Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Sachsen: Wo man Feen und Trolle vermutet

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:30 Std.
Länge:
7.8 km
Aufstieg:
190 m
Abstieg:
190 m

Entspannte Wanderung durch den Uttewalder Grund. Es gibt in der Sächsischen Schweiz auch Wandermöglichkeiten, bei denen es an Aussichten und Panoramen mangelt. Das heißt aber nicht, dass sie weniger schön sind. Ganz im Gegenteil, die Tour durch den Uttewalder Grund sollte man auf keinen Fall auslassen. Sie bietet zwar weniger Aussicht, dafür aber einen sehenswerten Durch- und Einblick.

Beschreibung

Lassen wir den Wanderparkplatz hinter uns und begeben wir uns gleich in den angrenzenden Ort Uttewalde. Schon vom ersten Moment an wandern wir bergab und nicht etwa bergauf auf einen der vielen Tafelberge oder Aussichtspunkte. Es geht in eine Art Schlucht. Doch zuvor passieren wir den Ort auf der Grundstraße bis zum  Gasthof Uttewalde, bei dem man sich noch für die kurze Wandertour stärken kann. Da wir am Ende der Wanderung wieder hierhin zurückkehren, können wir uns aber auch im Anschluss für die Tour mit einer Einkehr belohnen. Vor dem Gasthaus gehen wir halblinks auf dem schmalen Trampelpfad in Richtung Uttewalder Grund, nicht zu verwechseln mit dem Weg nach rechts, mit dem wir zwar abkürzen, aber auch einen schönen Teil der Strecke verpassen. Kaum im Wald, halten wir uns rechts und wandern deutlich bergab, teilweise über Treppenstufen. Dabei tauchen wir nicht nur in irgendeinen Wald ein. Vielmehr scheint die Landschaft verwunschen zu sein. Moosbewachsene Steine und Felsen, Farne und Dunkelheit umgeben uns in einem schmalen, kühlen Tal. Gerade eben standen wir noch auf der Straße im Dorf, beschienen von der Sonne, und jetzt hat man kaum einen Blick auf den Himmel. Die Schönheit der Natur hat uns sogleich fest im Griff. Und als wäre das noch nicht genug, bietet sie uns nicht nur eine Schlucht mit steilen Felswänden rechts und links, sondern sie scheint mit dem Gestein auch noch zu spielen.

Einer der Felsen hängt zwischen den engen Felswänden fest 

und bildet damit ein  Felsentor im Uttewalder Grund. Für uns bedeutet das, den Kopf ein wenig einzuziehen, damit wir unter der Felsformation hindurchgelangen. Es kommt uns beinahe so vor, als würde der Fels schweben. An anderer Stelle schuf die Natur Einschnitte in die Felswände. Fast wie Regale sehen sie aus. Kein Wunder also, dass sie von den Wanderern als Ablage benutzt werden. Zahlreiche Steinmännchen hat man im Lauf der Jahre in den Regalen aufgebaut. Oder waren es doch die Feen und Trolle, die in dieser beinahe unwirklichen Schönheit hausen könnten?

Wir folgen dem grünen und kühlen Tal 

und gelangen schon nach kurzer Zeit zum  Gasthaus Waldidylle, das hier in dieser Umgebung einen urigen Eindruck macht. Wir wandern weiter geradeaus und immer mehr überkommt uns das Gefühl, wir seien in einer Art unterirdischer Sächsischer Schweiz unterwegs. Die schroffen Felsen um uns herum und der dichte Wald erinnern an die Tafelberge – nur eben ohne Aussicht und Steigung. Und es geht noch weiter bergab. Nach kurzer Zeit treffen wir auf einen etwas breiteren Wanderweg, folgen diesem nach rechts in südlicher Richtung und verlassen ihn schon an der ersten Möglichkeit erneut nach rechts. Wir überqueren den Grundbach, biegen abermals rechts ab und wandern jetzt in Richtung Teufelsgrund. Da dieser kleine Abstecher zum  Teufelsgrund einen Rundweg für uns bedeutet, spielt es wenig später an einem Abzweig keine Rolle, ob wir links oder geradeaus gehen. Wir werden hier wieder vorbeikommen. Der Schlenker durch den Teufelsgrund ist ein Spaß für Jung und Alt. Er besteht im Wesentlichen aus der Teufelsschlucht links und der Teufelskammer geradeaus. Beide bestechen durch noch engere Felswände als am Felsentor vom Uttewalder Grund. Immer wieder muss man den Kopf einziehen und sich durch die Engstellen winden, die die Natur hier geformt hat.

