Wandern Sachsen: Ein ruhiges Tal erwartet uns
Durch das Polenztal an Hohnstein vorbei. Das Polenztal ist geprägt von Ruhe, Idylle und märchenhafter Landschaft. Spektakuläre Kulissen fehlen gänzlich und das ist auch einfach mal gut so. Denn die Schönheit kommt hier durch die Ruhe und Gelassenheit, die die Polenz ausstrahlt. Und dennoch erleben wir nach einem Aufstieg auf einen Bergrücken tolle Ausblicke über das Polenztal hinweg.
Wir lassen Wanderparkplatz und Haltestelle hinter uns, indem wir die Straße überqueren und in den Wald hineingehen. Sofort geht es spürbar bergab in das Polenztal und es dauert nicht lange, bis der namensgebende Fluss vor uns erscheint. Wir halten uns links, sind von den mächtigen Felsformationen beeindruckt, die das Tal flankieren, und folgen dem Fluss an seinem Ufer. Spektakuläres passiert auf diesem ersten Abschnitt der Tour nicht, es ist einfach nur schön. Wie in einem Canyon fließt die Polenz zwischen den steil aufragenden Felsen hindurch und wir genießen dieses Stück Natur mit den zarten Pflanzen am Uferrand und dem Zwitschern der Vögel in den Bäumen. Dabei folgen wir dem leicht kurvigen Flusslauf, bis sich das Tal nach einiger Zeit weitet und sich vor uns mit der Gaststätte Polenztal eine idyllisch gelegene Einkehrmöglichkeit offenbart. Vor der Gaststätte wenden wir uns nach rechts und folgen nun dem Wanderweg durch den Schindergraben.
Damit verlassen wir das Polenztal
und steigen spürbar in die Höhe. Links über unseren Köpfen ragen abermals steile Felswände empor. Gleich obendrauf steht die Burg Hohnstein, der wir einen Besuch abstatten können, wenn wir oben nach links abbiegen. Bis dorthin überqueren wir mehrmals den schmalen Wasserlauf des Schindergrabens. Hinter dem Götzinger-Gedenkstein wenden wir uns nach rechts (oder eben nach links für den Besuch von Burg und Ortschaft) und folgen abermals nach rechts dem Halbenweg. Dieser bringt uns in einer weiten Kurve zur sehenswerten Gautschgrotte. Grotte mag ein wenig übertrieben erscheinen, wenn man vor dem Halbrund der überstehenden Felswand steht, aber beeindruckend ist der Ort allemal. Im Sommer tropft an dem moosbehangenen Felsen das Wasser herab, während es im Winter dazu kommen kann, dass dieses Wasser einen ansehnlichen Eiszapfen entstehen lässt.
Nach dem Besuch der Gautschgrotte
folgen wir dem Halbenweg weiter und genießen die Tour, bei der wir uns nun oberhalb des Polenztals befinden. Rechts geht es hinunter ins Tal, während sich links von uns weitere imposante Felsgebilde erheben. Diese tragen Namen wie Drachenkopf, Riesenechse und Brandpyramide. Auch den Kleinen Kuhstall passieren wir noch, bevor wir auf den Räumigtweg stoßen und an einer Lichtung vorbeiwandern. Der Wanderweg bringt uns durch den Wald oberhalb des Polenztals bis zur Brandstraße, an der wir nach rechts schwenken und nach kurzer Zeit die Brandbaude erreichen. Sie ist uns nicht nur eine willkommene Einkehrmöglichkeit, sondern bietet von der Außenterrasse auch noch einen wunderbaren Ausblick auf das Polenztal. Kein Wunder, wurde die Brandbaude doch gleich oberhalb der steil abfallenden Felskante errichtet. So genießt man Speis‘ und Trank und gleichzeitig den Augenschmaus.
Nach der entspannenden Einkehr
besuchen wir nur wenige Minuten weiter westlich die nächste Aussicht namens Haferbänke. Dort blicken wir in das Tal des Tiefen Grundbachs. Damit wird klar, dass wir uns auf einem immer schmaler werdenden Bergrücken befinden, der nach Süden hin an Höhe verliert. Daher machen wir uns anschließend an den Abstieg von diesem Bergrücken und wandern auf den sogenannten Brandstufen hinab bis ins Tal des Tiefen Grundbachs. Die Anzahl der Stufen ist enorm und erinnert stark an die deutlich bekannteren Schwedenlöcher in der Nähe der Bastei. Doch auch diese Stufen haben irgendwann ein Ende und so wandern wir, einmal unten angekommen, parallel zur dort verlaufenden kleinen Straße und überqueren immer wieder auf Holzbrücken den schmalen Wasserlauf. Nach einiger Zeit trifft unser aktuelles, kleines Tal auf das Polenztal, womit wir die Polenz wieder erreicht haben. Vor einem Wanderparkplatz wenden wir uns nach rechts und passieren schnell ein Firmengelände, das hier im Polenztal ein wenig deplatziert wirkt. Wir lassen uns dadurch aber auf keinen Fall die Stimmung nehmen und genießen nach einer engen Rechtskurve bald schon wieder das enge Polenztal mit seiner ganzen Natur. Anfangs sind wir auf einem befestigten Weg unterwegs. An seinem Ende überqueren wir die Polenz und wechseln auf einen schmalen Pfad im Wald. Gleichzeitig erhebt sich rechts über uns der Bergrücken, auf dem, für uns
von hier aus nicht sichtbar, die Brandbaude steht. Es bleibt dabei, die Wanderung
ist wie schon am Anfang der Tour herrlich gemütlich. Und bevor wir uns dem Ende nähern, erreichen wir kurz vor Abschluss sogar noch eineweitere, letzte Einkehrmöglichkeit mit der Waltersdorfer Mühle. Kurz darauf erblicken wir zu unserer Linken unseren Einstieg vom Wanderparkplatz in das Polenztal und folgen dem kurzen Aufstieg zurück zur E Straße
Region
Touren-Charakter
Leichte Wanderung ohne Kraxeleien und mit gemäßigten Anstiegen. Für Anfänger gut geeignet
Beste Jahreszeit
Ganzjährig
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz Füllhölzelweg
Endpunkt
Wanderparkplatz FüllhölzelwegRoute
Bis Gaststätte Polenztal 0:45 Std. - Gautschgrotte 1:30 Std. - Brandbaude 2:30 Std.
Polenz
Neun Quellen sind es, die den Fluss Polenz entstehen lassen. Sie liegen nördlich von Sebnitz an der deutsch-tschechischen Grenze auf rund 400Metern Höhe. Südlich des Wanderparkplatzes am Gewerbegebiet im Polenztal vereint sich der Fluss mit der Sebnitz und heißt von dort an Lachsbach. Damit endet die 31Kilometer lange Geschichte der Polenz, die ihren schönsten Abschnitt in ihrem Unterlauf besitzt, der in dieser Tour beschrieben wird.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.