Wandern Saarland: Der Weg des Wassers
Im Schwarzwald des Saarlands dem Wasser folgen. Zwischen der Prims und dem Sollbach erstreckt sich das Herz des Naturparks Saar-Hunsrück, das wir auf diesem Rundweg erkunden. Dabei entdecken wir manch idyllisches Fleckchen am Ufer von Bach oder Teich. Fabelhafte Sichten und bizarre Felsen säumen unsere Route.
Unsere Wanderung beginnt am Parkplatz Schlossberghalle neben dem alten Bahnhof, der einmal Teil der privaten Merzig-Büschfelder-Eisenbahnlinie war. Sie verband die Kreisstadt Merzig mit der Hauptstrecke in Richtung Saarbrücken. Als Reminiszenz an die glorreiche Eisenbahnzeit, die 1897 begann und 1960 endete, wurden einige Schienen an ihrem Standort belassen und man gestaltete eine kleine Parkanlage hinter dem Bahnhofsgebäude. Ein steiler Weg führt uns am Ende Büschfelds in den Wald hinein, der tatsächlich auch als Schwarzwald bezeichnet wird. An einer Spitzkehre geht es rechts weiter, erst abwärts und dann wieder bergan. Wir passieren einen alten Steinbruch und gelangen zum Kälberfels. Von hier aus schaut man gen Westen weit über das Tal der Prims und auf den gegenüberliegenden Hochwaldkamm.
Wenig später treffen wir auf das Naturdenkmal Fünf Eichen, stolze alte Laubbäume, die schon viele Wanderer haben kommen und gehen sehen. Recht steil hinab und bergauf geht es durch ein Kerbtal. Vom Waldrand an der anderen Seite ist es nur noch ein kurzes Stück bis zur Weiheranlage, an der der Sollbach gleich zweimal hintereinander aufgestaut wurde. Die Anlage bietet eine mehr als idyllische Kulisse für ein kleines Picknick. Blauflügel-Libellen schwirren dicht übers Wasser, die bunten Blüten der Pflanzen am Ufer leuchten im gleißenden Sonnenlicht. Zwischen den beiden Teichen liegt auf der linken Seite die Heidenbornquelle. Das Wasser sprudelt hier in einen hölzernen Trog.
Lange Zeit begleiten wir den Sollbach auf schmalen Pfaden am Ufer bachaufwärts und queren ihn dabei mehrfach über einfache Holzstege. Zwischen 1920 und 1935 bildete das Bachtal die natürliche Grenze zwischen dem Deutschen Reich und dem Saargebiet, woran vereinzelt verwitterte Grenzsteine erinnern. Am Drei-Kreise-Stein, drei Gemeindegebiete treffen hier zusammen, gehen wir zurück in den Wald. An einer Lichtung werfen wir einen kurzen Blick auf die winzige Siedlung Vogelsbüsch und erreichen kurz darauf an einem Hochplateau das historische Gut Dösterhof, dessen Ursprünge bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurückreichen. Zu streng ökologisch ausgerichteter Land- und Viehwirtschaft bekennen sich heute die Inhaber, die auch ein Hof-Café betreiben.
Wieder führt der Weg aufwärts zwischen den Feldern hindurch über eine Allee mit jungen Bäumen in den Wald hinein, der uns einige Naturdenkmäler in Form uralter Bäume liefert. Wir steuern auf den Weiler Buttnich zu, der am Ende einer Lichtung liegt. Hier schwenken wir nach links am Waldrand entlang und überblicken längs des Weges die Auenlandschaft an den Ufern der Prims. Nach einem Abzweig nach links führen uns Stege zu einem steilen Aufstieg ins Naturschutzgebiet Junger und Alter Hirschkopf. Die markanten Felsformationen an den Steilhängen oberhalb eines ehemaligen Steinbruchs sind Relikte aus der Zeit des Perm vor etwa 300 Millionen Jahren.
Nun folgt für den wagemutigen Wanderer eine abenteuerliche Passage, der man ausweichen kann, wenn man gleich den Weg rechts hinunter zum ehemaligen Bahndamm wählt. Er verläuft parallel zur Prims. Wer aber mag und sich fit genug fühlt, nimmt den Höhenweg und klettert über den mit Seilen gut gesicherten Felsenkamm abwärts in die Tiefe zum Bahndamm. Schließlich passieren wir noch den legendären Buchstabenfels. Todesmutig soll sich hier ein Reiter während des Dreißigjährigen Krieges auf der Flucht vor seinen Verfolgern in die Tiefe gestürzt und überlebt haben. Dies ritzte er sodann in den Felsen. Nun sind es nur noch wenige Meter zurück zur Schlossberghalle.
Region
Touren-Charakter
Abwechslungsreich, viele verschlungene Pfade und Stiegen, ein Steilstück nur für Geübte mit leichterer Alternativroute
Ausgangspunkt
Parkplatz Schlossberghalle, Werkstraße, 66687 Wadern-Büschfeld
Endpunkt
Parkplatz Schlossberghalle, Werkstraße, 66687 Wadern-BüschfeldShowtime im Naturpark
Als Klein-Woodstock präsentiert sich Herrys Kulturgarten auf der Hochfläche Vogelsbüsch umgeben von den Wäldern des Naturparks. Seit 1991 treten auf den Open-Air-Bühnen im Hof eines Bauernhauses während des Sommers Bands und Musikgruppen vor stets begeistertem Publikum auf. Es wird Deutschrock, aber auch Anderes von Folk bis Funk geboten.
Einkehr
Stilvoll und in angenehmer Atmosphäre krönt eine Mahlzeit im Büschfelder Hotel-Restaurant Zum Schloßberg jede Wanderung.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.