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Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Sachsen: Klassiker im ­Elbsandsteingebirge

Anspruch:
mittel
Dauer:
03:30 Std.
Länge:
9.3 km
Aufstieg:
480 m
Abstieg:
480 m

Durch die Schwedenlöcher hinauf zur Bastei. Zu den beliebtesten und am meisten besuchten Orten gehört zweifellos die interessante und sehenswerte Bastei. Nicht weit entfernt befinden sich die schweißtreibenden sogenannten Schwedenlöcher. Kein Wunder also, dass die Wanderung zu diesen beiden Orten als Klassiker gilt und man hier auf viele andere Wanderer und Tagesausflügler trifft.

Beschreibung

Doch auch wenn es an den neuralgischen Punkten durchaus etwas voller wird, sollte man den Anblick der Bastei und vor allen Dingen die Tour durch die Schwedenlöcher nicht auslassen. Die Frage ist nur, ob man durch die Schwedenlöcher lieber nach oben oder nach unten wandern möchte. In dieser Tour geht es nach oben, damit man die Bastei als Höhepunkt der Tour zum Abschluss genießen kann. Daher beginnen wir an der Fährstelle in Rathen und lassen dort als Erstes die Elbe hinter uns. Auf der Straße Am Grünbach durchqueren wir den Kurort Rathen und kommen ganz schnell zum Gemeindehaus. Hier starten übrigens die Wanderer, die mit dem Auto anreisen und die sich gegen den Parkplatz am anderen Elbufer entschieden haben.

Gleich hinter dem Gemeindehaus 

nehmen wir den kleinen Weg, der nach links abzweigt und uns flugs aus dem Ort hinausbringt. Mit anfangs leichter Steigung geht es direkt in einen Wald und durch eine weite Rechtskurve bis zum Aufstieg auf den Gamrig. Diese Felsformation ist ein schönes »Warmwerden« für den Rest, der uns noch erwartet. Im Bereich des Gamrig befindet sich die gleichnamige Höhle, doch diese ist weniger spektakulär als andere Höhlen in der Region und kaum einen Abstecher wert. Dafür ist der Blick vom Gamrig wunderbar. Hier genießt man die Aussicht über die Elbe zum Rauenstein und zur Festung Königstein. Mehr in Richtung Westen schaut man auf das fantastische Basteigebiet in etwas mehr als eineinhalb Kilometern Entfernung. Um dort hinzugelangen, folgen wir dem Gamrigweg durch den Wald, der uns mit leichtem Gefälle zum Füllhölzelweg bringt. Würden wir hier links abbiegen, kämen wir nach kurzer Zeit wieder zum Gemeindehaus in Rathen zurück. Doch wir wollen ja weiter, daher gehen wir nach rechts und verlassen den breiten Weg schon nach wenigen Augenblicken links über den Knotenweg. Hier ist die Wanderung relativ einfach und wenig anspruchsvoll. Zu unserer Linken erheben sich kaum sichtbar die Honigsteine, während wir im leichten Auf und Ab durch den Wald an einer Kreuzung den Pionierweg erreichen. Auch hier biegen wir wieder links ab und folgen dem Pionierweg nun in einer weiten Kurve.

Eine Serpentinenkurve können wir beim Abstieg 

durch einen Stufenweg abkürzen. Doch so oder so kommen wir wenig später am Nordufer des Amselsees heraus. Natürlich halten wir hier inne und genießen den Blick auf das schmale Gewässer in dem engen Tal. Wer will, kann diesen lang gestreckten See umrunden, wofür man knapp 20 Minuten einplanen sollte. Ansonsten wenden wir uns am Nordufer nach rechts auf den Hauptweg namens Amselgrund und folgen diesem in Begleitung des leise plätschernden Grünbachs. Nach kurzer Zeit sehen wir auf der linken Seite den Einstieg in – oder besser gesagt – den Aufstieg durch die  Schwedenlöcher. Bevor wir uns dieser wundervollen, aber schweißtreibenden Angelegenheit widmen, haben wir noch die Möglichkeit, ein kleines Stück weiter geradeaus zu gehen.

