohenwittlingen«) und folgen einem Fuß- und Radweg, dem »Grünen Weg«, im Seeburger Tal bequem talabwärts. Etwa 600 m nach einem Grillplatz überqueren Sie sowohl die Erms als auch die B 465 und steigen in Kehren am Talhang an. Auf halber Hanghöhe führt der gut markierte Wanderweg (Markierung gelbe Gabel) in leichtem Anstieg talabwärts, und an einer Weggabelung können Sie nach links (keine Ausschilderung) auf einem kleinen Umweg die Burgstelle Baldeck (2:45 Std.) aufsuchen. Vom »Mörderschlössle«, wie die Ruine im 17./18. Jh. genannt wurde, als Wegelagerer hier Unterschlupf fanden, ist kaum mehr etwas zu sehen, aber beeindruckend ist der Ausblick ins Seeburger Tal.
Von der Burgstelle steigen Sie 100 m weit steil an zum markierten Wanderweg, folgen ihm nach links in einen Taleinschnitt und, stetig leicht bergan, zur Burgruine Hohenwittlingen (3:45 Std.). Die auf einem Felssporn sitzende Burg war gegen Angriffe von der Hochfläche her durch zwei Gräben sowie durch eine hohe Schildmauer geschützt. Auf den Resten dieser Schildmauer befindet sich heute eine Aussichtsplattform.
Zur Fortsetzung der Wanderung folgen Sie bei einer Schutzhütte im Burggraben einem Pfad (Markierung gelbe Gabel), der über Stufen steil bergab führt zur Schillerhöhle. Diese 91 m lange, begehbare Höhle ist die Tulkahöhle des »Rulaman«, in der der Held mit seiner Familie hauste (zum Schutz der hier lebenden Fledermäuse vom 15. Nov.–14. April geschlossen).
In Kehren steigen Sie nun vollends hinunter in das Tal des Föhrenbachs und kehren auf dem vom Beginn der Wanderung schon bekannten Weg ganz bequem zum Ausgangspunkt (4:15 Std.) zurück.
Region
Ausgangspunkt
Parkplatz an der B 465 Bad Urach Münsingen, nahe der Abzweigung nach Wittlingen
Wegbeschaffenheit
Forst- und Waldwege, teilweise asphaltierte Wirtschaftswege, kurz auf Straße
Burgruine & Höhle
Zwei Anstiege aus dem Ermstal zur Albhochfläche sind zu bewältigen, wobei der Anstieg in der sehr engen Wittlinger Schlucht etwas abenteuerlich ist (Achtung, nicht nach kräftigen Niederschlägen begehen!). Ansonsten geht es ruhig zu auf dem Weg zum verschwundenen »Mörderschloss« Baldeck, zur Ruine Hohenwittlingen und zur Schillerhöhle.
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sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.