Bruckmann CMYK quer
Panoramawege/ Hochgefühl
wandern

Wandern Sachsen: Aufregende ­Stiegenwanderung

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:00 Std.
Länge:
10 km
Aufstieg:
700 m
Abstieg:
700 m

Über Starke Stiege und Rotkehlchenstiege. Bei Schmilka erwarten uns mal wieder zwei Stiegen, die uns die Schönheit der Sächsischen Schweiz näherbringen. Nach einem kurzen Aufstieg von der Elbe in den Rauschengrund geht es über die Starke Stiege auf einen wunderschönen Panoramaweg bis zur Rotkehlchenstiege. Steile Auf- und Abstiege dominieren diesen relativ ruhigen Wanderweg kurz vor der tschechischen Grenze.

Beschreibung

Schmilka, der letzte Ort an der Elbe auf deutscher Seite. Von unserem Ausgangspunkt am Fähranleger sind es keine 500 Meter bis zum Grenzübergang nach Tschechien. Wir wenden uns aber in die andere Richtung und wandern mit dem Strom der Elbe gen Norden. Zunächst wandern wir dabei ganz entspannt auf dem flachen Elberadweg an den Pensionen und Villen vorbei bis zur B172. Auch hier bleiben wir noch ein kurzes Stück geradeaus, doch hinter dem dritten Haus, der Hausnummer 5, sehen wir auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen schmalen Pfad. Unser erster Aufstieg beginnt, und wir gehen in den Wald.

Schon nach wenigen Metern 

biegen wir an dem quer verlaufenden Holzlagerplatzweg nach rechts ab. Doch diesem folgen wir nur kurze Zeit und wenden uns schon bald wieder nach links. Stufen bringen uns weiter bergauf und wir überwinden mal eben vom Elbufer aus bis hier oben hin 160 Höhenmeter. Dafür können wir aber an einer Kreuzung scharf links abbiegen und sogar ein kleines Stück wieder bergab wandern, um wenig später den Aussichtspunkt  Kleine Bastei zu erreichen. Spätestens hier wissen wir, dass wir mit dieser Wanderung alles richtig gemacht haben. Nach Süden erkennen wir deutlich die beiden Tafelberge Kaiserkrone und Zirkelstein, während wir nach Nordwest dem Elbverlauf hinterherblicken. Durch die steil aufragenden Schrammsteine auf der rechten Seite erinnert das Elbtal hier sehr an einen Canyon und präsentiert sich in prachtvoller Schönheit.

Nach dem Genuss des Ausblicks gehen wir ein Stück zurück, 

denn kurz vor der Kleinen Bastei fiel uns ein Abzweig auf, dem wir mit einer sehr sanften Steigung folgen. Er bringt uns zum Elbleitenweg, an dem wir links abbiegen, wobei wir die mächtige Felsgruppe des Rauschensteins passieren, die sich zu unserer Rechten erhebt. Hinter einer Rechtskurve müssen wir ein wenig aufpassen. Vom Elbleitenweg zweigt ein schmalerer Weg nach rechts ab. Durch die zerklüfteten Felsen geht es durch das Rauschentor in den bewaldeten Rauschengrund. Hier befindet man sich in der Tat in einer Art Canyon und ist fast komplett von hohen Felswänden umgeben, bei denen man sich fragt, wie man hier wieder herauskommt. Wir könnten uns einfach rechts halten, aber wir wollen ja auch ein wenig Herausforderung. Daher gehen wir links, bis wir vor einer steilen Felswand stehen und sich die sogenannte Starke Stiege zeigt. Einige fest installierte Ringe im Fels und ein paar ausgetretene Steine helfen uns, diese Wand zu erklimmen. Aber hierfür brauchen wir mindestens alle viere und damit freie Hände sowie Kraft in den Armen.

