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Langschläfer
wandern

Wandern Saarland: Homburger Schlossbergtour

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
14.1 km
Aufstieg:
350 m
Abstieg:
350 m

Burgen, Kelten und Mysterien rund um Homburgs Hausberg. Im dichten Wald des Homburger Forstes verbirgt sich nicht nur eine bemerkenswerte Unterwelt, sondern auch die Ruine von Schloss Karlsberg mit ebenso hübschen wie erstaunlichen landschaftlichen Details, die wir während unserer Wanderung entdecken.

Beschreibung

Auf der Höhe des Homburger Schlossbergs (Parkplatz am Ende der Schlossberg-Höhenstraße) unmittelbar an den Mauern der Burg Hohenburg beginnt unsere Wanderung. Sie führt uns zunächst über eine Treppe neben dem Schlossberg-Hotel abwärts. Hier liegt der Eingang zu den berühmten Schlossberghöhlen. Sie sind die größten, ausschließlich vom Menschen geschaffenen Buntsandsteinhöhlen in Europa. Einen Besuch der eindrucksvollen Grotten verschieben wir jedoch auf das Ende unseres Spaziergangs. Wir folgen dem Symbol des gelben, Zinnen bewehrten Burgturms in östlicher Richtung auf einem schmalen Pfad am Berghang oberhalb der Homburger Karlsberg Brauerei. Wir überqueren die Schlossberg- Höhenstraße, die in Serpentinen auf den Berg führt.

Durch dichten Wald gelangen wir an eine Wegkreuzung, verlassen den breiten Forstweg und wählen den kleinen Pfad zu unserer Linken. An einer Lichtung, die den Verlauf von Hochspannungsmasten markiert, hat sich die Natur eine kleine Heidefläche angelegt. In kräftigem Rosa leuchten die Blüten der Erika. Für zusätzliche Farben im Wald sorgen die Felsen des Buntsandsteins, der vielfach am Hang zwischen den Bäumen zu erkennen ist. Bizarre, über den Pfad ragende Felsformationen bilden wenig später den passenden Platz für ein Picknick. Durch wild-romantische Täler, in denen häufig rustikale, hölzerne Stiegen zu überwinden sind, erreichen wir den Stumpfen Gipfel.

Umringt, beschützt und beschattet von stolzen Eichen war dieses Felsplateau vermutlich ehedem eine keltische Opferstätte. Darauf deuten zumindest die flachen Dellen im Felsen hin, die den Sitz eines Druidenpriesters darstellen könnten. Nun geht es durch ein Fichtenwäldchen wieder bergab und wir kommen über den kurvenreichen Pfad, erneut Sandsteinfelsen passierend, zum idyllischen Karlsbergweiher. Der Teich gehört zum Park rund um das märchenhafte Schloss Karlsberg, auf dessen spärliche Überreste wir wenig später treffen werden. Die allmählich verwildernde Gartenanlage verströmt mit ihrer üppigen Hecke und dem nach wie vor tapfer sprudelnden Springbrunnen eine eigentümliche Romantik. Rechts hinter der Wasserfläche befindet sich eine Kneippanlage, die zum Wassertreten einlädt. Steil bergauf wandernd, passieren wir zunächst die Karlsbergquelle, um kurz danach auf der Höhe vor den Mauerresten der Orangerie des Schlosses zu stehen.

Durch das Geäst der Bäume lässt sich noch immer der wunderschöne Blick hinunter in den Park erahnen, den die Bewohner des Schlosses einst genießen durften. Den repräsentativen Adelssitz ließ sich Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken zwischen 1778 und 1788 auf der Höhe des Buchenberges errichten. Doch der Prunk des Bauwerks sollte nur wenige Jahre überdauern. Mit der Französischen Revolution begann sein Niedergang, es folgten Plünderung und Zerstörung. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts war nichts mehr davon zu sehen. So stehen wir heute vor gemähten Wiesenflächen und großen Informationstafeln, die uns Lage und Räume, Aufstieg und Fall von Schloss Karlsberg vermitteln.

Wir durchmessen den einstigen Ehrenhof des Schlosses auf einem breiten Waldweg und biegen rechts ab hinunter zum Hirschbrunnen, der säuberlich ausgemauert in einer Senke hinter einem kreisrunden, hellgrünen Pool liegt. Hier entspringt der Hirschbrunnenbach, dessen Verlauf wir einige Zeit folgen, bevor wir wieder nach rechts abbiegen. Am Wegesrand stehen die uralten Herzogskastanien, die als Naturdenkmal ausgewiesen sind. Nun geht es links weiter bergab zum alten privaten Garten des Herzogs, Karlslust, den der eigentümliche Bärenzwinger markiert. Von den im Kreis angelegten Ställen der Raubtiere sind Mauerreste erkennbar, aber ob jemals Bären hier gehalten wurden, ist nicht überliefert.

Nochmals steil bergab queren wir die Landesgrenze zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz und gelangen zu einer Anlage von Teichen, den Schwanenweihern. Dieser zentrale Bereich der Karlslust wurde 2007 wiederhergestellt. Goldfische und Seerosen unterstreichen den Parkcharakter. Im Lambsbachtal überqueren wir den Wanderparkplatz und die Landstraße 120 und folgen dem Lauf des Lambsbaches bis zum Merwoog genannten Angelweiher. Ein Abstecher führt hier zur Ruine der kleinen Merburg. Sie stammt ursprünglich aus dem 11. Jahrhundert und gilt als älteste und kleinste Burg im Saarland.

Vom Teich aus tauchen wir wieder in das dichte Waldgebiet ein und wandern hügelaufwärts durch Fichten- und Mischwald. Dabei bietet der Waldboden zuweilen einen flauschigen Teppich aus nahezu geschlossenen Moosflächen. Vermehrt treffen wir nun auch wieder auf Sandsteinformationen, bevor wir die Rückseite der Festungsanlage Hohenburg vor uns liegen sehen. Die ursprünglich aus dem Mittelalter stammende Burg bauten die Grafen von Saarbrücken im 16. Jahrhundert zu einem Schloss aus, das König Ludwig XIV. zu einer Zitadelle erweitern ließ. Diese wurde allerdings 1714 zerstört, doch die Reste der roten Mauern bieten noch immer ein eindrucksvolles Bild und zudem weite Aussichten.

Touren-Charakter

Überwiegend Waldwege und -pfade, einige steile Passagen

Ausgangspunkt

Parkplatz am Ende der Schlossberg-Höhenstraße, 66424 Homburg

Endpunkt

Parkplatz am Ende der Schlossberg-Höhenstraße, 66424 Homburg

Lieblingsplatz

Aus der insolventen Brauerei Jacoby ging 1878 die Bayrische Bierbrauerei zum Karlsberg hervor, denn Homburg gehörte damals noch zum Königreich Bayern. Karlsberg war binnen kürzester Zeit in aller Munde. Von der Qualität des Biers aus weichem Homburger Quellwasser kann man sich bei Brauerei-Besichtigungen überzeugen.

Reise in den Schlossberg

Bei einer permanenten Temperatur von 10 °C ist der Besuch der Buntsandsteinhöhlen unterhalb des Schlossbergs stets eine kühle Angelegenheit. Entstanden durch den Abbau von Buntsandstein, lieferten sie Baumaterial auch für die Hohenburg. Auf zwölf Etagen verteilen sich faszinierende Räume und Höhlen, die man bei Führungen erkunden kann.

Einkehr

Die Fischerberghütte Kirrberg liegt direkt am Wegesrand beim Merwoog-Teich. Sie hält gutbürgerliche Hausmannskost und Erfrischungen bereit.

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