Wandern Sächsische Schweiz: Auf die Hohe Liebe hoch über der Kirnitzsch

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Hohe Liebeskunst

Hohe Liebe ist wirklich ein schöner Name für einen Berg. Ohne über den wahren Ursprung dieses Namens nachzudenken, so passt er doch einfach für diesen Ort. Ja, man könnte sich wirklich in diesen Aussichtsfelsen verlieben, z.B. auf dieser ansprechenden Waldwanderung vom Nassen Grund im Kirnitzschtal hinüber zum Ostrauer Zeltplatz. Bus und Straßenbahn machen die Rundwanderung möglich.

Die Aussicht von der Hohen Liebe kann sich sehen lassen: Neben den schon erwähnten Felsformationen des Bloßstocks und der Affensteine im Osten grüßen von Südwesten der Falkenstein und die Schrammsteine herüber. Ein wirklich stimmungsvolles Bild, das jeden Maler inspirieren würde. Ein Bergsteiger-Ehrenmal befindet sich direkt auf dem Gipfel und erinnert an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs.

Die Geologie des Berges muss hier noch explizit erwähnt werden, da es sich bei der Hohen Liebe aufgrund der Kegelform um einen untypischen Tafelberg handelt. Der Grund liegt in einer Unterschiebung der Lausitzer Platte – dadurch wiederum entstand eine von West nach Ost ansteigende, schräg stehende Platte mit den Gipfeln Gellchensteine (244m), Kleine Liebe (344m) und – ganz im Osten – der Hohen Liebe mit immerhin 401Metern Höhe, dem Ziel unserer Wanderung.

Über den Butterweg zur Hohen Liebe

Von der Straßenbahn- und Bushaltestelle im Nassen Grund läuft man ein Stück auf der Straße entgegen der Fahrtrichtung – Vorsicht, hier gibt es Gegenverkehr durch die Straßenbahn und auch durch die Autos und Linienbusse (kein Fußweg)! Dann gehen wir über den Wanderparkplatz, dem Ausgangspunkt für Autofahrer, und überqueren die Kirnitzsch. Jetzt geht es rechter Hand mit dem Wegweiser »Butterweg, Hohe Liebe« durch den Wald hinauf.

Wir kreuzen mit dem gleichen Wegweiser den Oberen Steinbruchweg und folgen weiter dem Schild »Hohe Liebe«. An der nächsten Weggabelung nimmt man dann den rechten Weg mit dem Schild »Ostrau, Hohe Liebe« und wandert in Kehren durch den Bergwald hinauf. Zuletzt leitet uns dann der Wegweiser »Bergsteigerehrenmal« die letzten Meter auf den Aussichtsfelsen der Hohen Liebe.

Hinunter zur Ostrauer Mühle

Nach einer Gipfelrast geht es nun wieder bis zur nächsten Weggabelung ein Stück bergab. Dann folgt man dem Schild »Oberer Liebenweg, Ostrau« rechter Hand bergab durch den Bergwald. Anschließend wendet man sich linker Hand einem breiteren Weg zu, der Richtung »Ostrau« ausgeschildert ist. Auch an der nächsten Weggabelung hält man sich links und ignoriert den mit »Steinbruchweg« ausgeschilderten Weg nach rechts.

Später geht es nur wenige Meter auf einem von links zulaufenden Weg mit dem Schild »Zeltplatz Ostrauer Mühle« weiter. Diesem Wegweiser folgt man dann rechter Hand bergab durch den Wald, nun wieder auf einem Wanderweg. Hier ist auch auf die grün-weiße Markierung zu achten, die vom eigentlichen Weg abzweigt und der wir folgen. So gelangen wir zur Ostrauer Mühle (130m) und gehen hier links noch wenige Meter auf dem Flößersteig Richtung »Bad Schandau«. Nach Überqueren der Kirnitzsch wandern wir rechter Hand wenige Meter auf der Straße zur Straßenbahn- und zur Bushaltestelle »Ostrauer Mühle« und fahren mit diesen Verkehrsmitteln zurück nach Bad Schandau.

Weiterweg für Autofahrer

Alle, die mit dem Auto angereist sind, fahren an der Ostrauer Mühle in der Gegenrichtung mit der Straßenbahn Richtung Lichtenhainer Wasserfall bzw. mit dem Bus 241 Richtung Hinterhermsdorf bis zur Haltestelle »Nasser Grund« zurück. Man kann auch auf dem idyllischen Flößersteig in einer Dreiviertelstunde dorthin laufen, Trittsicherheit ist aber dabei vorausgesetzt – bei Nässe ist hier besondere Vorsicht geboten, denn dann können die Steine und Wurzeln des Weges glitschig sein.

Über Ostrau nach Bad Schandau

Wer von den Bahn- und Busfahrern direkt nach Bad Schandau wandern möchte, folgt den Wegweisern nach Ostrau. In Ostrau hält man sich auf den Ortsstraßen in nordwestlicher Richtung und gelangt so an die Kante des Elbhanges. Hier folgt man dem Promenadenweg rechter Hand in Richtung »Bad Schandau, Personenaufzug«. Nun kann man mit dem historischen Personenaufzug abfahren. Der Lift der 1954 unter Denkmalschutz gestellten Anlage fährt über knapp 50 Meter hinab. Der Stahlfachwerkturm ist im Jugendstil gestaltet. Von der Felskante bis zum Aufzug geht man über eine knapp 28Meter lange Brücke.

Ohne Aufzug gelangt man weiter über den Promenadenweg hinunter nach Bad Schandau. Über den Kurpark und den Marktplatz erreicht man die Elbfähre, die einen dann hinüber nach Bad Schandau-Bahnhof bringt.

Mein Wander-Tipp

Unternehmen Sie diese Tour erst in den späten Nachmittagstunden, denn dann taucht die Sonne die Wände des Bloßstockfelsen in ein mildes Licht – zusammen mit den Bergen der Hinteren Sächsischen Schweiz ein wunderschönes Fotomotiv. Noch ein Pluspunkt: Zu dieser Tageszeit sind Sie hier oben wahrscheinlich auch alleine.