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Langschläfer
wandern

Wandern Saarland: Erzgräberweg

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:30 Std.
Länge:
11.7 km
Aufstieg:
439 m
Abstieg:
439 m

Einblicke in die Welt des saarländischen Erzbergbaus. Die Verarbeitung von Eisen spielt im Saarland eine große Rolle. Dieser Rundweg bringt uns ihren Ursprüngen näher und führt zu reizvollen Ausblicken. Er beschert uns zudem eine Zeitreise zu den Kelten und tief hinein in die Erdgeschichte.

Beschreibung

Am Ortsrand des zum Städtchen Schmelz gehörenden Weilers Goldbach, genauer am Wanderparkplatz Dreihausen, beginnt unsere Tour auf den Spuren der saarländischen Eisenindustrie. Sie führt uns zunächst zwischen netten Vorgärten hindurch über die Goldbacher Straße und dann links und stetig aufwärts auf die Sollbachstraße. Diese wird an ihrem Ende zu einem Feldweg. Bald ist das Gebiet des Ellerwaldes erreicht, in dem uns die Überreste des längst aufgegebenen Erzabbaus begegnen. Eine Infotafel klärt uns über die geschichtlichen Hintergründe auf. Bereits zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges hat man hier im Primstal Eisen verhüttet, bevor Ende des 17. Jahrhunderts die erste Hütte gegründet wurde. Die Bettinger Schmelz war sagenhafte 150 Jahre in Betrieb und namensgebend für die hiesige Gemeinde.

Hinter den Gruben halten wir uns auf einem Forstweg rechts, zweigen erneut rechts ab und steuern auf die Dicke Eiche zu. Der fast 400 Jahre alte Eichenbaum ist ein Naturdenkmal. Es bedarf gleich mehrerer Personen, um seinen stolzen Umfang abzumessen. Gleich dahinter liegen die Plätze der alten Kohlenmeiler. Ein restaurierter Schaumeiler gibt Einblick in das entbehrungsreiche Arbeitsleben der einstigen Köhler und ihrer Familien. Über den Forstweg kommen wir zum Rand des Waldes und können die hübsche Aussicht über die Wiesen und Felder in südöstlicher Richtung weit über das Dorf Gresaubach hinaus genießen.

Am Bildstock halten wir uns links. Neben einem kleinen Teich mit Schutzhütte tauchen wir erneut in den Wald ein, den wir oberhalb der Landstraße nach Limbach weiter durchqueren. Bald erreichen wir die Ausläufer der 414 Meter hohen Erhebung Großer Horst. Vom Hangweg am Rande des Waldes schweift der Blick weit hin über den Ort Limbach, das Bohnental und die sanft gewellte Landschaft. Es geht nach rechts über einen Pfad abwärts. Für ein kurzes Stück lassen wir den Wald zurück, den wir, schöne Ausblicke zur Rechten, über eine Wiese bald wieder betreten. Auf schmalem Pfad gelangen wir bergab an den Ortsrand von Limbach. Hier geht es nach links zur historischen Höhenbefestigung Birg.

Wir umrunden die in Fragmenten erhaltene keltische Wehranlage zunächst und erklimmen dann die Wälle. Sie erfüllten schon um 100 v.Chr. zuverlässig ihre Schutzfunktion und boten zuletzt 1648 Familien Zuflucht. Infotafeln erläutern uns, wie die Burg, die nach feindlichen Überfällen stets wieder aufgebaut wurde, vermutlich einmal ausgesehen haben dürfte. Der Wind im Blattwerk der Bäume begleitet uns weiter auf gewundenem Weg durch den Wald, bis wir den Hoxfels erreichen. Steil fällt die Felskante unter uns ab. Sie stammt aus der Frühzeit der Erdgeschichte und bietet uns nun einen tollen Blick in nordwestlicher Richtung über das Tal der Prims bis zur Hochebene auf der anderen Seite.

In den Aushöhlungen einer Felswand offensichtlich vulkanischen Ursprungs am Wegesrand entdecken wir kurz darauf eine rituelle Kultstätte. Obwohl Statuetten von Maria mit Kind überwiegen, finden sich auch Engelsfiguren und ein Buddha. Eindrucksvoll präsentiert sich auch das Panorama über die mächtigen rostfarbenen Abbruchkanten des aktiven Steinbruchs Großer Horst. Am Nordic Walking Parkplatz führt uns die Route geradewegs auf die Marienkapelle am Vulkankegel Rengeskopf zu. Sie liegt inmitten einer kleinen Parkanlage und gedenkt seit 1950 des Erzbergbaus. Den angelegten Kreuzweg gehen wir hinab; nun liegt das Ende unserer Wanderung nicht mehr fern.

Touren-Charakter

Nahezu überall Wald- und Feldwege, wenige Pfade

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz Dreihausen, Goldbachstraße, 66839 Schmelz

Endpunkt

Wanderparkplatz Dreihausen, Goldbachstraße, 66839 Schmelz

Lieblingsplatz

Das Schmelzer Brauhaus setzt stolz und konsequent auf seine drei selbst hergestellten, süffigen Hausbiere. Erzbräu Hell, Dunkel und Weizen sind ungefiltert und naturtrüb. Auf der Speisekarte überwiegt Rustikales und Deftiges. Steaks und Hackbraten, besonders beliebt die Braumeisterpfanne, lassen sich wunderbar auf der großen Terrasse genießen.

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Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.