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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Sächsische Schweiz: Grenzplatte

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
14 km
Aufstieg:
163 m
Abstieg:
163 m

Bielatal – Land der tausend Gipfel. Über 1100 frei stehende Gipfel und 21 000 Kletterrouten gibt es in der Sächsischen Schweiz – kein Wunder also, dass hier das Freiklettern quasi erfunden wurde. Bereits 1864 bestiegen Turner aus Schandau den 80 Meter hohen Falkenstein. Geklettert wird bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich auf Gipfel, ohne künstliche Hilfsmittel zu verwenden.

Beschreibung

Bielatal: Eisloch und Schwedenhöhle

Das Bielatal ist Teil des linkselbischen Landschaftsschutzgebietes Sächsische Schweiz. Unsere Tour startet in Bielatal am Parkplatz vor der Ottomühle. Hier ist die letzte Parkmöglichkeit im Tal. Am Ende des Parkplatzes geht der Weg nach links hinunter und über die Biela, an der wir uns rechts halten und entlangwandern. Kurz hinter der Ottomühle kommen wir auf die Ortstraße und folgen ihr, vorbei am Haus der Bergwacht, in den Wald. Vor der nächsten Brücke biegen wir links ab. Ausgeschildert sind Schwedenhöhle und Eisloch (Eishöhle), von hier aus geht es hangaufwärts.

Zum Eisloch bringt uns ein Abstecher noch weiter bergauf. In diesem tiefen Felsloch – wir entdecken es gleich – bleibt die Luft so lange kalt, dass das Wintereis bis in die Sommermonate hält. Links neben dem Eisloch liegt der Eingang zur Schwedenhöhle. Wer mag und sich gerne durch feuchte, enge Spalten zwängt, kann durch den niedrigen Einlass durchschlüpfen, eine Taschenlampe ist dabei hilfreich. Während des Krieges sollen Dorfbewohner die Höhle zum Schutz für sich und ihren wertvollen Besitz genutzt haben, was schwer vorstellbar ist, denn allzu groß ist die Höhle nicht

Zurück vom Abstecher wandern wir zwischen hohen, schief stehenden und skurril anmutenden Felsen bis zur Verlassenen Wand. Spätestens hier wird uns klar, dass dies ein Paradies für Klettersportler ist. Mit 239 Gipfeln ist das Bielatal eines der größten Klettergebiete innerhalb der Sächsischen Schweiz. Durch den vergleichsweise festen Sandstein und die sehr große Auswahl an Kletterrouten ist das Bielatal in der Kletterszene sehr beliebt. Hier ergeben sich gute Gelegenheiten, den ein oder anderen Kletterer zu beobachten. Übrigens ist das Elbsandsteingebirge der Geburtsort des Freikletterns. Das bedeutet, es wird ausschließlich aus eigener Kraft und nur unter Zuhilfenahme natürlicher Felsgriffe und -tritte geklettert. Ringe und Seile dienen zwar der Sicherung, auf keinen Fall aber dem Aufstieg.

In der Sächsischen Schweiz gibt es beim Klettern einige Besonderheiten, die es zu beachten gilt. So zum Beispiel eine eigene Kletter-Schwierigkeitsskala und Regeln, wie das Verbot von Magnesia und Klemmkeilen, Klettern bei Nässe und an Massiv-Wänden.Beim genauen Hinschauen erkennt man auf den Gipfeln Metallboxen. Sie enthalten die Gipfelbücher. Um wieder hinunterzugelangen, seilen sich die Kletterer ab.Nach der Verlassenen Wand treffen wir auf einen aus dem Tal kommenden Wanderweg, den wir links bergauf gehen. Noch vor dem Waldrand biegt der Weg nach rechts ab. Später kommen wir auf dem Forstweg zu einer Weggabelung, halten uns hier halbrechts und biegen auf die breite Schneise ein. Weiter geht es auf dem grenznahen Steinbornweg bis zur nächsten Kreuzung (markiert mit dem gelben Strich auf weißem Grund). Nicht zu übersehen ist hier die alte Wegesäule und ein rauschender Bach, die Dürre Biela.

Dürre Biela

Der Dürren Biela folgen wir bergab (gelber Strich auf weißem Grund). Es ist ein zauberhaftes Tal mit wildem Bach. Stetes Rauschen umgibt uns, die bizarren Felsnadeln begeistern uns, während wir die Dürre Biela hin und wieder queren. Nicht immer ist der Bach wasserführend – der Name verweist darauf. In trockenen Zeiten fließt ein dürftiges Rinnsal oder das Wasser versiegt komplett. Diese »dürren« Bäche sind charakteristisch für das Elbsandsteingebirge. Der poröse Sandstein saugt Wasser auf wie ein Schwamm. Aus Bächen werden Rinnsale oder trockene Bachbette. Baumwipfel und Felsen ziehen unsere Blicke immer wieder nach oben. Linkerhand kommen wir an einer Gedenktafel, einer Hochwassermarke, vorbei und stoßen im Tal auf den Bielgrundweg, den Hauptwanderweg. Nach links geht es durch das Tal, der Markierung gelber Strich nach, bis wir zum Abzweig Grenzplatte gelangen. Hier verlassen wir den Hauptwanderweg, der weiter nach Ostrov auf die Böhmische Seite führt. Wir wandern nach rechts, auf erst moderat, dann steiler ansteigendem Pfad zum Plateau

Grenzplatte

Auf dem Plateau angelangt, ist »Grenzplatte« ausgeschildert. Auf einem schmalen Weg kommen wir zum Aussichtpunkt mit Blick ins Bielatal und ins Böhmische, bis nach Eiland/Ostrov. Von der Aussicht zurück, wandern wir nach rechts und folgen nun der Markierung roter Strich. An der nächsten Weggabelung gehen wir wieder rechts und den Bergrücken auf dem sich etwas hinziehenden Wormsbergweg entlang

Bennohöhle

Die ersten Häuser des Ortes Bielatal sind zu erkennen. Wir machen noch einen Abstecher links zur Bennohöhle, einer insgesamt 35 Meter langen und 13,5 Meter tiefen Klufthöhle. Auch hier hält sich das Wintereis bis weit in den Sommer hinein. Zurück auf dem Hauptweg folgen wir diesem bis in den Ort Bielatal hinunter. Jetzt auf der Straße nach links durch den hübschen Ort bis zum Parkplatz.

Touren-Charakter

Erst auf Pfaden durch Felsen hindurch, später breitere Wanderwege, zur Grenzplatte steiler Anstieg, oben Schwindelfreiheit erforderlich. Moderater Weg zurück mit etwas steileren Passagen

Ort

Bielatal

Ausgangspunkt

Bielatal, Parkplatz Ottomühle, 360 m

Endpunkt

Bielatal, Parkplatz Ottomühle, 360 m

Höchster Punkt

Grenzplatte, 523 m
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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.