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Langschläfer
wandern

Wandern Sächsische Schweiz: Von Stadt Wehlen zur Wilkeaussicht

Anspruch:
mittel
Dauer:
02:15 Std.
Länge:
5.2 km
Aufstieg:
100 m
Abstieg:
100 m

Stimmungsvolle Momente auf der Höhe. Von der Wilkeaussicht genießt man romantische Tiefblicke über die Elbe nach Stadt Wehlen und hinüber zur Bastei. Über einen alten Steinbruch und Dorf Wehlen wandern wir dann wieder zurück.

Dampfschiffromantik bei Stadt Wehlen mit Basteiblickwandern, mittel
Dampfschiffromantik bei Stadt Wehlen mit Basteiblick© Michael Kleemann
Beschreibung

Stadt Wehlen und die Schwedenhöhle

1269 wurde Wehlen erstmals als Wylin urkundlich erwähnt. Heute mutet der Ort an der Elbe wie aus der Puppenkiste an. Am Marktplatz tummeln sich die Radtouristen, die am Elberadweg hier Pause machen. Doch kaum sind die Tagestouristen weitergezogen, fällt der Ort schon früh am Abend in seinen Dornröschenschlaf. Dann sitzen nur noch ein paar Einheimische bei einem Glas Wein im Garten mit Blick auf die Elbe.

Die Schwedenhöhle ist eine tektonische Klufthöhle. Ihr Name entstand in der Zeit der nordischen Kriege um 1706, als plündernde und mordende schwedische Truppen durchs Land zogen. Die Dorfbewohner der Umgebung sollen sich in solchen Höhlen versteckt haben. Die Schwedenhöhle wird erstmals 1903 vom Sächsischen Gebirgsverein beschrieben. Wichtig in diesem Bereich ist es, dem markierten Weg oberhalb der Höhlen, an der Elbhangkante, zu folgen. Die Höhlen sind im Steilhanggebiet nicht zu erreichen, es besteht Absturzgefahr!

Wilkeaussicht und der Steinbruch

Dieser Aussichtspunkt ist seit dem 26.Mai 1877 unter diesem Namen bekannt. Zuvor erinnerte der Ort an einen Pfarrer aus dem Ort Wehlen und wurde »Poltermanns Ruhe« genannt. Von der Wilkeaussicht genießt man einen herrlichen Rundblick über das Elbtal auf Stadt Wehlen, das Basteigebiet, den Rauenstein, die Bärensteine und die Gemeinde Naundorf.

Verfallene Gebäude stellen die letzten Überreste des Steinbruchs dar; am Wegesrand stehen alte Loren und Werkzeuge. Dieses Ambiente verbreitet eine fast schon mystische Atmosphäre. Der Zaun um das alte Werk ist aus Ästen gearbeitet. Ein Steinkopf ziert den Eingang zum Gebäude. Das Steinbruchgewerbe im Sächsischen Elbsandsteingebirge ist schon sehr alt, und den architektonischen Glanz von Dresden hätte es wohl nicht gegeben, wenn nicht Generationen von Steinbrechern in den Brüchen unter unmenschlichen Bedingungen gearbeitet hätten. Dabei wurden diese von Berg- und Landesherren schamlos ausgenutzt. Über den Verdienst der Steinbrecher sagte man, sie seien zwar steinreich, aber geldarm. Die Aufarbeitung der umfangreichen Steinmassen nahm mitunter Jahre in Anspruch. Die Steine wurden in der im Steinbruch vorhandenen Steinsäge weiterverarbeitet (weitere Infos dazu unter www.steinbruchfuehrungen.de).

Stimmunsgsvolle Momente

Diese hat die Wanderung zweifellos zu bieten. Gerade im Abendlicht ist der Blick von der Wilkeaussicht hinunter zur Elbe ganz besonders faszinierend: Die Häuser von Stadt Wehlen leuchten im letzten Abendlicht, und im Panoramarestaurant der Bastei gehen schon die ersten Lichter an, wenn das Candle-Light-Dinner serviert wird. Von den Wiesen vor Dorf Wehlen schweift der Blick erneut hinunter zur Elbe, mit der Bastei im Hintergrund. Weiter rechts, auf der anderen Elbseite, sind der Große Bärenstein und der Rauenstein ganz nah; beide Berge zählen zu den eher unbekannteren in dieser Region. Daneben steht die Festung Königstein wie eine uneinnehmbare Trutzburg. Als Kon­trast sieht man nach Westen hin die Hochhäuser von Pirna, die man bei flüchtiger Betrachtung auch mit Sandsteinfelsen verwechseln könnte. Ein wirklich ungewöhnliches Bild.

