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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Sächsische Schweiz: Pfaffenstein

Anspruch:
schwer
Dauer:
07:00 Std.
Länge:
17 km
Aufstieg:
340 m
Abstieg:
340 m

Höhensiedlung aus der Bronzezeit. Schon vor Jahrtausenden zogen Menschen durchs Elbtal und ließen sich an günstigen Stellen nieder. Das Gipfelplateau des Pfaffensteins bot in der Bronzezeit gute Bedingungen zum Überleben. Eine Siedlung mit einem Schutzwall aus Stein und Holz wurde entdeckt, ebenso Mahlsteine, Beile, Gebrauchskeramik und zahlreiche Feuerstellen.

Beschreibung

Aufstieg durchs Nadelöhr

Die Tour beginnt am Parkplatz am Fuße des Pfaffensteins. Der erste Teil unserer Wanderung wird häufig begangen, davon lassen wir uns aber nicht schrecken. Den Tafelberg immer vor Augen, wandern wir zuerst eine schmale Straße hinauf bis zum Waldrand. Die hohen Felsen der Nordseite des Pfaffensteins liegen vor uns, in deren oberem Bereich auch von weitem vereinzelt weiße Flecken zu erkennen sind: die Kotflecken von Vögeln, welche auf den Felssimsen brüten oder ruhen. Kolkrabe, Turmfalke oder der seltene Wanderfalke könnten die Verursacher sein.

Vom Waldrand mit der kleinen Infotafel halten wir uns nun halb links, der Ausschilderung »Nadel­öhr, Pfaffenstein, Aufstieg schwierig« folgend. Der steile Aufstieg beginnt mit Holzstufen und wird noch steiler, sobald wir die Steinstufen erreichen, später werden diese zu Leitern. Ab und zu sollten wir uns einen Blick zurück gönnen – und sei es nur, um ein wenig zu verschnaufen.

Kurz bevor wir das Plateau erreichen, verengen sich die Felsen zum Nadelöhr und wir müssen über eine Leiter hindurch. Nur noch wenige Stufen und wir haben es geschafft. Gut vorstellbar, dass es ungemütlich oder sogar gefährlich werden kann, diesen Weg im Winter, zugeschneit oder mit Eisschicht, nach unten zu steigen

Pfaffenstein: Opferkessel und Barbarine

Oben angekommen, kann die Erkundung des etwa 12 Hektar großen Plateaus beginnen. Bitte daran denken, dass danach noch eine längere Wegstrecke zu bewältigen ist – also Zeit und Kräfte dementsprechend einteilen. Auf dem Pfaffenstein wurden Überreste einer bronzezeitlichen Siedlung gefunden. Ein kleiner Abstecher nach links zu einem Aussichtsbalkon eröffnet uns ein herrliches Panorama auf Gohrisch, Papststein und die Kleinhennersdorfer Steine. Wieder zurück vom Abstecher geht es zunächst nach links und nach ein paar Metern kommen wir erneut an einen Abzweig zum »Opferkessel« (eine Verwitterungsform im Felsen, einer Mulde ähnlich) und nochmals zu einer Aussicht. Danach geht es auf dem Hauptweg rechts weiter und wir kommen nach einigen Treppen zur Berggaststätte.

Das Ausflugslokal auf dem Plateau lädt mit leckerem Essen zu einer Rast ein. Wer Lust hat, kann den gemauerten Aussichtsturm erklimmen und wird mit einem beeindruckenden Rundumblick belohnt. An der Gaststätte halten wir uns links und erreichen nach dem Turm über einige Stufen eine Senke. Linkerhand umarmt ein imposanter Baum einen großen Steinblock. Wir wandern weiter zur bekannten Barbarine, einer sehr eindrucksvollen, 43 Meter hohen Felsnadel. Nach einem Blitzeinschlag wurde sie in einer einzigartigen Rettungsaktion stabilisiert und darf seit 1975 nicht mehr beklettert werden. Wie nicht anders zu erwarten, gibt es auch eine Sage um diesen Felsen. An einer Tafel am Aussichtpunkt finden wir nähere Informationen dazu.

