Wandern Schleswig-Holstein: Durch das idyllische Schwentinetal

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Immer an der Schwentine entlang  

Bei der Alten Mühle in Kiel-Wellingdorf plätschert einer der längsten Flüsse Schleswig-Holsteins in die Kieler Förde. Um die Schwentinemündung entstand eines der ältesten Siedlungsgebiete der heutigen Landeshauptstadt. Wassermühlen wurden hier schon im 13. Jahrhundert betrieben. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts genießen Ausflügler den Wanderweg jenseits der alten Schwentinebrücke, der »sich windet mit sanften Wellen … überall malerisch« – so dichtet, bis heute wahr, die Infotafel. Mit dem ersten Schritt taucht man in einen grünwuchernden Tunnel ein. Ist erst einmal die laute Landstraße unterquert, wandert man bald so ruhig, wie die Schwentine fließt. Das erste Etappenziel lautet seit Ewigkeiten: Oppendorfer Mühle. Das Traditionslokal öffnet bei schönem Wetter seinen idyllischen Biergarten. Von hier ist es nicht mehr weit zu den Wasserkraftwerken auf dem Areal der ehemaligen  Rastorfer Mühle. Die 1904 und 1909 von Bernhard Howaldt senior und junior errichteten Anlagen sind noch immer in Betrieb und stehen als Industriedenkmale unter Schutz. Zwischen den Bauwerken führt der Weg durch den (kostenfreien) Wildpark Schwentinental bis zum gestauten Rosensee.

Zum Adeligen Kloster  

Nach Unterquerung der vielbefahrenen Bundesstraße 202 wird es deutlich einsamer auf dem E 1. Es geht auf Pfaden durch urwüchsigen Wald und über kaum frequentierte Land- und Wirtschaftswege. Immer wieder entzieht sich die Schwentine dem Blick. Der Fluss, den die Slawen als Sventana, die »Heilige«, verehrten, ist hier sehr schmal. Sie entstand vor 20 000 Jahren beim Rückzug der Preetz-Plöner Gletscherzunge. Schmelzende Toteisblöcke bildeten zunächst Seen und später Durchbrüche. Heute durchfließt die Schwentine die gesamte Holsteinische Schweiz. Wir erreichen Preetz über das  Adelige Kloster, eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler Schleswig-Holsteins. Teile der romantischen Anlage, etwa die Klosterkirche, stammen noch aus der Gründungszeit im 13. Jahrhundert. Das von Nonnen des Benediktinerinnenordens bewirtschaftete Kloster ging mit der Reformation 1542 an die Schleswig-Holsteinische Ritterschaft über. Sie wandelten es in das Damenstift um, das bis heute besteht. Bei einem Rundgang über den Klosterhof lässt sich in aller Seelenruhe die Wanderung innerlich abschließen. Dann geht es über Klosterstraße, Schwentinestraße und Mühlenstraße zum lebhaften und sehenswerten Marktplatz, wo sich jede Menge Einkehrmöglichkeiten bieten. Von dort führt die Bahnhofstraße direkt zum Bahnhof von Preetz.

Mit Kindern unterwegs

Der erste Teil der Wanderung ist mit knapp 8km Länge leicht mit größeren Kindern zu bewältigen. Die Aussicht auf Lamas, Frischlinge und Fledermäuse im Wildpark Schwentinental hilft ebenso beim Durchhalten wie der große Spielplatz und ein Tretbootverleih am Rosensee.

Hinweis

Wer mit der Fähre von Kiel zum Startpunkt in Wellingdorf anreist, addiert 2,5km zum Tagespensum. Der tolle Spaziergang vom Bahnhof führt nah am Fördeufer entlang der Kiellinie.