Dabei folgen wir der Ausschilderung 

des Weges und durchqueren zwischendurch ein kleines Wäldchen, um von der Teufelskammer zur Teufelsschlucht oder umgekehrt zu gelangen, je nachdem, welche Richtung wir eingeschlagen haben. Nach dem Rundweg gehen wir zurück zu dem bereits bekannten, breiten Waldweg und folgen diesem nach links. Ganz so, als wollten wir zum Felsentor zurück. Doch anstatt den breiten Wanderweg nach halblinks zu verlassen, bleiben wir ihm treu und lernen auf ihm, dem Wettinweg und Schergengrund, noch das kleine Tal Zscherre­grund kennen. In seiner Verlängerung wird das Tal auch als Kohlegrund bezeichnet. Wir verlassen es auf der linken Seite über den Müllersteig. Dieser lässt sich allerdings schnell übersehen. Er beginnt gegenüber des Holzengrunds und wir müssen hierfür den kleinen Bach überqueren. Sollten wir den Abzweig verpassen, ist das kein Beinbruch, denn dann nehmen wir einfach den nächsten Weg, der nach links und vor allen Dingen nach oben führt. Beide Wege führen hinauf auf den Brückwaldweg, dem wir nach rechts folgen.

Es geht gemütlich durch den Wald 

und auf dem Forstmeisterweg entlang. Hinter einer schärferen Rechtskurve verlassen wir den Weg erneut nach links und wandern auf dem kurvigen Kehllochweg bis zum gleichnamigen Kehllochbach, den wir überqueren und dem wir anschließend abwärts folgen. Der Bach mündet in den Uttewalder Grundbach, den wir bereits kennen. Denn er fließt zum Felsentor, weshalb wir dem Bach nach links folgen. Zahlreiche Felsformationen umgeben uns bald wieder und wir erkennen nach kurzer Wanderung den Aufstieg in das Dorf Uttewalde wieder. Diesem folgen wir, durchqueren den Ort und erreichen so wieder unseren E Ausgangspunkt. Zwar hatte diese Wanderung keine Fernblicke zu bieten, doch war das Panorama in den Schluchten einzigartig.

Touren-Charakter

Leichte Wanderung ganz ohne Aussichtspunkte, dafür mit schönen Einblicken in die Schluchtenlandschaft der Sächsischen Schweiz. An einigen Stellen müssen Metallleitern überwunden werden.

Beste Jahreszeit

Ganzjährig

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz am Ortsrand von Uttewalde, Alte Uttewalder Straße

Endpunkt

Wanderparkplatz am Ortsrand von Uttewalde, Alte Uttewalder Straße

Route

Bis Felsentor Uttewalder Grund 0:30 Std. - Teufelsschlucht 1:15 Std.

Bruno Barthel

Im Uttewalder Grund findet man gleich nach dem Abstieg eine Gedenktafel zu Ehren von Bruno Barthel. Er wurde 1885 in Lohmen geboren und wuchs in Uttewalde auf. Später arbeitete er in Bad Schandau und Dresden. Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er in seine Heimat zurück und widmete sich der Schriftstellerei. Er verfasste mehrere Bücher, vor allem in sächsisch-oberlausitzer Mundart. Nach Barthel ist ein Wanderweg in der Sächsischen Schweiz benannt.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.