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Mystische / Geheimnisvolle Pfade
wandern

Wandern Schleswig-Holstein: Auf und Ab an der Außenförde

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
16.5 km
Aufstieg:
30 m
Abstieg:
48 m

Die mit den Gletschern kamen. Die Flensburger sagen, ihre Förde sei die Schönste der Welt. Auf dieser Schleifenwanderung kann man sich in Hangwäldern, Autälern und an kleinen Stränden davon überzeugen, wie kunstvoll eiszeitliche Gletscher die nördliche Ostseeküste gestalteten.

Beschreibung

Am Anfang war ein Eiszeitsee  

Start dieser Tour ist der Hafen von Langballigau, der einzige Fischereihafen der Flensburger Förde. An der Zufahrtsbrücke führt das Symbol des Fördesteigs zunächst nach rechts (»Am Hafen«) und dann linker Hand zu einer Treppe, die sich die Steilküste hinaufwindet. Der Ausblick auf die Förde ist fabelhaft. Die Natur hat lange daran gewerkelt: Es brauchte Jahrtausende und mehrere Eiszeiten, bis Schleswig-Holstein eine zweite Küste geschenkt bekam. Die heutige Ostsee entwickelte sich von einem Eiszeitsee zu einem Meer und wieder zurück in einen See, bis sie vor rund 7000 Jahren zur heutigen Form fand. Das aufgestaute Wasser des damaligen Ancylussees suchte sich seinen Weg durch den Großen Belt von Dänemark und füllte die Urstromtäler mit Salzwasser – so entstanden die Förden.

Bis zum Waldrand geht es noch auf dem Fördesteig weiter, dann aber links auf dem Wanderweg nach Siegumlund. Nachdem das hübsche Dorf durchquert ist, taucht der Weg erneut in den Wald ein und führt nach etwa 700 Metern rechts nach  Bockholmwik. Hier thront ein Campingplatz hoch über der Förde.

An der Flensburger Außenförde  

Den  Yachthafen Bockholmwik hat man vom Campingplatz aus schon im Blick. Ein Weg windet sich zwischen den Wohnwagen bis zur Förde hinunter. Nördlich des Yachthafens wird es ein wenig unwegsam. Es gilt über Steine zu balancieren, viele davon sind uralt und weit gereist. Gletscher schoben sie aus Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark und den baltischen Staaten in die Förde. Mineralogen liegt hier die gesamte Erdgeschichte zu Füßen. Die Küste kommt nie zur Ruhe. Wind, Wellen, Regen und Frost nagen daran und brechen ihre Ufer. So entstehen Sandbänke, Nehrungen und Wälle im Wasser, die schließlich zu Lagunen oder Strandseen wachsen. Wo der Weg auf die bewaldete Steilküste zuführt, zeigen herabgestürzte Bäume, dass die Ostsee wild sein kann. Quellaustritte verstärken die Erosion. Der Weg steigt an und tritt etwa dort aus dem Wald heraus, wo er zu Beginn hineinführte. Auf der bekannten Route geht es zurück zum Hafen. Dort finden sich allerlei Einkehrmöglichkeiten für eine ausgedehnte Pause, bevor die zweite Schleife in Angriff genommen wird.

Das Tal der Langballigau  

Auf dem Strandweg Richtung Norden leitet nach 800 Metern ein Fußpfad rechts zur Haffstraße. Jenseits davon beginnt der gut ausgeschilderte  Autal-Wanderweg. Er führt durch stillen Hanglaubwald, der auf einem ehemaligen Kliff wurzelt. Dahinter liegt eines der schönsten Bachtäler der Ostseeküste. Das Tal der Langballigau steht seit 1990 unter Naturschutz. Hinter einer kleinen Brücke führen zwei Wege nach  Unewatt. Wer sich für den linken entscheidet, hat das Bilderbuch-Dörfchen nach etwa zwei Kilometern erreicht. Unewatt ist einerseits ein ganz normales Dorf, andererseits auch ein Museum. Die Ausstellungsflächen sind quer über den Ort verteilt. Ein Rundweg verbindet fünf sogenannte Museumsinseln. Dort widmen sich die historischen Gebäude dem früheren Leben in der Region Angeln. In der Ortsmitte bietet sich der Garten im Landhaus Unewatt zur Rast an, direkt daneben rauscht die Langballigau.

Auf einer Infotafel ist der Rückweg zum Hafen beschrieben. Er führt zunächst auf Asphalt zu den Klärteichen, dahinter aber schnell wieder in die ursprünglichen Lebensräume des Autals. An der bereits auf dem Hinweg passierten Holzbrücke geht es linker Hand unter dichten Laubbäumen in die Talaue. Seit sie nicht mehr entwässert wird, haben sich Sumpflanzen angesiedelt und Schilfmeere entwickelt. Bohlenwege überbrücken morastige Abschnitte. Nach längeren Regenfällen kann es dennoch matschig werden. Schließlich erreicht man den Hafen von Langballigau mit nicht mehr ganz so sauberen Schuhen wie zu Beginn dieser Wanderung.

Touren-Charakter

Naturnahe Schleifenwanderung mit kulturellen Highlights und einem lebendigen Knotenpunkt im Fischereihafen

Ausgangspunkt

Hafen Langballigau

Endpunkt

Hafen Langballigau

Hinweis

Wer das dänische Ufer der Flensburger Förde kennenlernen möchte, sticht im Juli und August mit der »Feodora« in See. Der Ausflugsdampfer startet von Langballigau nach Sonderburg.

Piraten in Sicht?

Zum besten Fotospot der Bucht ist ein Abstecher zum Wahrberg nötig. Er ist vom Campingplatz Bockholmwik nach etwa 750m in nördlicher Richtung erreicht – und natürlich kein Matterhorn. Sein Name erinnert aber immerhin daran, dass man hier schon im 12.Jh. nach Piraten Ausschau hielt. Heute ist die Wahrscheinlichkeit, Tümmler oder Schweinswale zu sichten, größer.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.