Oben angekommen, wenden wir uns nach rechts 

und wandern auf dem Oberen Terrassenweg. Dabei blicken wir immer wieder nach rechts unten in den Canyon bzw. in den Rauschengrund, aus dem wir aufgestiegen sind. Auf der gegenüberliegenden Seite ist der Rauschenstein gut zu erkennen und gleich dahinter ist zu erahnen, wie das Tal zur Elbe hin abfällt. Wir bleiben auf dem Terrassenweg und kommen von ganz allein zu einem zweiten, kleineren Canyon, dem Falkoniergrund. In diesen wollen wir als Nächstes hinab. Dafür nutzen wir abermals eine Stiege, genauer gesagt die  Rotkehlchenstiege. Auch hier brauchen wir zum Teil unsere Hände, um den Höhenunterschied zu überwinden.Unten treffen wir wieder auf den Elbleitenweg, 

dem wir nach links folgen. Eine Schutzhütte an einer Kreuzung ist uns Zeichen, nach links auf den Wurzelweg abzubiegen. Aber auch diesen verlassen wir schon sehr bald und ebenfalls nach links. Wir wollen nämlich auf dem Lehnsteig wieder nach oben. Doch dieses Mal reichen uns die Beine, Handarbeit ist nicht mehr erforderlich. Über etliche Stufen geht es aufwärts und wir werden langsam wieder von zahlreichen Felswänden umgeben. Der Lehnsteig ist mit seinen knapp 200 Höhenmetern ein wenig kraftraubend, aber keine technische Herausforderung. Er bringt uns zum Reitsteig, auf dem wir uns nach rechts wenden und nun im leichten Auf und Ab durch den Wald bis zu einer größeren Kreuzung gelangen. Der Reitsteig trifft auf den Roßsteig und auf die Weiberfähre. Geradeaus könnten wir noch auf den Großen Winterberg gelangen, doch wir halten uns rechts und wandern auf der Weiberfähre rund 800 Meter, bis scharf rechts der Bergsteig abzweigt. Auf dem Bergsteig verlieren wir nun deutlich an Höhe, passieren abermals einige Felsformationen und wandern auf Stufen durch den Wald. Dabei bleiben wir immer geradeaus und bergab, überqueren die Winterbergstraße und erreichen den kleinen Ort Schmilka wieder. An der Ilmenquelle wenden wir uns nach links und folgen der Straße bis hinab zur B172, wo wir unseren Ausgangspunkt erreichen.

Touren-Charakter

Die Wanderung als solche ist nicht besonders herausfordernd. Zwischendurch sind jedoch zwei Stiegen zu überwinden. In der Starken Stiege geht es bergauf, in der Rotkehlchenstiege bergab. In beiden Fällen muss man auch mit den Händen arbeiten, was die Wanderung herausfordernder macht.

Beste Jahreszeit

April–Oktober, am besten nicht bei oder nach Regenfällen

Ausgangspunkt

Parkplatz und Haltestelle in Schmilka

Endpunkt

Parkplatz und Haltestelle in Schmilka

Route

Bis Kleine Bastei 0:30 Std. - Starke Stiege 1:00 Std. - Rotkehlchenstiege 2:00 Std. - Bergsteig 3:30 Std.

Information

Festes Schuhwerk, Trittsicherheit und ein wenig Kraft in den Armen sind für die beiden Stiegen notwendig.

Schmilk’sche Mühle

Der kurze Ilmenbach in Schmilka besitzt die stärkste Quelle der Sächsischen Schweiz und lässt pro Sekunde 6Liter Wasser sprudeln. Schon im 17.Jahrhundert hat man den kurzen Wasserlauf für den Betrieb einer Mühle genutzt. Doch 1875 musste sie geschlossen werden, weil sie unrentabel war. Heute ist die Mühle in Schmilka ein technisches Denkmal, und wurde von Liebhabern wieder in Gang gebracht. Über 40Schaufeln wird das eigentlich zu wenige Wasser geleitet, um das Mahlwerk anzutreiben, mit dem heute Bio-Dinkel gemahlen wird.

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