Wandern Sächsische Schweiz: Auf den Teichstein über dem Zeughaus
Liebenswertes Mauerblümchen. Über dem Großen Zschand auf Höhe des Zeughauses erhebt sich der Teichstein. Der will erklommen werden, mit ein paar Eisentritten und einer Seilquerung. Oben angelangt, genießt man atemberaubende Tiefblicke.
Der Teichstein
Direkt über dem bekannten Zeughaus erhebt sich der Teichstein. Respektable 412Meter misst der felsige Aussichtsberg, der über dem Großen Zschand thront. Er ist zwar bekannt unter den Wanderern, dürfte aber nicht so frequentiert sein wie die Nachbargipfel der Sächsischen Schweiz, z.B. der Carolafelsen oder die Schrammsteine. Rau und schroff erheben sich seine Felsen, durchsetzt von bonsaiartigen Kiefern und Birken, die auf den exponierten Felsriffen thronen. Gerade an bewölkten Tagen kommen nur wenige hier herauf. Schließlich braucht man auch gute Trittsicherheit, denn ein kurzes Wegstück führt an einem Seil durch den Steilhang. Später geht es dann über Stufen weiter bergauf; hier kann man sich an einer Eisenkette einhalten. Am besten geht man deshalb bei trockener Witterung, und auch am Tag zuvor sollte es möglichst nicht geregnet haben.
Auf dem Felsenriff des Berges bieten sich schon zuvor Tiefblicke. Kleine Birken und Kiefern krallen sich auch hier oben fest und bieten ein anmutiges Landschaftsbild. Wenn mal nicht die Sonne scheint, ziehen die Wolken um den Berg herum und lassen mystische Aussichten zu. Zwei Aussichtspunkte hat der Teichstein: Wendet man sich zur nordwestlichen Seite, geht der Blick auf den Wachberg mit seiner Baude, in der Nähe von Saupsdorf gelegen. Der Kleinstein mit seiner Höhle ist ebenfalls zu sehen; sie stellt das zweitgrößte Felsentor in der Sächsischen Schweiz dar, nach dem Kuhstall, versteht sich von selbst. Dann ist noch der Aussichtsturm bei Sebnitz zu erkennen. In direkter Nähe grüßen der Heulenberg und der Kanstein herüber.
Über Treppen geht es zum bewaldeten Plateau nach Südwesten, einem weiteren Aussichtspunkt. Hier ist besondere Vorsicht geboten, denn hier fehlt ein Geländer, wie wir es von anderen Aussichtsbergen gewohnt sind. Hier kann man den vorgelagerten Teichsteinwächter sehen, und ganz unten im Tal liegt das Zeughaus. Platz gibt es hier oben auf dem breiten Felsplateau genug, um die Aussicht zu genießen. Das ist nur bei wenigen Gipfeln in der Sächsischen Schweiz der Fall.
Die Nationalpark-Informationsstelle Zeughaus
Ehemals eine Revierförsterei, befindet sich heute im Zeughaus die Nationalpark-Informationsstelle; hier kann man sich zu den Themen Hirsch-, Auerhuhn-, Wolfs- und Luchsjagd weiterbilden, ebenso zum früheren Bärenfang, die gleichnamigen Bärenfangwände sind ja nicht allzu weit entfernt. Des Weiteren gibt es Infos zur Kernzone des Parks im Großen und Kleinen Zschand. In einem anschaulichen Film werden diese Themen über Naturschutz einst und heute dargestellt.
In der Nähe des Hauses stehen ein paar Entspannungsliegen, und über die Bergwiese ist es nicht weit zum Teichsteinblick. Der Berg gibt mit der Nationalpark-Infostelle ein besonders malerisches Bild ab – das sei für alle Fotografen unter den Wanderern gesagt. Öffnungszeiten sind von April bis Oktober täglich von 10–16Uhr.
Der Aufstieg Von der Neumannmühle geht es für Bahn- und Busfahrer genauso wie für Autofahrer auf einem breiten Schotterweg leicht bergauf in ein bewaldetes Tal. Überhängende Felswände und dunkle Wälder schaffen hier das typische Ambiente der Sächsischen Schweiz. Wir orientieren uns an den Wegweisern zum Zeughaus und ignorieren die Wegabzweigungen zu den Spitzsteinschlüchten und zum Hinteren Raubschloss (jeweils rechter Hand).
Am Zeughaus geht es zunächst geradeaus, dann linker Hand immer den Wegweisern zum Teichstein folgend auf einem breiten Wanderweg durch den Wald bergauf. Auf der Anhöhe, an der Weggabelung am breiten Schotterweg, wandert man nun linker Hand auf einem Bergpfad mit dem Wegweiser »Teichstein« weiter. Der Pfad quert später seilversichert einen Steilhang und führt dann über Metalltritte und in den Felsen gehauene Stufen. Über den Bergkamm wandern wir zuletzt weitgehend eben zum Gipfel des Teichsteins.
Abstieg ins Kirnitzschtal
Vom Teichstein gehen wir zunächst auf dem bekannten Aufstiegsweg zurück. An der Weggabelung des Aufstiegsweges orientiert man sich nun linker Hand mit dem Schild »Buschmühle« auf einen breiten Schotterweg. Dieser führt in vielen Kehren durch den Wald. Später geht es nach einem kurzen Anstieg wieder bergab. An der darauffolgenden Weggabelung halten wir uns rechts und laufen auf einem Wanderweg weiter bergab durch den Wald (Wegweiser »Buschmühle«). Von der Buschmühle können Busfahrer direkt nach Bad Schandau zurückfahren. Autofahrer folgen noch ca. 300Meter der Straße linker Hand und laufen neben der Kirnitzsch zurück zur Neumannmühle.
Region
Touren-Charakter
Wanderung auf breiten Schotter- und Wanderwegen, Steig am Teichstein - Schwindelfreiheit und Trittsicherheit nötig!
Beste Jahreszeit
April bis Oktober
Ausgangspunkt
Bushaltestelle und Wanderparkplatz »Neumannmühle« (190m)
Endpunkt
Bushaltestelle »Buschmühle« 195m, Wanderparkplatz »Neumannmühle« (190m)Route
Neumannmühle - Zeughaus 30Min. - Teichstein 30Min. - Buschmühle/Neumannmühle 1.15Std.
Höchster Punkt
Teichstein (412m)Mein Tipp für den Tourenausklang
Kehren Sie doch am Ende der Wanderung in der Buschmühle ein. Bis 1992 diente die letzte Mühle des Kirnitzschtals noch als Mahlmühle. Erstmals wurde die Mühlenanlage der Hinteren Sächsischen Schweiz im 16.Jahrhundert erwähnt. Sie liegt direkt an der romantischen Kirnitzsch(www.die-buschmuehle.de).
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Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.