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Zeit zum Wandern
wandern

Wandern Schwäbische Alb : Auf den Dreifaltigkeitsberg

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
11 km
Aufstieg:
290 m
Abstieg:
290 m

Die Rundwanderung führt zu einer Wallfahrtskirche in Aussichtslage auf dem Dreifaltigkeitsberg. Dieser wurde in vorchristlicher Zeit als Fliehburg befestigt, im Mittelalter als Standort einer wehrhaften Burg erwählt und seit dem 17. Jahrhundert als Wallfahrtsort geschätzt.

Beschreibung

Der Dreifaltigkeitsbergstraße in Spaichingen folgen Sie hangaufwärts zum Stadtrand und hier einem rechts abzweigenden Fahrweg (Markierung roter Balken, HW 3) zum Waldrand. Ein schattiger Kreuzweg, der mehrfach die Zufahrtsstraße der Kirche kreuzt beziehungsweise berührt, führt steil hinauf zur Wallfahrtskirche (1:00 Std.) auf dem Dreifaltigkeitsberg (983 m).

1415 wurde auf dem Gipfel eine erste Steinkapelle mit Altar geweiht und nach der Heiligen Dreieinigkeit benannt. Spaichingen gehörte damals, seit 1381, zu Vorderösterreich, da die Hoheitsrechte in Spaichingen an Herzog Leopold von Österreich verkauft worden waren. Bis 1805, das heißt mehr als 400 Jahre lang, war Spaichingen vorderösterreichisch. In dieser Zeit wurde der Berg zum Wallfahrtsort. Die Kapelle wurde aufgrund der Anzahl der Wallfahrer 1673 ersetzt durch eine Kirche, und fortan hieß der Berg (bis dato Baldenberg genannt) Dreifaltigkeitsberg. Im 18. Jh. wurde die Kirche in spätbarockem Stil erweitert, und rund 100 Jahre später wurde die Decke der Kirche verschönert und ausgeschmückt, unter anderem von Joseph Anton Feuchtmayer. 1923 wurden Grund und Gebäude der Kongregation der »Söhne des unbefleckten Herzens Mariä«, den sogenannten Clarentinern, überlassen, die hier ein Missionshaus erbauten (Clarentiner widmen sich der Glaubensverbreitung und der Erziehung der Jugend). Neben der Kirche befindet sich die Gaststätte Dreifaltigkeitsberg mit Terrasse (Mi–Sa ab 11 Uhr; So ab 8.45 Uhr; www.spaichingen-clarentiner.de) und von der Hangkante genießen Sie einen herrlichen Ausblick: auf die Baar, den Schwarzwald, auf einige Vulkanschlote im Hegau und die Alpen.

Sie folgen der Straße, passieren einen hohen Wall aus vorchristlicher Zeit und halten sich in einer Linkskehre der Straße geradeaus auf einem schattigen Wirtschaftsweg (Markierung rotes Dreieck). Wenig später führt ein Pfad parallel zum Fahrweg und entlang des Albtraufs zu einem Hotel-Restaurant (Ruhetag Di und Mi; ansonsten ab 11 Uhr; www.hotel-klippeneck.de) am Segelfluggelände Klippeneck  (1:45 Std.). Das Fluggelände Klippeneck ist mit seiner Lage in fast 1000 m Höhe der höchstgelegene Segelflugplatz in Deutschland. Hier fällt die Hochebene der Alb steil nach Westen hin ab. Dadurch entstand eine kilometerlange Hangkante, was wohl den Namen Klippeneck erklärt. Hier wird zwischen Mai und September geflogen und in der ersten Woche der Baden-Württembergischen Sommerferien findet der Internationale Klippeneck-Wettbewerb statt. Wer an einem Flug interessiert ist, kann nach Absprache mit einem der Flieger zum Selbstkostenpreis mitfliegen, etwa im Motorflugzeug Porsche-Remorquer, in Motorseglern und Segelflugzeugen.

Sie kehren zum Waldrand zurück und steigen erst auf einem Waldweg (Markierung blaues Dreieck), dann auf einem Kreuzweg steil ab. Am Waldrand passieren Sie ein Schützenhaus (Ruhetag Mo) und erreichen kurz vor dem Ortsrand von Denkingen einen links der Straße angelegten Parkplatz.

Vom Parkplatz führt ein Pfad in Treppenstufen zu einem tiefer am Hang verlaufenden Fahrweg (Markierung blaue Gabel), dem Sie nach links folgen. Bei diesem schattenlosen, aber recht bequemen Weg, dem Denkinger Dammweg, handelt es sich um die rund 18 km lange Trasse der Heubergbahn, die zwischen 1928 und 1966 hier verkehrte. Sie verband die Heuberggemeinden Denkingen, Gosheim, Wehingen, Harras und Reichenbach mit Spaichingen und sollte die industrielle Entwicklung der Region ankurbeln. Doch die Baukosten erhöhten sich aufgrund bautech­nischer Probleme: Nur mithilfe dreier Brücken und einem Tunnel konnte der steile Anstieg am Albtrauf überwunden werden. »Millionenloch« wird deshalb ein Teilstück der Strecke im Volksmund genannt. 1966 wurde die Heubergbahn bereits wieder stillgelegt, sie rentierte sich nicht. Die Gleise wurden abgebaut und die Trasse zu einem Wanderweg ausgebaut, der eine herrliche Aussicht über die Baar bis zum Schwarzwald bietet. Von der ehemaligen Bahnstrecke blieben zwei Viadukte, mehrere Pfeiler und der Autunnel erhalten.

Zwischen Wiesen und Feldern, vorbei an zwei Grillstellen, gelangen Sie bequem wieder nach Spaichingen. Geradeaus gehen Sie am Stadtrand entlang, stoßen auf die Heubergstraße und folgen ihr zur Dreifaltigkeitsbergstraße, Ihrem Ausgangspunkt (3:30 Std.).

Ausgangspunkt

Spaichingen, Parken in der Dreifaltigkeitsbergstraße

Wegbeschaffenheit

Wald- und Forst- beziehungsweise Wirtschaftswege, zweimal kurz auf Asphalt

Gut besuchter Berg

Wenn Sie Ruhe suchen, sollten Sie an schönen Sommerwochenenden den Dreifaltigkeitsberg meiden, so abwechslungsreich die Tour auch ist mit einem Kreuzweg beim An- und Abstieg und einer Wallfahrtskirche, mit weiten Ausblicken von der Talkante, einem Segelfluggelände mit regem Flugbetrieb und mit zwei gut besuchten Gasthäusern.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.