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Langschläfer
wandern

Wandern Sächsische Schweiz: Das Kleine Prebischtor und der Schauenstein

Anspruch:
schwer
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
1.7 km
Aufstieg:
320 m
Abstieg:
320 m

Tor und Turm mit Blick ins Böhmische. Eine abenteuerliche Tour über Stiegen und Leitern führt von Hohenleipa auf den Schauenstein. Kaum weniger romantisch verläuft der weitere Anstieg durch die Sandsteinfelsen zum Kleinen Prebischtor.

Gut gesichert wird der abendliche Ausblick auf dem Schauenstein zum Vergnügen.wandern, schwer
Gut gesichert wird der abendliche Ausblick auf dem Schauenstein zum Vergnügen.© Michael Kleemann
Beschreibung

Schauenstein und Kleines Prebischtor

Der Schauenstein wird auch Hohenleipaer Raubschloss (Šaunštejn) genannt. Die Felsenburg zeigt nur noch Reste der Burganlage; erhalten sind Fundamente hölzerner Aufbauten und ausgemeißelte Räume ebenso wie die Zisterne. Im 14.Jahrhundert erbaut, sollte die Burganlage die Alte Böhmerstraße schützen, den Handelsweg von Böhmen in die Lausitz. Die Wartenberger nutzten die Burg für ihre Raubzüge. Im 15.Jahrhundert wurde sie vom Oberlausitzer Sechsstädtebund wie auch durch die Wettiner belagert, bis diese die Burg schließlich zerstörten. Auf unserer Wanderung geht es zunächst über Leitern und Stufen steil hinauf zum Gipfel; oben angelangt, führt eine Eisenbrücke schwindelerregend zu den Aussichtspunkten. Bei klarem Wetter sind Kaltenberg, Lausche, der Rosenberg und das Erzgebirge zu sehen.

Nicht weit vom Schauenstein entfernt befindet sich das bei Touristen sehr beliebte Große Prebischtor in der Winterberggruppe. Nur wenige Wanderer werden wir hingegen am Kleinen Prebischtor (Malá Pravčická brána) antreffen. Die natürliche Felsenbrücke ist ca. 2,30Meter hoch und 3,30 Meter breit. Es gibt in der Böhmischen Schweiz übrigens noch weitere Höhlenbildungen, die eine Sandsteinfelsbrücke, also »Kleinere Prebischtore«, darstellen.

Historisches Hohenleipa

Der tschechische Name des Ortes ist Vysoká Lípa. Ein paar alte Höfe reihen sich an der Straße auf, und auch ein altes Umgebindehaus aus slawischer Zeit steht hier noch. Der Wanderparkplatz, an dem die Tour zu den beiden Felsen beginnt, bestimmt hier tagsüber das Leben im Dorf. Zwei gute Restaurants laden die Touristen zur Einkehr nach der Tour – wenn es schon auf der Tour keine Einkehrmöglichkeit gibt. Kleine Pensionen und Hotels bieten die Möglichkeit für eine günstige Übernachtung. So kann man die Touren zum Großen Prebischtor genauso wie die Tour bei Jetřichovice zum Marienfelsen, zur Wilhelminenwand und zum Rudolfstein miteinander kombinieren.

Abends entfaltet der Ort dann seinen dörflich-böhmischen Charme. Einheimische sitzen bei einem Krušovice, einem leckeren böhmisch-königlichen Dunkelbier, in gemütlicher Runde beisammen und unterhalten sich. Da bleibt es oft nicht bei einem Bier – der Wirt kommt gern und serviert ein zweites. Um die Häuser streunen ein paar Hunde. Sie machen einen etwas verwahrlosten Eindruck. Ob sie herrenlos sind oder in eines der nächsten Gehöfte gehören? Niemand weiß das hier so genau. Die Straßenlaternen gehen an, und das einzige, was man dann noch hört, sind die Grillen, die sich an lauen Sommerabenden zum Konzert versammeln. Genießen Sie ein wirklich besonderes Ambiente, für das auch Sie sich nach der Tour noch etwas Zeit nehmen sollten.

Hinweis zum Zustand der Steige

Die Steiganlage hinauf zum Schauenstein ist in wirklich gutem Zustand. Der weitere Steig zum Kleinen Prebischtor ist aber wohl schon länger nicht saniert worden – ein paar Holztreppen sind morsch oder fehlen ganz. Für trittsichere Wanderer sollte das aber dennoch kein besonderes Problem sein.

Auf den Schauenstein

Vom Wanderparkplatz folgen wir dem Schild »Pod Šaunštejnem, Mezní Louka« in nördlicher Richtung und halten uns ebenfalls an die weiß-gelbe Markierung, die über Wiesen und Felder führt. Die Abzweigungen linker und rechter Hand werden dabei ignoriert.

So gelangen wir in den Wald. Hier geht es an einer Weggabelung mit dem Wegweiser »Šaunštejn« nach links bergauf. Zunächst folgt man der weiß-gelben Markierung, bis nach ca. 100Metern recht unscheinbar ein schmaler Weg mit rot-weißer Markierung nach rechts abzweigt, dem wir folgen. Wenig später steigen wir über eine Sandsteintreppe hinauf. Dann haben wir auch schon den Einstieg auf den Schauenstein erreicht. Nun geht es über die Steiganlage, über Leitern und Stufen hinauf zum Gipfel. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier absolut Pflicht!

Kleines Prebischtor und Rückweg

Danach steigt man vorsichtig über die Steiganlage wieder hinunter zum Einstieg, wo man sich rechts hält (Schild »Malá Pravčická brána«), um das Kleine Prebischtor zu erklimmen. Über einige Stufen und Tritte führt der Weg weiter bergauf. Später geht es zwischen den Felsen auf einem Felsenband und auf einem schmalen Pfad weiter. Hier ist wiederum absolute Trittsicherheit erforderlich, denn der Weg ist nicht gesichert.

Wir durchqueren eine Versturzhöhle und gehen zwischen den Felsen auf einem Band weiter. Dann nimmt der Weg auch schon seinen letzten Aufschwung. Am Sattel angelangt, sind es nur noch wenige Meter linker Hand über eine kleine Eisenleiter hinauf zum Kleinen Prebischtor!

Auf der bereits bekannten Aufstiegsroute kehren wir danach zurück nach Hohenleipa. Dabei ignorieren wir natürlich den Abzweig hinauf zum Schauenstein.

 

Touren-Charakter

Breiter Schotterweg, am Schauenstein Steiganlage, Steig zum Kleinen Prebischtor - Trittsicherheit und Schwindelfreiheit nötig!

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz bzw. Haltestelle »Jetrˇichovice-Vysoká Lípa«, 310m

Endpunkt

Wanderparkplatz bzw. Haltestelle »Jetrˇichovice-Vysoká Lípa«, 310m

Route

Vysoká Lípa (Hohenleipa) - Schauenstein 45Min. - Kleines Prebischtor 45Min. - Vysoká Lípa (Hohenleipa) 1Std.

Höchster Punkt

Kleines Prebischtor (Keine An­gaben)

Mein persönlicher Tipp

Haben Sie schon mal die untergehende Sonne durch das Naturdenkmal des Kleinen Prebischtors fotografiert? Ein sicher besonders schönes wie auch ungewöhnliches Bild, wenn Sie den Stand der Sonne richtig erwischen. Aber dann heißt es zügig absteigen, um nicht in die Dunkelheit zu geraten. Aber die 45 Min. bis zum Waldrand dürften kein Problem sein.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.