Wandern Sächsische Schweiz: Über Amselgrund und Schwedenlöcher zur Bastei

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Rathen, Amselgrund und Amselsee

Die Bastei hoch über der Elbe ist ein bekanntes Ausflugsziel – überall in der Sächsischen Schweiz findet man Bilder von der berühmten Basteibrücke. Viele der schönen Motive sind im letzten Sonnenlicht aufgenommen, manche dazu noch mit einem herbstlichen Nebelmeer.

Schon die Fahrt über die Elbe mit der denkmalgeschützten Gierseilfähre hinüber zum Kurort Rathen ist ein Erlebnis. Aus vielen Orten an der Elbe kann man direkt mit dem romantischen Schaufelraddampfer hierherkommen, wie etwa aus Bad Schandau, Pirna oder Königstein.

In Rathen geht man vorbei an mondänen Hotels und Fachwerkhäusern, entlang der Elbe und durch schöne Gassen. Man achtet hier auf Details, wie z.B. nett eingerichtete Souvenirläden oder liebliche Gärten mit Objekten aus der Sächsischen Schweiz. Da grüßt schon mal ein Gartenzwerg von der Basteibrücke über den Zaun eines Anwesens am Berghang. Die Fenster der alten Fachwerkhäuser sind von Vorhängen eingerahmt, die an Omas Zeiten erinnern – ein wirklich heimeliges Ambiente, für das man sich etwas Zeit nehmen sollte, wie auch für die ganze Tour mit ihren vielen interessanten Stationen.

Am Amselsee liegen dann die Ruderboote für eine beschauliche Fahrt über den See bereit. Lustige Namen tragen sie, wie z.B. »Fritzi«. Der See wird von den Felsen des Talwächters und der Lokomotive überragt und bildet so eine romantische Kulisse. Nun ist es auch nicht mehr weit zum Amselfall mit seiner Baude, die direkt an dem stimmungsvollen Wasserfall liegt. Hungrige können hier schon einkehren.

Schwedenlöcher und die Bastei

Über die Felsenschlüchte der Schwedenlöcher geht es dann steil bergauf. Sie tragen ihren Namen seit dem Dreißigjährigen Krieg, denn am 3.August 1639 wurde der Ort Rathewalde ein Opfer der schwedischen Truppen und komplett zerstört. So brachten die Bauern ihr Hab und Gut in diese Schlucht, die damals noch »Blanker Grund« hieß. Durch die Erosion des Sandsteins wurden diese eindrucksvollen Felsformationen geschaffen. Stege und Stufen führen steil hinauf.Oben angelangt, warten schon die ersten Aussichtspunkte, und nun ist es auch nicht mehr weit bis zur Bastei. Im Panoramarestaurant sitzt man quasi über der Elbe. Manch ein Gast überlegt wohl, ob er bei diesem Blick durch die bis zum Boden reichenden Scheiben allein schon beim Essen schwindelfrei sein sollte – wie auch im Folgenden, denn beim Abstieg blickt man von vielen spektakulären Aussichtspunkten tief hinunter zur Elbe und hinüber zur Kleinen Gans. Wer davon noch nicht genug hat, kann auf der Neurathener Felsenbühne einen aufregenden Panoramaweg über Stege und Stufen begehen, von Felsen zu Felsen. Da heißt es Platz schaffen auf der Digitalkamera für viele spektakuläre Aufnahmen.

Die Bastei-Rundwanderung

Bahnfahrer gehen hinunter zur Fähre an der Elbe; hier ist auch am Parkplatz der Ausgangspunkt für Autofahrer. Nach der Überfahrt mit der Fähre folgt man in Rathen den Wegweisern »Schwedenlöcher«, »Amselsee« und »Amselfall«. Den Amselsee selbst kann man auch auf der anderen Seite umrunden. Über den Amselgrund machen wir einen Abstecher hinauf zum Amselfall mit seiner Nationalpark-Infostelle und dem einladenden Gasthaus der Amselfallbaude. Bitte beachten Sie hier eventuelle Änderungen in der Wegführung, da die Amselfallbaude nach einem Steinschlag 2019 bis auf Weiteres nicht mehr geöffnet ist.

Nun geht es auf dem Hinweg ein kurzes Stück bergab, dann wandert man gleich an der nächsten Weggabelung über den Bach. Jetzt geht es über viele Stufen hinauf, vorbei an den Schlüchten der Schwedenlöcher (zum Zeitpunkt der Begehung stand hier kein Schild).

Auf der Anhöhe mit einem überdachten Brotzeitplatz folgt man dem Wegweiser »Pavillon-Aussicht« zum ersten Aussichtspunkt, bevor man dem Weg weiter Richtung »Bastei-Aussicht« folgt. So gelangt man auf einen breiten Schotterweg, dem man linker Hand mit dem letzten Wegweiser folgt. Nun geht es an der nächsten Weggabelung linker Hand weiter, dann ist es auch nicht mehr weit bis zum Berghotel und Panoramarestaurant an der Bastei (305m).

Dort wandert man dann mit den Wegweisern »Basteibrücke«, »Rathen« und »Felsenburg« bergab, vorbei an einigen Aussichtspunkten, über die Basteibrücke und zur Neurathener Felsenburg. Weiter bergab folgt man den Wegweisern in Richtung »Rathen«. An einer Weggabelung im Wald ignorieren wir den Wegweiser »Felsenbühne Amselsee« linker Hand und folgen geradeaus dem Wegweiser »Rathen« weiter bergab.

In Rathen geht es dann auf dem bekannten Hinweg zurück zu den Ausgangspunkten am Parkplatz oder am Bahnhof. In beiden Fällen ist auch wieder die Überfahrt mit der Fähre notwendig.

Mein Einkehr-Tipp

Die Bastei und ein Besuch im Panoramarestaurant sind auch für Langschläfer lohnende Ziele. Abends ist das Gebiet ruhig und beschaulich, und ein Abendessen am Panoramafenster, 194m über der Elbe mit Sonnenuntergang und herrlichem Blick, ist ein krönender Abschluss. Natürlich kann man im Berghotel auch übernachten und von dort mit der Erkundung der Region beginnen (www.bastei-berghotel.de).