Wandern Schleswig-Holstein: Strandspaziergang um die Helgoländer Düne
Wo die wilden Tiere wohnen. Die Nebeninsel von Helgoland, die Düne, wird aufgrund ihrer herrlichen Strände auch als Juwel bezeichnet. Der eigentliche Schatz sind aber die Inselbewohner: Hunderte Robben und Seehunde aalen sich auf der flachen Sandinsel. Berührungsängste kennen sie nicht.
Die Düne
Unweit vom Anleger der kleinen Pendlerfähre »Witte Kliff« erhob sich einst ihre Namensgeberin, die Witte Klyppe. Das Kliff aus Muschelkalk und Kreide war in etwa so hoch wie die roten Felsen von Helgoland. Von einem zum anderen konnte man trockenen Fußes gelangen. Doch das Meer nagte über die Jahrhunderte schwer an der Landenge, die mit der Zeit zu einem reinen Steinwall schrumpfte. Zur Zerstörung des weißen Kliffs trug der Mensch wesentlich bei. Es wurde als Steinbruch genutzt, denn Baumaterial war auf der Insel rar. Den Rest besorgte eine schwere Sturmflut. In der Neujahrsnacht 1720/21 wurden Kliff und Wall unter Wassermassen begraben. Seitdem stellt sich die Düne als sandiges Paradies dar – für Seevögel, Badegäste, Seehunde und ihre großen Verwandten, die Robben. Nirgends tummeln sie sich in so großer Anzahl und derart unbeeindruckt von neugierigen Betrachtern. Das macht diese Rundwanderung zu einem einmaligen Erlebnis.
Am superweißen Strand von Helgoland
Da sich Kegelrobben und Seehunde den Südstrand mit Urlaubern teilen, sind sie Menschen gewöhnt. Darum darf auch die normalerweise empfohlene Distanz von mindestens 100 Metern deutlich unterschritten werden, 30 Meter sollten es aber in jedem Fall sein. Die Robben sind mit einem Gewicht von bis zu 320 Kilogramm die größten Raubtiere Deutschlands. Sie haben scharfe Zähne und Krallen und sind an Land ganz und gar nicht unbeholfen, sondern robben mit bis zu 20 Stundenkilometern über den Sand. Im Wasser sind sie mehr als doppelt so schnell. Angst haben sie nicht einmal vor Schweinswalen.
Die andere Attraktion wartet am Oststrand. Das Kollern der Steine in der Brandung vor der früheren Halbinsel Aade klingt beinahe wie ein Lied. Unter den Kieseln befinden sich auch »rote Diamanten«, eine Feuersteinart, die es nur auf Helgoland gibt. Sie ist rund 90 Millionen Jahre alt. Den Nordstrand schätzen Windsurfer aufgrund seiner rauen, wilden Wellen. Für Kegelrobben gerade richtig, um eine gemütliche Kinderstube einzurichten. Im November beginnt die Wurfzeit. Dann heißt es, unbedingt auf dem Bohlenweg bleiben. Die Tiere reagieren in dieser Phase besonders sensibel auf Störungen. Gönnen wir ihnen die Ruhe und wandern leise weiter zum Ausgangspunkt
Region
Touren-Charakter
Rundwanderung für Wildtierfreunde - am Strand, auf Sand- und Bohlenwegen
Ausgangspunkt
Fähranleger Düne
Endpunkt
Fähranleger DüneFriedhof der Namenlosen
Der Seemannsfriedhof von Helgoland liegt auf der Düne mit Blick aufs offene Meer. Die Anlage mit schlichten Holzkreuzen auf anonymen Gräbern, mit Denkmälern und Gedenksteinen wurde mehrfach umgebettet. Heute befindet sie sich wieder am ursprünglichen Ort hinter dem Dünenrestaurant, südöstlich der Bungalow-Siedlung.
Hinweis
Am schönsten ist der Morgen auf der Düne, bevor die Tagesausflügler kommen und so lange die Langzeiturlauber noch schlafen.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.