Hinauf zur Wilkeaussicht

Bahnfahrer laufen vom Bahnhof aus mit den Wegweisern zur Fähre; hier ist auch der Parkplatz für alle Autofahrer, die ostseitig über Stadt Wehlen/Pötzscha linkselbisch angereist sind. Dann geht es mit der Fähre auf die rechtselbische Seite, wo sich der Parkplatz für all die Autofahrer befindet, die über Dorf Wehlen angereist sind.

Wir gehen zum Marktplatz, wenden uns dort in westliche Richtung und folgen dem Schild »Wilkeaussicht« durch die Gassen des Ortes. Dann geht‘s mit dem Schild »Pirna« in die Pirnaer Straße und entlang der Elbe. Nach dem Ort folgen wir dann rechts dem Wegweiser »Wilkeaussicht« in Kehren steil bergauf. Die Wilkebach-Brücke wird überquert, dann nimmt man die letzten Stufen unter den Sandsteinfelsen und steigt hinauf zur Wilkeaussicht (220m).

Über den Steinbruch nach Dorf Wehlen

Nun ignorieren wir das Schild »Dorf Wehlen« rechter Hand und wandern an der Hangkante hoch über der Elbe weiter. Die Schwedenhöhlen werden passiert. Bleiben Sie dabei bitte auf dem mit dem Steinbruch-Zeichen gekennzeichneten Weg über der Höhle, da sonst Absturzgefahr besteht! Die Steinbruch-Zeichen leiten uns mit der entsprechenden Pfeilrichtung in den verfallenen Steinbruch. Hier kann man sich auf interessanten Schautafeln über die Geschichte des Steinbruchs informieren.

Nun gehen wir zunächst an der Hangkante oberhalb der Elbe weiter und folgen den Steinbruch-Zeichen. Dann ist etwas Gespür für den Weg wichtig: An einem Stein mit der Zahl »37« führt eine alte Steintreppe zum breiten Schotterweg, der im Steinbruch endet. In der Gegenrichtung weist ein Schild »Zum Wanderweg«, das Ihnen als weitere Orientierung dienen soll. So folgt man also dem breiten Schotterweg linker Hand leicht bergan in eine Birkenallee. An einem Rastplatz mit dem Schild »Panoramablick« nimmt man den rechten Weg und erreicht über weite Wiesen und Felder den Ortseingang von Dorf Wehlen (245m). Hier folgt man rechter Hand dem Wiesenweg mit dem Wegweiser »Wilkeaussicht« und gelangt auf dem Weg durch den Wald zum bekannten Aussichtspunkt zurück. Die restliche Wegstrecke zurück nach Stadt Wehlen entspricht dem bereits bekannten Hinweg.

Touren-Charakter

Wanderung auf Wanderwegen, breiten Schotterwegen, Nebenstraßen und über Steinstufen

Beste Jahreszeit

April bis Oktober, bei Schnee- und Eisfreiheit auch ganzjährig

Ausgangspunkt

Bahnhof Stadt Wehlen (115m) und Parkplätze Stadt Wehlen in Nähe der Fähre (linkselbisch und rechtselbisch)

Endpunkt

Bahnhof Stadt Wehlen (115m) und Parkplätze Stadt Wehlen in Nähe der Fähre (linkselbisch und rechtselbisch)

Route

Stadt Wehlen - Wilkeaussicht 30Min. - Alter Steinbruch 30Min. - Dorf Wehlen 30Min. - Stadt Wehlen 45Min.

Höchster Punkt

Wilkeaussicht (220m)

Mein Tipp für den Tourenausklang

In der Miniatur-Parkanlage Kleine Sächsische Schweiz in Dorf Wehlen kann man die Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten in Miniatur besichtigen. Die Parkfläche ist über 8000 m² groß und bietet einen informativen Überblick. Folgen Sie hierzu vor Dorf Wehlen den entsprechenden Wegweisern bis zum Park (weitere Infos unter www.kleine-saechsische-schweiz.de).

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.