Bruckmann CMYK quer
Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Sächsische Schweiz: Gelobtbachtal, Zirkelstein

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
242 m
Abstieg:
242 m

Am Mühlteich vorbei zum Jungbrunnen. Die Kräfte der Natur – unter anderem Wasser – modellierten über Jahrmillionen die Landschaft: Tafelberge, Felsriffe, Ebenheiten und Täler machen den einzigartigen Reiz des Elbsandsteingebirges aus. Auf eisernen Leitern erklettern wir den Gipfel des Zirkelsteins und sind immer wieder neu vom Rundblick fasziniert.

Beschreibung

Mehlschwalben und Biberspuren

Am Bahnhof in Schöna soll unsere Wanderung beginnen. Durch die Unterführung gehen wir ans Elbufer. In den Sommermonaten ist ein anderorts selten gewordenes, reges Treiben am elbseitigen Bahnhofsgebäude zu beobachten: Zahlreiche Mehlschwalben nisten in den Gemäuern. Wir laufen nun etwa 30 Minuten elbaufwärts auf dem Elberadweg. Unterwegs fallen angenagte Baumstämme auf, ein sicherer Hinweis auf mindestens einen hier tätigen Biber. Wir erreichen die Grenze zu Tschechien. Unter den Bahngleisen hindurch beginnt rechts das Gelobtbachtal

Wildes, ursprüngliches Gelobtbach­tal

Die alte Gelobtbachmühle, früher eine Brettschneidemühle, steht am Anfang des Tales. An der Mühle vorbei führt ein unmarkierter Pfad am Grenzbach entlang bergauf. Immer wieder überschreiten wir während des Anstiegs die Grenze. Nach dem kurzen Anstieg taucht eine Sandsteinmauer auf. Dahinter liegt der ehemalige Mühlenteich mit klarem, türkisblauem Wasser, das selbst an heißen Sommertagen eiskalt ist. Senkrecht aufsteigend überragt eine hohe Felswand den Teich und rechts daneben rauscht der Wasserfall. Nun wandern wir weiter rechts des Teichs entlang durch den wilden Teil des Tales. Die Schlucht wird schmaler, Moose und Farne in verschiedensten Grüntönen haben die Felsen in Beschlag genommen. Der Bach rauscht und wir queren und überspringen ihn mehrfach. Üppig wuchert die Vegetation, besonders Farne gedeihen hier prächtig. Mit etwas Glück lassen sich Feuersalamander beobachten – eine Wander-Etappe zum Genießen. Weiter bergan kommen wir nach dem dichten Fichtenforst an eine Weggabelung

Wir können rechts den Abstecher bis zur nächsten Kurve gehen, wo ein alter Kornmarktstein aus Sandstein zu sehen ist, der die Inschrift »Kornmarkt 1812« trägt. Während der Napoleonischen Kriege war die Einfuhr von Getreide über die Elbe nach Sachsen verboten und damit auch der Warenumschlag am Fluss. Mitten im Wald wurden deshalb heimliche Märkte abgehalten, auf denen mit Getreide und Mehl gehandelt wurde. Zurück von unserem kurzen Abstecher folgen wir dem mäßig ansteigenden Weg bis zur nächsten Gabelung, wo wir das Tal nach rechts in Richtung Ziskaquelle verlassen. Diese verheißt mit den Worten »Nimm dir einen frischen Trunk – bleib ewig jung« ewige Jugend. Wir trinken, verweilen an der Quelle und warten auf die versprochene Wirkung. Direkt oberhalb der Ziskaquelle führt der breite Gelobtweg nach rechts.Zirkelstein – weit sichtbarer Tafelberg

Unterwegs lichtet sich der Wald und lässt einen Blick hinüber zum Rosenberg und anderen Basaltkegeln im Böhmischen zu. Wir wandern weiter, bis der Gelobtweg auf einen breiten, mit einem gelben Strich (auf weißem Untergrund) gekennzeichneten Wanderweg trifft. Diesen gehen wir nach rechts und wieder in den Wald hinein. In einer großen Linkskurve, nun auf einem Feld, gibt der Weg den Blick hinüber zum Zirkelstein frei. Zu sehen sind der Zirkelstein, rechts der Große Winterberg und das Prebischtor und links die Zschirnsteine. Vorbei am »Zirkelstein Resort« nehmen wir den nächsten Weg rechts und gleich wieder links. Wir wollen zum 384 Meter hohen Gipfel des Zirkelsteins, dessen Name von seiner markanten Form abgeleitet ist. Er ist zwar der kleinste der Tafelberge in der Sächsischen Schweiz, aber durch seine typische Form und Lage besonders sehenswert. Den letzten steilen Anstieg bis zum Plateau des Zirkelsteins erklimmen wir auf Eisenleitern. Die Anstrengung wird mit einem fabelhaften Rundumblick belohnt.Auf dem Plateau hat sich die ursprüngliche Vegetation der Sächsisch-Böhmischen Schweiz erhalten. Nur wenige Pflanzen können an solch exponierten, extremen Standorten leben: Wenig Erde, spärliche Nährstoffe und große Trockenheit, dazu bittere Kälte im Winter und brütende Hitze im Sommer. Kiefer, Birke, Heidekraut und Heidelbeere halten diesen Bedingungen stand.Wir klettern die Eisenleitern wieder hinunter, laufen nach links (um den Zirkelstein herum) und gelangen wieder auf den breiten Feldweg. Rechts liegt Schöna. Im Ort folgen wir dem roten Punkt in Richtung Hirschgrund, Kaiserkrone, Bahnhof Schöna. Wir passieren den Abzweig Kaiserkrone und genießen noch einmal den schönen Blick hinüber zum Rosenberg, dem Zirkelstein und beiden Zschirnsteinen. Der Große Zschirnstein ist mit 560 Metern der höchste Gipfel der Sächsischen Schweiz.Weiter geht es, der roten Markierung folgend, zum Aschersteig, dann übers Feld mit herrlicher Aussicht zu den Schrammsteinen. Noch ein Stück durch den Wald und schließlich laufen wir über einige Steinstufen hinunter zum Haltepunkt Schmilka- Hirschmühle.

Touren-Charakter

Zunächst flach im Elbtal langführend, dann zum Teil steiler Anstieg ohne Steiganlagen und nach einem Stück auf fast gleichbleibender Höhe nochmals steiler An- und Abstieg zum Zirkelstein über Treppen und Leitern. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Ungeeignet bei Schnee- und Eisglätte

Ort

Schöna

Ausgangspunkt

S-Bahn-Haltepunkt Schöna, 142 m

Endpunkt

S-Bahn-Haltepunkt Schmilka- Hirschmühle, 142 m

Höchster Punkt

Zirkelstein, 384 m
Lust auf mehr?
Vergessene Pfade Elbsandsteingebirge
Erlebe alle Touren aus dem Guide!
Dieser Wanderführer bringt Sie abwechslungsreich und auf stillen Wegen durch das berühmte Sandsteingebirge zwischen Sachsen und Nordböhmen.
Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.