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Wandern Sächsische Schweiz: Malerweg nach Wehlen

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
12 km
Aufstieg:
97 m
Abstieg:
141 m

Inspiration für große Künstler. Lange hatte das Elbsandsteingebirge gar keinen Namen, später wurde es »Böhmische Wälder« oder »Meißner Hochland« genannt. Anton Graff und Adrian Zingg – zwei Schweizer Künstler – fühlten sich Mitte des 18. Jahrhunderts von der romantischen Gegend derart an ihre Heimat erinnert, dass sie wohl den Begriff »Sächsische Schweiz« prägten.

Beschreibung

Liebethaler Grund und Lochmühle

Unser Startpunkt ist der Buswendeplatz am Eingang des Liebethaler Grundes. Links sehen wir den Klettergarten des Sächsischen Bergsteigerbundes, an dessen Wänden wir ein paar Kletterern zuschauen können. Wir wandern nun durch den Kühlen Grund (Markierung gelber und grüner Punkt sowie gelber Strich). Die Wesenitz fließt ruhig und beschaulich neben dem Weg – vielleicht fliegt ein Eisvogel vorbei. Zunächst plätschert das Wasser dahin, dann wird es lauter und schließlich tost das Wasser dröhnend. An einer Engstelle umgehen wir den Felsen und gelangen über die schmale Brücke an die Ruine des ehemaligen Elektrizitätswerkes für den Pirnaer Stadtteil Copitz. Links am Wegrand werden ab und zu die verfallenen Reste der Zuleitungsrohre für das Wasserwerk sichtbar. An der Raststelle vor dem Torbogen zur »Lochmühle« steht Richard Wagner – überlebensgroß als pompöses Denkmal am linken Wegesrand. Zeitweise wohnte er im nahen Graupa, wanderte im Liebethaler Grund und kehrte nachweislich in der »Lochmühle« ein

Wir gehen weiter durch den Torbogen an der damals oft besuchten, heute leider verfallen Gaststätte Lochmühle vorbei. Nach der Brücke, an der uns der Wasserfall kaum unser eigenes Wort verstehen lässt, biegen wir links ab und gehen am Flussufer lang bis zur Daubemühle weiter, eine der sieben Mühlen, die es früher lang der Wesenitz gab. Dahinter nehmen wir die Brücke nach links und gehen Richtung Mühlsdorf (Markierung »M« für Malerweg).Mühlsdorf und Wesenitztal

In Mühlsdorf angekommen, gehen wir die Straße nach rechts abbiegend durch den Ort. In einem Bogen führt sie uns wieder zur Wesenitz hinunter. Wir gehen über die Brücke und schwenken gleich darauf nach links, um nun erneut am Bach entlangzuwandern, wobei wir nun auf den blauen Punkt als Markierung achten. Unterwegs kommen wir unterhalb des Lohmener Schlosses an einer Mühle und einem Steinbruch vorbei und gehen weiter, bis wir auf den mit einem gelben Strich markierten Weg treffen.

Wir verlassen den Talweg und gehen rechts leicht bergan, überqueren eine Straße und wandern, uns weiter rechts haltend, auf dem breiten Feld- und Wiesenweg (gelber und grüner Strich, »M«) in Richtung Lohmen. Schon von weitem sehen wir dieses lang gestreckte Straßendorf. Im Ort wenden wir uns an der Hauptstraße links und gehen weiter dem grünen Strich nach durch den Ort. An einem kleinen Platz mit Sonnensegel verläuft unsere Route leicht nach rechts auf einer Nebenstraße zum Ortsrand. Wir befinden uns auf dem Malerweg und werden diesem sowie dem grünen Strich nun bis nach Wehlen folgen

Der Malerweg

Seit 2006 verläuft der Malerweg durch die Sächsische Schweiz. Es ist in etwa die Route der »Schweizreisenden« oder »Fremden«, wie die Touristen genannt wurden, die Mitte des 19. Jahrhunderts über Dresden und Pillnitz ins Elbsandsteingebirge kamen. Der heutige Wanderer erkennt den Malerweg am schwungvollen »M«. Die markierte Route zieht sich 112 Kilometer in acht Etappen erst auf der rechtselbischen Seite bis zur tschechischen Grenze, dann linkselbisch wieder nach Pirna durch das Elbsandsteingebirge. Beim Wandern auf diesem Weg lassen wir unsere Gedanken in die Vergangenheit reisen. Wer war nicht schon alles vor uns hier Adrian Zingg und Anton Graff, Caspar David Friedrich, Ludwig Richter und Carl Gustav Carus, aber auch Carl Maria von Weber, Frederic Chopin und Richard Wagner, um nur einige zu nennen

Uttewalder Grund und Felsentor

Am Ortsrand von Lohmen überqueren wir die Straße und wandern vorerst am Waldrand entlang, hinab zum Uttewalder Grund. In der Schlucht gehen mehrere Wege ab, wir nehmen den, der nach rechts hinunter ins Tal führt. Die Schlucht ist kühl und feucht. Hier herrscht Kellerklima, obwohl der sich neben dem Weg schlängelnde Bach häufig kein Wasser führt. Wild und romantisch ist die Schlucht, unzählige Farne und Moose in sattem Grün überwuchern die Felsen rechts und links von uns. Der Uttewalder Grund ist einer der moosreichsten Gründe der Sächsischen Schweiz.

Weiter im Tal kommen wir an das auf vielen Gemälden dargestellte Felsentor. Spätestens an dieser Stelle wird uns klar, was die Maler – einst und heute – derart an dieser Landschaft faszinierte. Wir schreiten also durch das berühmte Tor, drehen uns noch einmal um, um es auch von der anderen Seite zu betrachten. Nach einigen Metern kommen wir an das Gasthaus Waldidylle. Wirklich ein idyllischer Ort, um draußen oder drinnen eine Rast einzulegen! Unsere Wanderung führt nun eine Zeit lang fast auf gleicher Höhe bleibend bis zu einer Wegkreuzung, an der wir uns rechts halten und den breiten Weg Richtung Wehlen einschlagen. An einer kleinen Straßenkurve im Wald biegen wir nach rechts, gehen über die Brücke und sofort wieder links.

Der Pfad führt parallel auf der anderen Bachseite entlang und ist angenehmer zu laufen als die Straße. Später müssen wir erneut über eine Brücke und weiter auf der Straße bis zu einer Informationstafel nahe bei den ersten Häusern von Wehlen. Wir verlassen die Straße leicht links ansteigend an der Brücke. (Die Fahrstraße führt rechts über die Brücke.) Oben sind die Reste der einstigen Burganlage von Wehlen zu sehen, wer mag, kann sie besichtigen. Wir lassen die Anlage jedoch links liegen und laufen hinunter in den Ort. Dort zweigen wir nach rechts ab zur Kirche und zum Markt. Dort vorbei geht es zur Fähre an der Elbe, die uns hinüber auf die andere Seite bringt. Von dort geht es rechts zum Bahnhof von Wehlen.

Touren-Charakter

Tour mit wenigen Anstiegen, da sie meist im Tal verläuft. Bei Hitze – trotz der Strecke über freie Landschaft – gut geeignet, da es im Tal angenehm kühl bleibt. Bei Schneefall und Eis im Winter Rutschgefahr

Ausgangspunkt

Liebethaler Grund, 164 m

Endpunkt

Stadt Wehlen, 120 m, Abfahrt mit der S-Bahn

Höchster Punkt

Lohmen Ort, 261 m, sonstTalwanderung
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