Wandern Schwäbische Alb: Bad Boll
Durch die Boller Heide. Seit dem Mittelalter kommen Erholungssuchende nach Bad Boll. Das erste Kurhaus eröffnete hier 1596. Garantiert keine Badekur brauchen die Wanderer nach der Uhu-Tour. Diese führt durch die Boller Heide und bietet immer wieder tolle Blicke.
Ptycholepis bollensis.
Dabei handelt es sich um keine Krankheit, die man nur in Bad Boll bekommt. Gemeint sind eher die Ureinwohner dieser Gemeinde. Nicht irgendwelche Wilden, die in den tiefen Wäldern um Bad Boll hausen, sondern Fossilien. Bereits 1749 fand man hier den ersten Fischsaurier. Viele in Bad Boll gefundene Versteinerungen tragen den Zusatz »bollensis« im Namen. Wie versteinert bleibt beim Rundwanderweg Uhu mancher Wanderer stehen, wenn sich wieder eine schöne Aussicht auf Bad Boll eröffnet.
Seit über 1000 Jahren steht wahrscheinlich schon die Evangelische Stiftskirche. So wie sie jetzt zu sehen ist, hat man das Gotteshaus im 12. Jahrhundert zur Zeit der Staufer errichtet. Jeder Wanderer, der den Uhu-Rundweg absolviert, kann sich hier göttlichen Beistand holen. Wer katholisch ist, geht besser auf Nummer sicher und startet bei der modernen Heilig-Kreuz-Kirche.
Weiter an der Straße nach Dürnau. Rechts in den Kornbergweg abbiegen, von dem aus immer wieder die drei Kaiserberge zu sehen sind. Wer hätte das in einem Wohngebiet gedacht!
Hinauf geht es zum Wald. Auf diesem Stück kommen wir heute zum ersten Mal etwas ins Schnaufen. Oben erreichen wir die Boller Heide. Ein beliebtes Naherholungsgebiet. Der Forstweg führt zur K 1429, die Boll mit Gruibingen verbindet. Diese Straße kreuzen wir und sind bei 590 m über dem Meeresspiegel am höchsten Punkt der Wanderung angelangt. Aber nicht am Höhepunkt!
Den nächsten Kilometer geht es
im Wald bergab. Auch an warmen Tagen kann man hier wandern, ohne dabei ganze Sturzbäche zu schwitzen. Nach einem kurzen Aufstieg ist das Hörnle erreicht. Was für eine Aussicht! Gut zu sehen ist der Aichelberg, den manche Autofahrer in weniger guter Erinnerung haben. Der Turmberg mit der Burgruine ist ebenfalls gut zu erkennen. Bei beiden Bergen handelt es sich um ehemalige Vulkanschlote. Die Schwäbische Alb ist schon ein heißes Gebiet! Viel jünger hingegen ist der Stuttgarter Fernsehturm, der deutlich sichtbar in der Ferne aufragt. Weit geht der Blick über das untere Filstal.
Nun wandern wir die nächsten 600 m steil abwärts. An Regentagen ist dieser Weg rutschig, und man meidet ihn besser. Schließlich will niemand Ärger mit der Krankenkasse provozieren. Was sich nun bietet, hat nur Bad Boll: das Belvedere, 1824 errichtet von Gottlob Georg Barth. Die Eingeborenen sagen »Tempele« dazu. Von diesem Pavillon haben die Wanderer einen königlichen Ausblick. Im Vordergrund erhebt sich das Kurhaus. Am Horizont zeichnen sich der Stuttgarter Fernsehturm ab und die Kaiserberge. Ein Panorama, auf das der eine oder andere Ort neidisch werden könnte.
Auf dem gut ausgeschilderten Weg geht es zurück nach Bad Boll, er führt durch Baumstückle (Streuobstwiesen), wie die Einheimischen sagen. Das Obst landet in den seltensten Fällen auf den Tellern, sondern kommt, zu einem guten Schnaps gebrannt, in die Gläser. So ein gutes Kirschwasser kann nach dem Schwefel- und Thermalwasser in Bad Boll ebenfalls eine Quelle der Freude sein.
Region
Touren-Charakter
Viel Aussicht mit wenig Steigung. Nach Regentagen verzichtet man besser auf diese Tour, denn manche Streckenabschnitte sind dann zu rutschig. An heißen Tagen ist dier Rundwanderweg ideal, weil er zum größten Teil im Wald verläuft.
Ausgangspunkt
Parkplatz Klinge, Ortsmitte
Endpunkt
Parkplatz Klinge, Ortsmitte
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.