Nur 200 Meter sind es in dem immer enger werdenden Tal 

bis zum  Amselfall und der dortigen Einkehrmöglichkeit Amselfallbaude. Neben kühlen Getränken gibt es hier normalerweise auch eine Informationsstelle des Nationalparks Sächsische Schweiz. Doch wegen eines Felssturzes mussten sowohl Gastronomie als auch die Informationsstelle vorläufig geschlossen werden. Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, dass der kurze Abstecher dorthin für Wanderer gesperrt werden könnte. Aktuelle Informationen und evtl. Änderungshinweise hält die örtliche Touristen-Information bereit. Nach einer kurzen Erholungspause machen wir uns schließlich ans Werk und gehen zurück zum Abzweig in die Schwedenlöcher. Von nun an geht es bergauf und wer mag, kann ja mitzählen, wie viele Stufen man dabei überwindet. Allerdings ist es schwierig zu definieren, was man als Stufe zählt und was nicht. Mal sind es befestigte Stufen, mal nur Holzbretter im Erdreich und ein anderes Mal könnte man auch dicke Wurzeln als Stufen betrachten. Was auch immer man mitzählt oder nicht, man wird auf jeden Fall auf die stolze Summe von über 800 Stufen kommen. Das ist mehr als die Hälfte der Stufen im New Yorker Empire State Building. Kein Wunder also, dass man zwischenzeitlich immer wieder mal anhält und tief durchatmet. Aber genau in diesen Augenblicken kann man die Schlucht, in der man sich mühevoll nach oben kämpft, in aller Ruhe genießen. Es ist nämlich nicht einfach nur anstrengend, sondern auch eine Augenweide, durch die malerischen Schwedenlöcher zu wandern. Und irgendwann ist es dann geschafft, und man kommt oben an. Im Nachhinein betrachtet war es dann ja gar nicht so schlimm.

Oben sollten wir nicht direkt nach rechts 

zur Bastei eilen, sondern noch ein Stück geradeaus durch den Wald gehen. So kommen wir zur  Pavillonaussicht, von wo aus wir einen wunderbaren Blick zur Bastei genießen können, während im Hintergrund weitere Tafelberge der Sächsischen Schweiz zu sehen sind. Anschließend gehen wir zum Hauptweg zurück, wenden uns zweimal nach links und erreichen eben diese Bastei aus nächster Nähe. Gleich hinter den etwas rummeligen Einkehrmöglichkeiten vorbei sollte man vor dem Betreten der Basteibrücke noch nach links abbiegen. Von dem dortigen Aussichtspunkt hat man nämlich den wohl besten und berühmtesten Blick auf dieBasteibrücke. Nach eingehender Besichtigung der Felsenburg machen wir uns an den langsamen Abstieg durch das Basteigelände und auf dem Basteiweg. Dieser bringt uns wieder in den Wald und mit einem deutlichen Gefälle hinab bis zur Straße Amselgrund. Wir kennen sie schon, würden wir hier links abbiegen, kämen wir wieder zum Amselsee und zu den Schwedenlöchern. Wer sich also ein zweites Mal an die über 800 Stufen wagt, hat jetzt die Möglichkeit. Ansonsten biegen wir rechts ab und erkennen sogleich die Straße Am Grünbach in Rathen wieder, wo wir kurzerhand zu unserem Ausgangspunkt zurückkehren.

Touren-Charakter

Grundsätzlich leichte Wanderung, die aber mit den Schwedenlöchern und den über 800Stufen schweißtreibend wird. Sehr gut besuchte Wanderwege

Beste Jahreszeit

Ganzjährig, generell am besten in den frühen Morgenstunden

Ausgangspunkt

Fähranleger in Rathen

Endpunkt

Fähranleger in Rathen

Route

Bis Gamrig 0:30 Std. - Amselsee 1:30 Std. - Amselfall 1:45 Std. - Bastei 2:45 Std.

Information

Kleingeld für die Fährüberfahrt mitnehmen und wegen der z T. hohen Preise an der Bastei auf Selbstverpflegung setzen.

Schwedenlöcher

Der Name Schwedenlöcher verwirrt, denn Löcher sind keine zu finden, vielmehr handelt es sich um Schluchten im Sandstein. Der Name erinnert an die schwedischen Truppen, die während des Dreißigjährigen Krieges auch durch die Sächsische Schweiz zogen und große Schäden verursachten. Unter anderem zerstörten sie die Ortschaft Rathewalde am nördlichen Ausgang des Amselgrunds. Deren Bewohner nahmen Reißaus und versuchten sich in den engen Schluchten in Sicherheit zu bringen. Bis zu diesem Zeitpunkt hießen die Schwedenlöcher Blanker Grund.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.