Wandern Sachsen: Panoramarunde bei Bad Schandau
Zu den Aussichten auf die Sächsische Schweiz. Es existieren so viele schöne Aussichtspunkte innerhalb der Sächsischen Schweiz. Warum nicht einfach mal eine verhältnismäßig leichte Wanderung angehen und dabei einen wunderbaren Blick von außen auf die Sächsische Schweiz genießen? Die Panoramarunde oberhalb von Bad Schandau ermöglicht es.
Um den Blick auf die Felsen der Sächsischen Schweiz zu genießen, starten wir unsere Wandertour mitten in der Sächsischen Schweiz, genauer gesagt am zentral gelegenen Marktplatz von Bad Schandau. Bevor wir losgehen, können wir vorab noch einen Blick in die St.-Johannis-Kirche am südöstlichen Ende des Marktplatzes werfen. Sie wurde im 18. Jahrhundert errichtet und präsentiert sich im Inneren mit einem Renaissance-Altar, der eigentlich für die Dresdner Kreuzkirche errichtet wurde. Der aus Sandstein geschaffene Altar ist mit Marmor verziert und stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Nach einer der fünf Zerstörungen der Kreuzkirche brachte man den Altar zunächst in die Dresdner Annenkirche. Seit 1927 ziert er nun den Innenraum der Bad Schandauer Kirche.
Vor dem Gotteshaus
wenden wir uns nach links in die Kirchstraße. Am Ende der Straße erhebt sich hinter den Wohnhäusern eine steil aufragende Felswand. Oben sehen wir den Aussichtspunkt der Schlossbergpromenade. Von dort werden wir zum Schluss der Wanderung den Ausblick genießen, bevor es wieder in die Stadt hinabgeht. Doch so weit sind wir noch nicht. Zunächst halten wir uns rechts, spazieren über den Basteiplatz und überqueren die Kirnitzsch, um in den Bad Schandauer Kurpark zu gelangen. Parallel zum Fluss gehen wir durch die Grünanlage und haben nach kurzer Zeit die Möglichkeit zu einem Museumsbesuch auf der rechten Seite. Das Museum Bad Schandau informiert auf mehreren Etagen sowohl über die Geschichte der Stadt als auch über das Bergsteigen im Elbsandsteingebirge. Nachdem wir den Kurpark verlassen und die Klinik passiert haben, überqueren wir den Fluss und bleiben ihm noch eine Zeitlang treu. An der nächsten Brücke könnten wir einen weiteren Zwischenstopp einlegen und den kleinen Botanischen Garten aufsuchen. Er befindet sich rechts des Flusses und besticht durch eine gepflegte Rhododendron-Anlage.
Unser Wanderweg geht indes auf der linken Straßenseite weiter.
Ein kurzer Aufstieg bringt uns bis zur Hartung-Promenade, der wir leicht oberhalb der Straße weiter folgen. Dabei bleiben wir zunächst parallel zur Straße und erreichen das Waldhäusl. Bis hierhin war die Wanderung nur ein Spaziergang und wir könnten die wenigen Meter wieder hinab zur Straße gehen und dort an der Haltestelle in die Kirnitzschtalstraßenbahn einsteigen und zurück nach Bad Schandau fahren. Aber das wollen wir natürlich nicht, denn wenig später wird es erst so richtig interessant. Auf der Hartung-Promenade wandern wir weiter unterhalb der steil aufragenden Felsen und erreichen in dem engen Tal bald schon den Altendorfer Bach. Hier verlassen wir das Kirnitzschtal. Wir nutzen die Metallleitern und steigen durch die Dorfbachklamm deutlich nach oben. Von einem Felsvorsprung haben wir einen ersten schönen Ausblick in die Tiefe. Danach wandern wir nordwärts, parallel zum leise plätschernden Altendorfer Bach. Unser Wanderweg mündet in die Untere Dorfstraße von Altendorf, auf der wir den Ort auf befestigtem Weg durchqueren. Zwischen den Wohn- und Ferienhäusern hindurch gehen wir bis zum Ende der Straße, wenden uns an der Sebnitzer Straße nach links und biegen kurz darauf halbrechts in die Rathmannsdorfer Straße ein. An Feldern und am Waldrand entlang entdecken wir wenig später auf der linken Seite einen schmalen Pfad, der uns zum Aussichtspunkt auf den Adamsberg bringt.
