Wandern Schleswig-Holstein: Rund um den Lanker See
Versteckte Seen und einsame Inseln. Wer sich von der Schusterstadt Preetz an die Umrundung des Lanker Sees macht, braucht gute Schuhe. Es kann ein bisschen knifflig werden auf den nicht immer vorzüglich ausgeschilderten Pfaden, zuweilen unwegsam und glitschig. Aber gerade darum auch abenteuerlich schön.
Seen am laufenden Band
Wir verlassen den Marktplatz in Richtung Kirche, biegen links in die Seestraße und an ihrem Ende rechts in den Brunnenweg. Nach 200 Metern öffnet sich zwischen den Häusern ein Zugang zum Kirchsee. Rechter Hand leitet ein Uferpfad zum Lanker See. Jenseits der Seebadeanstalt geht es auf einer Treppe über Bahngleise auf den Rad-Wanderweg Schusteracht. Lila-weiße Männchen zeigen auf den beiden Wegschleifen, die sich zu einer Acht ergänzen, wo es lang geht. Zunächst leiten sie südlich durch ein Wohngebiet ins Naturschutzgebiet, aber dann ist beinahe Schluss mit Zivilisation. Durch den Kührener Wald geht es an der Alten Wassermühle vorbei zu den bereits im Mittelalter angelegten Kührener Teichen. Zwei Hides laden zur Vogelbeobachtung ein. Die Schusteracht schwingt weiter zum Gut Wahlstorf, einem Rittersitz aus dem 15. Jahrhundert. Hier verzweigt sich der Weg. Die Hauptroute führt zu zwei Einkehrmöglichkeiten am Fuhlensee. Die Alte Schule hat allerdings nicht täglich geöffnet, das urige Bistro von Fischer Bock in der Wahlstorfer Mühle noch viel seltener. Wer sein Butterbrot dabei hat, kann zu jeder Zeit die schöne Lage am See zur Rast nutzen und teilt den Steg nur mit Schwalben.
Über Stock und Stein
Vom Bistro geht es auf der Lindenallee rechts, bevor nach etwa 100 Metern links ein Feldweg abknickt. Wer genau hinsieht, entdeckt das Andreaskreuz des E 1. Der Pfad verläuft an einem einsamen Hof vorbei, leicht rechts in den Wald. Es braucht am Ufer des verwunschenen Wielener Sees immer wieder Aufmerksamkeit, um den nächsten Wegweiser zu entdecken. Dabei benötigt der Pfad selbst einige Beachtung, will man nicht über gefallene Bäume stolpern, in Wasserläufen versinken, winzige Frösche verletzen oder auf kurzen, knackigen An- und Abstiegen straucheln. Der E 1 tritt auf einer Koppel aus dem Wald. Auf dem dazugehörigen Reiterhof haben Wanderer Wegerecht. Sie dürfen ihn aber nur auf der Route passieren, die auf dem Plan an der Eingangspforte ausgewiesen ist.
Von Freudenholm zum Ziel
Durch das anschließende Stiftungsland ist bald die Landstraße erreicht. Hier lohnt ein ca. 750 Meter langer Abstecher zur Kapelle Sophienhof. Sie wurde 1837 im Stil russisch-orthodoxer Kirchen »dem Wanderer zur Einkehr« errichtet. Nach den ruhigen Stunden mag die Landstraße laut erscheinen. Wie dankbar ist man da, bei Freudenholm noch einmal in die Waldstille einzutauchen und den Blick auf den Lanker See zu genießen. Im Anschluss geht es durch den Ortsteil Schellhorn an den Küchensee, wo man auch wieder auf die Schusteracht trifft. Sie leitet auf den letzten Metern zurück zum Marktplatz.
Region
Touren-Charakter
Längere Rundwanderung mit Schnitzeljagd-Feeling. Für Durststrecken auf Asphalt entschädigen herrliche Wald- und Wasserlandschaften.
Ausgangspunkt
Marktplatz Preetz
Endpunkt
Marktplatz PreetzHinweis
Selbst zur Hochsaison haben die Gasthöfe der Umgebung nicht täglich geöffnet. Daher unbedingt an genügend Wasser denken.
Schusterstadt Preetz
Das Heimatmuseum erzählt viel über die Schuhmacher, die seit dem Mittelalter in Preetz wirkten. Zur Blütezeit des Handwerks zählte die Stadt 160 Meister, 360 Gesellen und 160 Lehrlinge. Einer ist noch da: Holzschuhmacher Lorenz Hamann in der Wakendorfer Straße 17.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.