Zurück von der Barbarine gehen wir den Weg in der Senke vom Pfaffenstein hinunter. Am Jäckelfelsen – mit Plakette am Fels (zum Gedenken an Carl Gottlob Jäckel, dem touristischen Erschließer des Pfaffensteins) und Sitznische – treffen wir auf den anderen Plateauauf- bzw. -abstieg. Wir wandern den breiten Weg (grüner Punkt und Strich) hinunter, kommen am kaum sichtbaren, ehemaligen Wall der einstigen bronzezeitlichen Siedlung vorbei zu einer Informationstafel und verlassen den Weg nach links (Markierung roter Punkt). Der breite Forstweg führt uns um die West- und die Südseite des Pfaffensteins herum, dabei kommen wir an verschiedenen Weggabelungen vorbei, von denen unmarkierte Pfade in den Wald abzweigen. Wir folgen an der Weggabelung dem roten Punkt nach rechts und stoßen bereits nach wenigen Metern auf den mit dem grünen Strich markierten Weg.

Am Todweg, dem Abzweig mit dem roten Punkt, halten wir uns geradeaus weiter an die grüne Markierung, laufen durch den Wald, überqueren eine Straße, auf die wir wenig später wieder treffen, wenn wir uns dem Ortsanfang von Cunnersdorf nähern. Jetzt geht es die Straße hinunter zur Kirche, an der wir vorbeigehen, um den Cunnersdorfer Bach zu überqueren und an der nächsten Kreuzung nach links zu schwenken. Gleich danach biegen wir auf der anderen Straßenseite rechts in den Weg Alte Rosen­thaler Straße ein, mit einem gelben Strich (auf weißem Grund) gekennzeichnet

Spitzer Stein

Trotz einiger Weggabelungen bleiben wir immer auf diesem markierten Weg. An der Kreuzung, wo der Weg mit dem grünen Punkt und dem Strich sowie der Weg mit dem gelben Strich aufeinandertreffen, wenden wir uns rechts und gehen ein kurzes Stück. Die grüne Markierung zweigt links ab, wir aber verbleiben auf dem Spitzsteinweg, der gelb (auf weißem Grund) markiert ist. Er bringt uns direkt zum Spitzen Stein. Über Leitern erreichen wir den ­Gipfel und haben wieder einen fantastischen Rundblick. Zurück zur gelben Markierung (auf weißem Grund) umrunden wir nun auf dem Wurzelweg den Müllerstein. Rechts führt der Pechweg ins Tal, eine mögliche Abkürzung. Wir verbleiben jedoch auf dem Wurzelweg, bis rechts der Heuweg, auch mit einem gelben Strich (auf weißem Grund) bezeichnet, talwärts abzweigt.

Im Tal treffen wir auf die Lampertstraße (grüner Strich), halten uns rechts und folgen ihr und dem gleichnamigen Bach hinab. Rechts liegt der Neuteich und danach mündet der Pechweg in unseren Weg, der uns durch ein nettes Tal zur Ladewegbrücke über den Cunnersdorfer Bach bringt. Wir halten uns links wenige Meter auf der Straße. Rechts führt der Abzweig Ladeweg hinauf in Richtung Pfaffenstein (grüner Strich und Punkt).

Der Ladeweg steigt steil bergan und wir steigen unbeirrt hinauf, bis wir schließlich über eine Wiese am Fuße des Pfaffensteins an einen nach links abbiegenden, unmarkierten Weg gelangen. Diesen wandern wir am Waldrand entlang, westlich um den Pfaffenstein herum. Linkerhand – zum Abschluss unserer Tour – ein herrlicher Blick auf den Quirl und die Festung Königstein. Auf der schmalen Straße, die zum Fuße des Pfaffensteins führt, angelangt, gehen wir hinunter zum Parkplatz.

Touren-Charakter

Anspruchsvolle und lange Tour, mit steilem Anstieg über Stufen und Leitern zu Beginn. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier unbedingt erforderlich. Ungeeignet bei Schnee und Eisglätte. Auf dem Pfaffenstein-Plateau verschiedene Steiganlagen zu den Abstechern. Die Tour hat im weiteren Verlauf einen zweiten Anstieg über Leitern zum Spitzen Stein. Auch gegen Ende ist noch einmal ein straffer Anstieg zu bewältigen.

Ort

Pfaffendorf

Ausgangspunkt

Parkplatz am Pfaffenstein in Pfaffendorf, 246 m

Endpunkt

Parkplatz am Pfaffenstein in Pfaffendorf, 246 m

Höchster Punkt

Pfaffenstein 421 m; Spitzer Stein,409 m

Der Pfaffenstein hat ein recht großes Plateau, auf dem es viel zu entdecken gibt und für das man durchaus eine extra Tour einplanen kann. Außer den beschriebenen Aussichtspunkten gibt es noch verschiedene Höhlen auf dem Plateau und dort, wo die beiden Abstiege zusammentreffen.

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