Wandern Sachsen: Durch den Böhmerwald in Tschechien

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Auf dieser Tour geht es gleich gut los. Wir stehen an der Wanderkarte mitten im tschechischen Ort A Brtníky, folgen der roten Beschilderung in Richtung Rumburk und wenden uns gleich hinter dem ersten Haus nach der Einmündung nach rechts, wo es sofort bergauf geht. Auf einem schmalen Pfad gehen wir in einen kleinen Wald und erreichen den Kreuzberg. Der Name kommt nicht von ungefähr, denn wir passieren einen Kreuzweg und werfen gleich zu Beginn unserer Tour einen Blick in die hiesige Dreifaltigkeitskapelle (Křížová cesta) am Ende des Kreuzwegs. Hinter der Kapelle lassen wir den Wald und den Hügel hinter uns, wandern über die weite Fläche bis zu einem Traktorweg, an dem wir uns nach links wenden und den nächsten Wald erreichen. Dieser ist nun umfangreicher und gleichzeitig geht es noch weiter bergauf.

An einer größeren Kreuzung

halten wir uns halbrechts und folgen der Ausschilderung hinauf zum Gipfel des  Vlčí hora bzw. Wolfsbergs. Oben angekommen, erhebt sich vor uns ein Aussichtsturm, der gegen eine geringe Gebühr bestiegen werden kann. Die Aussicht über den Böhmerwald ist zwar sehr sehenswert, aber nur durch Fensterreihen möglich. Eine Hinweistafel informiert uns zugleich darüber, dass wir hier Probleme mit unserem Kompass bekommen könnten. Denn der Berg ist durch Vulkanismus entstanden und präsentiert sich mit zahlreichen Basaltsäulen, insbesondere am Fuße des Aussichtsturms. Im Basaltgestein steckt Magnetit, das für eine deutliche Abweichung einer Kompass­nadel sorge. Wie praktisch, dass wir gut orientiert sind. Wir verlassen den Wolfsberg in Richtung Süden, gehen also am Turm vorbei und langsam wieder bergab. Auf der linken Seite führt ein sehr kurzer Abstecher zum Veronikabrunnen. Diese Quelle wurde bereits im Jahr 1886 mit Basaltsteinen gefasst und diente einige Zeit als Trinkwasserquelle. Heute fällt der Veronikabrunnen oftmals trocken, ist aber weiterhin ein beliebter Platz für ein kurzes Picknick.

Ein weiterer Abstecher 

kann uns am Fuß des Wolfsbergs zum geologischen Garten von Rudolf Kögler bringen, doch den lernen wir ohnehin auf Tour 21 kennen. Ein Teil des Naturlehrpfads von Kögler erwandern wir dennoch schon hier. Wir gelangen in den kleinen Ort Vlčí hora, wenden uns nach links und sofort hinter dem Haus nach rechts, wo sich die blau-weiße Markierung befindet. Auf einem Feldweg wandern wir abermals leicht bergauf und erreichen den Steinberg. Kurz hinter dem unscheinbaren Gipfel durchqueren wir eine Linkskurve und verlassen den breiten Weg über einen schmalen Pfad, der nach links abzweigt. Auf ihm geht es in südöstlicher Richtung nicht nur leicht bergab, sondern auch aus dem Wald hinaus und bis zu einigen wenigen Häusern des kleinen Dorfes Dlouhý Důl. In geringer Entfernung verläuft die Dorfstraße zu unserer Linken parallel zu unserem Wanderweg. Wir überqueren den kleinen Fluss Křinice, besser bekannt als Kirnitzsch, um durch das dazugehörige Tal, auch Khaa-Tal genannt, und danach oberhalb zum  Oberen Karlstein (Kyjovský hrádek) zu gelangen. Die in Stein gehauenen Stufen und einige Holztreppen erinnern an ähnliche Wege auf deutscher Seite des Elbsandsteingebirges. Als malerisch entpuppen sich auch dieses Wandergebiet und das enge Tal, dem wir weiterhin folgen. Mehrere Felsformationen erheben sich rechts und links des Weges. Ebenso sind kurze Abstecher möglich, zum Beispiel zur Feenhöhle Jeskyně víl. Eine besondere Schönheit ist sie vor allem im Winter, wenn zahlreiche Eiszapfen herunterhängen oder sich auf dem Boden kleine Eishügel gebildet haben.

An einem überdachten Picknickplatz 

namensTuristický most verlässt uns die Kirnitzsch. Die Beschilderung zur Oberen Schleuse verrät uns, dass die Kirnitzschklamm aus Tour 7 nicht weit entfernt ist. Wir bleiben jedoch geradeaus und wandern in einem etwas kleineren Tal weiter, das nicht minder schön ist. Doch nach einer engen Linkskurve lassen wir dieses Tal hinter uns und folgen dem Aufstieg bis zur Zeidlerburg (Brtnický hrádek). Ein wenig müssen wir hier auf den teils schlecht erkennbaren und ausgeschilderten Weg achten. Wir folgen der Beschilderung zu Šternberk, einem einstigen Jugendlager aus der Zeit der Tschechoslowakei. Hinter den verfallenen Häusern halten wir uns rechts und folgen durch eine Linkskurve dem Weg, der uns schon bald wieder aus dem Wald hinausführt. Sobald wir den Wald verlassen, erkennen wir etwas weiter unterhalb vor uns die Ortschaft Brtníky. Der Rest der Tour zu unserem Ausgangspunkt ist dann nur noch Geschichte.

Krtek

So wie auf deutscher Seite haben auch die Felsformationen und -nadeln in Tschechien oftmals Bezeichnungen, die ihnen wegen ihrer Form verliehen wurden. Einer der Felsen im tschechischen Teil der Kirnitzsch heißt Krtek. Das bedeutet nichts anderes als Maulwurf und genauso heißt in Tschechien auch die beliebte Zeichentrickserie, die wir in Deutschland als »Der kleine Maulwurf« kennen.