Wandern Sächsische Schweiz: Grundmühle und Hutberg
Die tschechische Seite des Elbsandsteingebirges. Luchs, Wildkatze, Schwarzstorch, Wanderfalke, Eisvogel, Feuersalamander, Schwarzspecht, Fledermäuse, Uhu und andere seltene Tierarten leben auf beiden Seiten der Grenze im Elbsandsteingebirge. Sie brauchen ungestörte Lebensräume mit Totholz, sauberen Bächen, aber auch den stetigen Wechsel zwischen Offenland und undurchdringlichen Gehölzen.
Rosendorf und Rosenberg
Auf dem Parkplatz am Ortsausgang von Rosendorf beginnt unsere Wanderung. Auf einer Informationstafel finden wir einige Erklärungen zur Route. Wir werden dem Lehrpfadzeichen grüner Strich folgen und gehen zuerst in Richtung Rosenberg, der tschechischen Ausschilderung Pod Ruzovskym Vrchem 2 km nach. Wir wandern über Felder, vor uns thront der kegelförmige, riesig wirkende Rosenberg, ein 619 Meter hoher Basaltberg. Im Wald angekommen, verlassen wir nach einer Kurve den breiten Wanderweg und gehen geradeaus der Markierung folgend. Vorbei an zwei Informationstafeln zum Naturschutz in der Böhmischen Schweiz führt ein Abzweig mit der Markierung gelber Strich zum Gipfel des Rosenbergs. Wir biegen jedoch links ab, bleiben der grünen Markierung treu und marschieren weiter durch den Wald
An der nächsten größeren Weggabelung stößt ein mit blauem Strich markierter Weg von rechts zu uns und wir halten uns Richtung Kralovky smr, Königsfichte, und Dolsky mlyn, Grundmühle. Bald steigen wir in ein Tal ab und weiter bis zur Brücke über die Kamnitz und erblicken die Königsfichte – 200 Jahre alt und 27 Meter hoch. Die natürlichen Standorte der Fichten in diesem Gebiet befinden sich in den Tälern. Die Fichten der Hanglagen und Ebenheiten gehen meist auf Anpflanzungen vor etwa 200 Jahren zurück. Im Zuge der Industrialisierung, als man viel Holz benötigte, wurden Fichten angebaut.
Verwunschene Ruine an der Kamnitz
Wir folgen dem Lehrpfad und der Ausschilderung Dolsky mlyn, Grundmühle, und gelangen zu den Überresten eines Gasthauses, das sicher einst ein idyllisch gelegenes Ziel von romantischen Kahnfahrten durch die Ferdinandklamm war. Die Kahnfahrt gibt es heute nicht mehr und von der Grundmühle sehen wir nur noch die Keller und ein paar Grundmauern. Trotzdem ist dies ein beschaulicher Ort, der dazu einlädt, am Ufer der Kamnitz zu verweilen. Mit ein wenig Glück kommt ein Eisvogel vorbeigeflogen und wir können Wasseramsel, Bachstelze oder Gebirgsstelze beobachten
Wir verlassen nun das kühle Tal wieder und steigen, immer noch der grünen Lehrpfadmarkierung folgend, hinauf Richtung Kamenická Strán (Kamnitzleiten). An einer Waldlichtung schickt uns ein Wegweiser zum Aussichtspunkt. Diesen Abstecher sollten wir unbedingt machen. Plötzlich stehen wir auf einem Felsriff und schauen in den Abgrund, ein unerwarteter Blick ins Tal der Kamnitz. Zurück wandern wir weiter durch den Wald.
Umgebindehäuser
Die Häuser von Kamenická Strán sind in Sichtweite. Beim Verlassen des Waldes weist uns rechts am Weg ein Sandsteinblock darauf hin, dass wir uns im Nationalpark Böhmische Schweiz, Nàrodny Park Céskè Svycarsko, befinden, beziehungsweise ihn gerade verlassen. Vor uns stehen die schwarz-weiß gestreiften Häuschen von Kamenická Strán, einem malerischen Dörfchen mit original erhaltenen Umgebindehäusern. Dieser besondere Haustyp vereint Elemente von Blockbau-, Fachwerk- und Massivbauweise miteinander und zeichnet sich durch die bauliche Trennung von Stubenkörper und Obergeschoss aus. Ein hölzernes Stützsystem ist um eine Blockstube, den Wohn- und Wirtschaftsbereich im Erdgeschoss, herumgeführt. Es trägt die Last des Obergeschosses und des Daches.
Die Stube ist sozusagen unabhängig von den tragenden Elementen der Konstruktion, wie ein Haus im Haus. Damit sollte verhindert werden, dass sich die Schwingungen des Webstuhles in der Stube auf das gesamte Haus übertrugen. Der Wirtschaftsbereich ist in Massivbauweise gehalten, er befindet sich gegenüber der Stube und wurde als Stall oder Speicher genutzt. Einst waren die Gebäude Teile eines intakten Bauerndorfes, heute werden sie überwiegend als Wochenendhäuser genutzt
Schutzengelkiefer und Hutberg
Wir verlassen den Ort auf einer kleinen Straße. Weiter auf der grünen Lehrpfadmarkierung biegen wir nach einigen Minuten rechts in den Wald und an der nächsten Weggabelung links ab. An einer Lichtung kommen wir an der 300 Jahre alten Schutzengelkiefer, U obràzku, vorbei. Wir halten uns links und gelangen hinunter ins flache Tal. An der nächsten Weggabelung wandern wir rechts über eine Brücke den Weg bergauf, bevor wir den Wald verlassen und unser nächstes Ziel, den Hutberg, sehen. Wenn sich der Weg gabelt, halten wir uns links und gehen bis zum Fuße des Hutberges.
Über einen Grasweg geht es hinauf zum Gipfel. Für den wunderschönen Blick zum Rosenberg und hinüber zu den Silberwänden, dem Großen Winterberg und Hohen Schneeberg hat sich der Anstieg allemal gelohnt – ein gelungener Abschluss der Tour. Die grüne Markierung führt uns nun wieder hinab zu unserem Ausgangpunkt, dem Parkplatz.
Region
Touren-Charakter
Zu Beginn auf annähernd gleicher Höhe bleibend, später Abstieg ins Tal und wieder hinauf, durch reizvolle Ortschaft und gegen Ende der Tour nochmals Anstieg auf den Hutberg
Ort
RosendorfAusgangspunkt
Rosendorf, Parkplatz am Ortsausgang, 330 m
Endpunkt
Rosendorf, Parkplatz am Ortsausgang, 330 mHöchster Punkt
Hutberg, 402 m
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.