Wandern Sachsen: Tafelberge in einer Elbschleife
Spannende Tour am Kleinen und Großen Bärenstein. Abenteuerlich geht es zu, wenn man auf dieser Wanderung ein wenig kraxeln muss und Trittsicherheit vonnöten ist. Außerdem müssen manche Aussichtspunkte etwas intensiver gesucht werden. Ohnehin ist es verwirrend, dass der Kleine Bärenstein ganze 10 Meter höher ist als der Große Bärenstein.
Kurz gesagt:
Die Tour ist anspruchsvoll und als reichten die beiden genannten Berge noch nicht aus, wandern wir zum Abschluss noch zum Rauenstein. Doch dort ist es viel einfacher, unterwegs zu sein, und wir können uns für die spannenden Augenblicke in der Felsgaststätte belohnen. Aus diesem Grund wandern wir ab Weißig im Uhrzeigersinn auf dieser »Halbinsel«, die durch die Elbe geformt wird und die die größte Elbschleife in der Sächsischen Schweiz ist. Neben dem Parkplatz startet der Weg, auf dem wir den kleinen Ort Weißig gleich hinter uns lassen. Rechts erstreckt sich ein kleiner Wald, während wir zur Linken über die leicht hügeligen Felder in der Ferne bereits die beiden Bärensteine erblicken: links der Kleine und rechts der Große Bärenstein. Nach Ende des Wäldchens auf der rechten Seite schieben sich nun die markanten Felsen des Rauensteins in unser Sichtfeld. Ganz scharf rechts, etwas abseits vom Rauenstein, erhebt sich zwischen den Bäumen die sogenannte Nonne. Keine Sorge, wir werden das alles noch aus der Nähe erleben. Zunächst wandern wir geradeaus in den Wald hinein und gleich an der ersten Möglichkeit wenden wir uns nach links.
Es geht spürbar, aber angenehm bergab
in eine kleine Senke, in der wir das Wasser des Schafbornbächel überqueren. Gleich dahinter biegen wir scharf links ab, folgen dem schmalen Weg bis zu einer T-Kreuzung und halten uns abermals links. Wenig später biegen wir rechts ab und durchwandern eine Linkskurve, die uns zum Waldrand bringt, wo wir links zwischen den Bäumen ein Feld erblicken. Wir erreichen den Schneiderweg, der uns zwischen die beiden Bärensteine bringen würde. Ihm zu folgen und an der nächsten Gelegenheit links abzubiegen, wäre auch möglich. Doch wir können auch schon gleich zu Beginn des Schneiderwegs nach links und an der ersten Gelegenheit rechts auf den zweispurigen Forstweg. Er bringt uns ebenfalls zum Schneiderweg, an dem wir links abbiegen.
Kurz vor der kleinen Straße
halten wir uns rechts und sind nun dabei, den Kleinen Bärenstein zu erklimmen. Weiter oben erwarten uns die für die Sächsische Schweiz typischen zerklüfteten Wände und Engstellen. Eine dieser Engstellen ist das Schneiderloch. Auf der linken Seite erheben sich die Felswände des Thürmsdorfer Steins, während zu unserer Rechten der Kleine Bärenstein liegt. Um seinen Gipfel zu erreichen, müssen wir im Anschluss nur noch den Stufen hinauf folgen. Von oben genießen wir die wunderbare Aussicht und erkennen deutlich die nur zweieinhalb Kilometer entfernte Festung Königstein. Nach einer kleinen Pause geht es wieder hinab zum Fuße der Stufen und am Schneiderloch in die ursprüngliche Richtung weiter. Es geht weiter hinab und durch zwei Linkskurven bis zu den Felsen des Bärensteinwächters. Hier haben wir die Wahl, ob wir an der ersten Möglichkeit die Stufen bergab nehmen und zur Götzingerhöhle gehen oder ob wir etwas oberhalb bleiben und die Aussicht von einem weiteren Felsen, dem Jungfernsprung, genießen. Wer mag, kann hier vom Berg absteigen und sich dem weiter unten befindlichen Thürmsdorf nähern. Gleich gegenüber des dortigen Schlosses lädt zum Beispiel eine Schokoladenmanufaktur zum Besuch ein.
