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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Schleswig-Holstein: Steilküstentour auf dem Dänischen Wohld

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:45 Std.
Länge:
14.5 km
Aufstieg:
76 m
Abstieg:
67 m

Der Eisenwald. Zwischen Eckernförder Bucht und Kieler Förde liegt die Landschaft Dänischer Wohld. Der namensgebende, weitgehend gerodete Urwald wurde schon in der Edda besungen. Doch das Zusammenspiel von Feldern, Wiesen, Wäldern, Sandstränden und Steilküsten begeistert bis heute.

Beschreibung

Küstenpfad nach Surendorf  

Diese Tour beginnt an der Dreifaltigkeitskirche in Krusendorf. Der barocke Bau mit Zwiebelturm ersetzte 1737 die mittelalterliche Catharinen Kerk, die sich auf einem weithin sichtbaren Plateau direkt an der Küste befand. Dort siedelten vermutlich die ersten Bewohner der Gemeinde Schwedeneck, die heute aus mehreren Ortschaften und Gemarkungen besteht. Das erste Fischerdorf gab man 1650 aufgrund von Küstenerosion auf. Danach stand die Kirche einsam am Klippenrand. Zum ehemaligen Standort weist ein Schild den »Strandweg« hinunter. Kurz vor der Ferienhaussiedlung Jellenbek liegt ein großer Findling. Den soll der Teufel einst vom gegenüberliegenden Ufer der Bucht geworfen haben, um das Gotteshaus zu zerstören. In die Kirche hinein konnte er nicht – davor schützten Bodensteine mit Pfotenabdrücken von Hunden und Ziegen. Das jedenfalls förderten jüngste Ausgrabungen zutage. Die Ausgrabungsstätte ist mit einer Holztafel markiert. Dorthin gelangt man über den Holunderweg und weiter rechts auf dem Steilküstenweg. Archäologen legten hier nicht nur Gebeine, Grabstellen und Totenkrönchen frei, sondern auch die Fundamente eines noch älteren Holzkirchleins. Dem Steilküstenpfad einen guten Kilometer folgend, wird mit der Seebrücke von  Surendorf militärisches Sperrgebiet erreicht. Je nachdem, was die Marine gerade treibt, darf man am Strand weitergehen oder muss das Gelände über die Straßen Vossberg und Zum Kurstrand umwandern.

Waldweg nach Dänisch-Nienhof  

Der Strand von Surendorf gilt als das touristische Zentrum von Schwedeneck, dementsprechend gibt es etliche Einkehrmöglichkeiten mit Meerblick. Am Strandende wird die Promenade wieder zum Pfad. Er steigt spürbar an und ist zur Seeseite von Hecken gesäumt. Zur Landseite geht der Blick über weite, geschwungene Felder. Wenig ist geblieben vom Isarnhoe, dem Eisenwald, der einst die gesamte Halbinsel zwischen Eckernförde und Kiel bedeckte. Die Landschaft Dänischer Wohld wurde bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. planvoll gerodet. Die ältesten menschlichen Zeugnisse, Grabhügel, Dolmen und Langbetten, stammen aber bereits aus der Jungsteinzeit, sind also noch einmal 10 000 Jahre älter. Wenn der Pfad in den Wald eintaucht, heißt es, peinlich genau der Ausschilderung des Fernwanderwegs E 1 zu folgen. Andere Pfade enden im Nirgendwo, viele sind gesperrt. Denn immer wieder kommt es zu gewaltigen Abbrüchen der Steilküste. Davon zeugen gefallene Baumriesen am Strand. Das Andreaskreuz des E 1 leitet sicher zum kleinen Strandparkplatz von  Dänisch-Nienhof. Der Weg passiert das »Schloss am Meer«, ein altes Gutshaus, das längere Zeit als Kriegsblindenheim genutzt wurde. Heute beherbergt es Privat- wie Ferienwohnungen.

Querfeldein nach Stohl  

Am Waldende gelangt man rechts zur Landstraße. Hier geht es wiederum rechts und nach ca. 200 Metern auf der gegenüberliegenden Straßenseite links in die Walachei. Der Pfad ist leicht zu übersehen. Wenn man ihn aber erst einmal entdeckt hat, lässt er sich gut begehen. Er verläuft mitten durch die Felder und unter einer gewaltigen Windkraftanlage hindurch, bis er am Heidberg das Örtchen  Stohl erreicht. Das Andreaskreuz leitet über die Dorfstraße, vorbei an der Gastwirtschaft Zur Steilküste bis zur Landstraße und von dort auf einem Pfad zur Klippe. Eine lange Holztreppe führt hinunter an den Strand. Rau und urtümlich wirkt das Kliff. Es zieht sich beinahe bis zum Bülker Leuchtturm in Strande. Dorthin zu wandern wäre verführerisch, würde aber weitere vier Kilometer auf dem Schrittzähler bedeuten – einfache Strecke. Daher geht es zurück in den Norden, dieses Mal am Strand entlang bis zum StrandHaus in Dänisch-Nienhof. Hier lässt sich die Wartezeit bis zum nächsten Bus nach Krusendorf so nett überbrücken, dass man vielleicht erst den übernächsten nimmt. Zur Haltestelle geht es die Strandstraße hinauf und dann rechts bis zum Lindenweg.

Touren-Charakter

Streckenwanderung am Strand, auf Steilküstenpfaden, über Wald- und Wiesenwege. Die Strandkilometer gehen durchaus in die Beine.

Ausgangspunkt

Kirche in Krusendorf

Endpunkt

Bushaltestelle Dänisch-Nienhof

Die Stiftseiche

Auf dem Weg zur Bushaltestelle steht an der Einfahrt zum ehemaligem Armenstift die knorrige Stiftseiche. Sie soll zur Zeit der Schwedenkriege als Ausguck gedient haben und ist ein letztes Relikt des alten Urwalds auf dem Dänischen Wohld.

Hinweis

Die Tour kann abgekürzt werden. Von allen genannten Orten fahren Busse zurück nach Krusendorf.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.