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Langschläfer
wandern

Wandern Saarland: Schmuggler-Pfad

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
12.7 km
Aufstieg:
411 m
Abstieg:
411 m

Über Grenzen gehen. Auf den Spuren saarländischer Historie wandeln wir über Pfade, auf denen Schmuggler heimlich die Grenzlinien überwanden, die es hier über die Jahrhunderte in erstaunlicher Vielfalt gab. Die Zeugen der Vergangenheit wechseln sich ab mit tollen Aussichten.

Pferdekoppel am  Ortsrand von Pinsweiler wandern, mittel
Pferdekoppel am Ortsrand von Pinsweiler© Udo Haafke
Beschreibung

Unser Rundweg nimmt seinen Anfang am kleinen Parkplatz am Hofelder Schützenhaus. Wir folgen dabei einem witzigen Symbolbild, das einen weißen Mann mit Sack auf dem Rücken zwischen Bäumen schleichend zeigt – eine Gangart, die wir uns nicht zu eigen machen werden. Wir marschieren aufrecht und zwar zunächst über einen Kiesweg durch das breite, von Wiesen und Weiden gesäumte Tal des Eichersbaches. Am Brückchen über den Bachlauf biegen wir nach rechts auf einen schmalen Pfad ab. Zu unserer Rechten weiden Pferde auf einer Koppel zwischen alten Obstbäumen, zur Linken sehen wir die ersten Häuser des Dorfes Pinsweiler.

Vor einem Reiterhof gehen wir nach rechts über ein Stück Straße und erreichen über einen Pfad an einer ausgedehnten Streuobstwiese vorbei ein kleines Waldstück. Das dortige Kerbtal, in das wir hinabwandern, durchfließt der kleine Wellwiesbach. Er markierte früher (bis 1918) die Grenzlinie zwischen dem Großherzogtum Oldenburg und dem Königreich Preußen. Hier findet sich auch der erste von vielen Grenzsteinen, die uns auf dem weiteren Weg begegnen werden. Eine Tafel erklärt die historischen Hintergründe, die auf den Wiener Kongress von 1814 zurückgehen. Er spaltete die Region in einen protestantischen (Oldenburg) und einen katholischen Teil (Preußen) .

Wir überqueren die Landstraße sowie den Eichersbach und wandern aufwärts an der Gehweilermühle vorbei. Der Mühlenbetrieb ist schon lange eingestellt. Aber der Ort ist trotzdem interessant, gilt er doch als Ausgangspunkt der Besiedlung des Tales. Hügelgräber der Kelten und Brandgräber der Römer in der Umgebung weisen darauf hin. Es geht nun auf schmalen Wegen aufwärts durch die Felder. In einem kleinen Waldstück findet sich zwischen den Bäumen ein solches keltisches Hügelgrab aus der Zeit um etwa 400 v. Chr. Nicht weit davon entfernt liegt der 460 Meter hohe Homerskopf am nördlichsten Punkt unserer Wanderung, der nicht mit schönen Aussichten geizt.

Durch Wald und über offene Flächen führt unser Weg wieder abwärts. Wir passieren den Gehweiler Bach und treffen begleitet von wunderschönen Aussichten auf den Hunsrück immer wieder auf alte Grenzsteine. Infotafeln erzählen ihre faszinierenden Geschichten; aus der Zeit der Französischen Revolution ebenso wie aus der von Deutschem Reich und Saargebiet, wofür die eingeritzten Buchstaben D oder S stehen. Gerade in der Zeit zwischen 1920 und 1935 gehörte die organisierte Schmuggelei zum gefahrvollen und unsicheren Alltag.

Am Bauernhof Waldhof vorbei führt uns der weiße Schmuggler weiter durch die hügelige Landschaft, an Waldrändern entlang und zu tollen Blicken auf die umliegenden Dörfer. Nach einem längeren Anstieg kommen wir an den 495 Meter hohen Leidensattelberg. Wir umrunden ihn und wandern danach talwärts. In einem kleinen Wäldchen sorgt die Kneippanlage Fahtelborn für eine erfrischende Abkühlung der Füße. Die ist auch notwendig, denn nun wandern wir ordentlich aufwärts durch den Wald in Richtung des 475 Meter hohen Matzenberges, den wir auf gewundenen Pfaden erreichen.

Auf der Höhe belohnt uns ein feiner Picknickplatz mit Bänken und Tisch sowie einem hinreißenden Panorama über die sanfte Mittelgebirgslandschaft des nördlichen Saarlands für die Anstrengung. Im Süden liegt unmittelbar vor uns nun das Dorf Fursch­weiler. Ein serpentinenreicher Pfad führt durch dichten Wald allmählich abwärts, bis wir unseren Ausgangspunkt am Hofelder Schützenhaus wieder erreichen.

Touren-Charakter

Wald- und Feldwege, viele Pfade im Wald, teilweise querfeldein, hügeliges Gelände

Ausgangspunkt

Schützenhaus Furschweilerstraße, 66640 Namborn-Hofeld

Endpunkt

Schützenhaus Furschweilerstraße, 66640 Namborn-Hofeld

Der junge Bergfried

Schon 1220 fand die Liebenburg auf dem Schlossberg von Hofeld urkundliche Erwähnung. Mitte des 17. Jahrhunderts weitgehend geschleift, legte man die Reste der Burganlage erst um 1930 frei und baute den Bergfried 1976 wieder auf. Der Turm als neues Wahrzeichen besitzt neben einer Aussichtsplattform auch ein Trauzimmer für Hochzeitspaare.

Einkehr

Eine Mischung aus deutscher und thailändischer Küche gibt es im Restaurant Burgschänke in Eisweiler nahe der Liebenburg, www.bangon8.wixsite.com

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Klein und fein ist das Saarland. Es spricht also vieles dafür, das kleinste Bundesland in Wanderausflügen zu erkunden, die kurz und gut sind!
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