Will man kein Hüftgold gewinnen,
folgt man dem Wanderweg weiter zum Großen Bärenstein. Hierfür gehen wir am Jungfernsprung zur Lichtung und wandern auf dem Feldweg an einem Acker entlang, um an der ersten Möglichkeit rechts abzubiegen. Sofort wieder links und weiter am Waldrand überqueren wir nach kurzer Zeit einen breiten Forstweg und tauchen wieder in den Wald ein. Gleichzeitig steigt unser Weg deutlich an und wir wandern geradeaus über Stock und Stein zu den Felsgebilden des Großen Bärensteins. Jetzt heißt es aufpassen. Geschick und Neugier sind gleichermaßen notwendig, um sich einerseits zu orientieren und andererseits die kurzen Abzweigungen zu den Aussichtsplätzen nicht zu verpassen. Nicht selten sind die schmalen Pfade zugewachsen. Hier muss man einfach ein wenig austesten und lauschen, wo andere Stimmen herkommen. So wird die ganze Wanderung gleich ein wenig abenteuerlicher. Hat man nun alle Wege in den labyrinthartigen Felsformationen kennengelernt und so manche Aussicht genossen, machen wir uns so langsam wieder an den Abstieg. Dieser erfolgt an der Nordflanke des Großen Bärensteins durch die Riegelhofstiege, durch die wir sprichwörtlich mit Händen und Füßen hinunterkraxeln müssen. Wer sich das nicht zutraut, kann den harmloseren Weg an der Westseite nehmen, den wir hochgegangen sind, und dort halbrechts im großen Bogen mit dem Abstieg beginnen. In beiden Fällen kommen wir auf einen breiten Wanderweg, dem wir nach rechts folgen. Auf dem Hermann-Schneider-Weg verlieren wir weiterhin an Höhe. Nach einer engen Rechtskurve biegen wir scharf links in den Weg Tiefer Grund ab. Durch die gleichnamige Schlucht gelangen wir zum Rauensteinweg, wandern auf diesem weiter geradeaus bis zu einem Feld und wenden uns nach gut 170 Metern entlang des Feldes wieder scharf nach rechts.
Nach der Überquerung des Schafbornbächels
geht es erneut durch einen Wald deutlich bergauf. Die Besteigung des letzten der drei Berge steht an. Über Leitern, Stufen und steile Aufstiege folgen wir dem Rauensteinweg und gelangen zu einem Gratweg, von dem zahlreiche Aussichtspunkte rechts und links abzweigen. Über Metallroste, Leitern und schmale Pfade erkunden wir die Felsgipfel und arbeiten uns langsam bis zur eingangs erwähnten Berggaststätte fort. Immer wieder halten wir an und genießen die Aussichten, bis wir uns für die bisherigen Anstrengungen mit einer Einkehr belohnen. Vom Aussichtspunkt südöstlich und etwas unterhalb der Gaststätte sehen wir den Weg, auf dem wir unsere Wanderung begannen. Im Hintergrund erkennen wir den Parkplatz und zu unserer Linken sehen wir abermals die Felsnadel Nonne, zu der wir jetzt hinabsteigen. Vor der Gaststätte nehmen wir dafür die zahlreichen Stufen, die uns vom Rauenstein hinabbringen. Weiter unten wandern wir direkt an der Nonne vorbei, biegen gleich dahinter rechts ab und erreichen den bekannten Weg, der uns mit einem Schlenker nach links zurück zum Ausgangspunkt bringt.
Region
Touren-Charakter
Teils schwere Tour, die über zahlreiche Leitern und Stufen verläuft. Besonders herausfordernd ist der Abstieg vom Großen Bärenstein, für den man in der Regel alle Viere und den Popo verwendet.
Beste Jahreszeit
April–Oktober
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz in Weißig
Endpunkt
Wanderparkplatz in WeißigRoute
Bis Kleiner Bärenstein 1:15 Std. - Jungfernsprung 1:45 Std. - Großer Bärenstein 2:30 Std. - Rauenstein 3:30 Std.
Information
Trittsicherheit erforderlich sowie Kleingeld für den Parkscheinautomaten am Wanderparkplatz
Wilhelm Leberecht Götzinger
Nach Wilhelm Leberecht Götzinger wurde der Höhlendurchgang am Jungfernsprung benannt. Der in Struppen geborene Theologe lebte von 1758 bis 1818 und wird als einer der Erschließer der Sächsischen Schweiz bezeichnet. Er verfasste zahlreiche Texte über die Region und behandelte die Sächsische Schweiz dabei aus heimatkundlicher Sicht, womit er half, sie touristisch bekannter zu machen. Mehrere Gedenktafeln und -steine erinnern in der gesamten Region an sein Wirken.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.