Wandern Schleswig-Holstein: Naturlehrpfade im Beltringharder Koog

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Nordschleife  

Beim alten Schöpfwerk der Arlau-Schleuse hat das Team der Naturschutzstation ein Begleitheft deponiert. Es ist mit einer Karte versehen und liegt neben der großen Infotafel in einem Holzkasten. Man steigt über ein kleines Gatter, dann den Deich hinauf, bis man auf den Naturpfad gelangt. Als Nord- und Südschleife führt er in unterschiedliche Landschaftsformen. Zunächst geht es auf die nördliche Runde hinunter zum Holmer See. Im dichten Röhricht ist der Pfad kaum auszumachen, das lieben viele Enten- und Vogelarten, etwa die scheue Bartmeise. Der Pfad schwingt leicht links zum  Deich zurück. Und eben hier, zumindest nicht weit entfernt, wird es wohl gewesen sein, dass einst einem Reisenden in finsterer Nacht der Schreck in die Glieder fuhr. Da näherte sich ihm in großer Eile eine dunkle Gestalt auf einem weißen Pferd. Und es war zu unheimlich: Obwohl Ross und Reiter doch dicht an ihm vorüber galoppierten, hörte er keinen Laut. Theodor Storm liebte Spukgeschichten ebenso wie die Landschaft, der er eine »imponierende Einsamkeit« bescheinigte. Das Gasthaus, in dem Storm die Rahmenhandlung seiner Novelle »Der Schimmelreiter» ansiedelte, lag noch etwas nördlicher. Die Wanderung führt hingegen in südlicher Richtung zurück zur Arlau-Schleuse. Der Deich ist übrigens einer der ältesten in Nordfriesland. Deutlich steiler und damit angreifbarer als moderne Vertreter.

Südschleife  

Nun geht es auf den eigentlichen Lehrpfad. Nach einem ersten Hide an einem kleinen See führt der zweite Pfad rechts zur  Beobachtungshütte an der Salzwasserlagune. Sie ist das Herzstück des Naturschutzgebiets Beltringharder Koog. Zu Zugzeiten sammeln sich hier große Schwärme von Watvögeln. Auf künstlichen Inseln brüten Seeschwalben, Säbelschnäbler und Regenpfeifer. Selbst Robben lassen sich ab und zu blicken. Im weiteren Verlauf mag es sein, dass man sich den Weg nicht nur mit Schafen, sondern auch mit Robustrindern teilt. Aber keine Angst. Solange man sie nicht reizt, sind es friedliche Wesen. Nach 400 Metern knickt der Pfad rechts ab, um kurz darauf erneut rechts in dichtes Schilf zu tauchen. Doch es lohnt sich, zuvor noch den Deich zu besteigen. Hier sieht man besonders gut seine steile Beschaffenheit. Auch gibt es im  Hotel Arlau-Schleuse die Möglichkeit zur Einkehr. Danach geht es über eine kleine Brücke zurück auf den Naturlehrpfad, der an seinem Ende zum Ausgangspunkt führt.

Graue Stadt am Meer

Husum ist ganz und gar nicht so grau, wie Theoder Storm dichtete. Ein Kultur-Pfad führt auf 34 Stationen durch die sehenswerte historische Altstadt mit dem einzigen Schloss Nordfrieslands und zu vielen Orten, die mit Storm in Verbindung stehen. Der Flyer ist in der Tourismusinformation kostenlos erhältlich oder online unter www.husum-tourismus.de.

Hinweis

Nördlich der Arlau-Schleuse geht es über den Lüttmoordamm zu einem der seltsamsten Bahnhöfe überhaupt: Von Lüttmoor-Siel tuckert die Lorenbahn durchs Wattenmeer auf die Hallig Nordstrandischmoor.