Der Gipfel des Adamsbergs
befindet sich gerade einmal auf knapp 300 Metern Höhe, also keine wirkliche Herausforderung. Zumal wir ja ohnehin schon in über 250 Höhenmetern unterwegs sind. Daher ist der Adamsberg für uns nur eine leichte Kuppe in der Landschaft. Doch dafür bietet diese Kuppe einen tollen Ausblick. An einer Schutzhütte blicken wir südwärts und freuen uns über die hier aufgestellten Infotafeln, die uns das Landschaftsprofil am Horizont erläutern. Denn unser Blick reicht bis nach Tschechien und zu den markanten Tafelbergen der Region. Insbesondere der Lilienstein fällt deutlich auf und ist uns eine gute Landmarke, um gleich links davon den Königstein zu sehen. Der deutlich kleinere Quirl, abermals links vom Königstein, ist nur schwer auszumachen, doch weiter links erkennt man wieder gut den Pfaffenstein mit seiner Barbarine. Rechts vom Lilienstein erkennen wir die drei Erhebungen Kleiner Bärenstein, Großer Bärenstein und Rauenstein. Und zu guter Letzt brauchen die Schrammsteine kaum erwähnt zu werden. Ihre markante Felsenfront ist deutlich sichtbar und scheint zum Greifen nahe. Wer mag, folgt dem kleinen Rundweg auf dem Adamsberg, der nach gerade einmal 500 Metern durch den Wald wieder am Aussichtspunkt endet. So wie wir aus Altendorf hierher gelangt sind, so wandern wir wieder bis zur Selbnitzer Straße bergab. Halbrechts befindet sich das Gasthaus Heiterer Blick, praktisch für eine Einkehr, wenn man nicht gerade sein Vesper auf dem Adamsberg verspeist hat.
Der Wanderweg verläuft noch ein kleines Stück weiter
auf dem Asphaltweg und zwar halblinks auf dem Wiesenweg durch Altendorf. In einer Linkskurve vor dem Haus Nummer 8 verlassen wir den Ort und wandern auf einem zweispurigen Traktorpfad zwischen den Feldern hindurch. Vor uns richtet sich der Blick auf die Tafelberge, während zu unserer Linken weiterhin die Schrammsteine das Landschaftsbild dominieren. Und wenn wir nach rechts hinten über die Schulter schauen, blicken wir auf den Adamsberg zurück. Auf diesem Panoramaweg folgt nach gut 900 Metern ein Abzweig nach rechts, der uns in das Goldgründeltal bringt. Wir überqueren den kleinen Wasserlauf namens Goldgründel und folgen dem Weg durch den Wald bis zu einem Parkplatz. Abermals überqueren wir hier die Sebnitzer Straße und gewinnen wieder ein wenig an Höhe, bis wir auch die Schandauer Straße überqueren und an wenigen Wohnhäusern vorbei auf einem zweiten Abschnitt der Schandauer Straße folgen. Zwar ist die kleine Straße asphaltiert und nicht vergleichbar mit den schmalen Pfaden in den Schrammsteinen oder auf den Tafelbergen, doch über die Felder auf der rechten Seite sehen wir bereits einen Aussichtsturm, der sich eben nur so erreichen lässt und weitere tolle Ausblicke verspricht. Wir folgen dem Weg bis zur Altendorfer Straße, wenden uns nach links und biegen gleich an der ersten Möglichkeit erneut nach links in die Pestalozzistraße ein. Der Rest erklärt sich von alleine, der markante und architektonisch interessante Aussichtsturm Rathmannsdorf ist deutlich zu erkennen. Wer keinen Euro für den Zugang zum Turm dabeihat und daher auf die Besteigung verzichten muss, kann stattdessen neben dem Turm eine kleine Runde im Wassertretbecken absolvieren.
Nach der Pause am Aussichtsturm
gehen wir zur Straße zurück und folgen der Pestalozzistraße geradewegs zwischen den Feldern bis zum Wald, in den wir eintauchen. In zwei weiten Kurven gehen wir hinab bis nach Bad Schandau, wo wir zugegebenermaßen durch die Zaukenstraße und Marktstraße wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren könnten. Doch anfangs sahen wir ja die Schlossbergterrassen. Den dazugehörigen Schlossberg können wir zum Abschluss unserer Wanderung noch aufsuchen. Zwischen den Häusern 6 und 10 der Sebnitzer Straße steigen die Stufen zur Zauken-Promenade an, die uns durch den Wald auf den Schandauer Schlossberg führt. Auf dem Weg zu den Terrassen mit der Aussicht über Bad Schandau und hinauf zu den Ruinen auf dem Schlossberg sehen wir schon rechter Hand den späteren Abstieg hinab in die Stadt.
Region
Touren-Charakter
Sehr leichte Wanderung, die zwar nicht durch die klassischen Sehenswürdigkeiten der Region verläuft, dafür aber einen schönen Blick auf selbige zulässt.
Beste Jahreszeit
Ganzjährig
Ausgangspunkt
Marktplatz in Bad Schandau
Endpunkt
Marktplatz in Bad SchandauRoute
Bis Klamm 1:15 Std. - Adamsberg 2:15 Std. - Aussichtsturm Rathmannsdorf 3:00 Std.
Information
Der Aussichtsturm Rathmannsdorf ist nur nach Einwurf von 1 Euro pro Person zugänglich. Kleingeld also nicht vergessen!
Schlossberg Schandau
Auf dem Schlossberg befand sich eine Burganlage aus dem 13.Jahrhundert. Sie war sehr klein und diente vor allen Dingen der Kontrolle des Handels auf der Elbe. Das heutige sichtbare Bauwerk wurde erst viel später gegen Ende des 19.Jahrhunderts errichtet und war von vornherein als Schlossruine konzipiert, weshalb sie auch als künstliche Ruine bezeichnet wird. Auf den Terrassen unterhalb des Burgplateaus befand sich einst eine Gaststätte.
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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.