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Langschläfer
wandern

Wandern Saarland: Blies Grenzweg

Anspruch:
mittel
Dauer:
05:00 Std.
Länge:
15.7 km
Aufstieg:
368 m
Abstieg:
368 m

Romantische Auen, alte Wälder und grandiose Ausblicke. Die malerischen Flussauen der Blies begleiten uns ein ganzes Stück auf unserem Rundweg entlang der deutsch-französischen Grenze. Die Bäume der alten Wälder spenden uns Schatten und die Weite einer Hochebene bietet fantastische Aussichten.

In der Bliesmühle von Gregersberg wandelt man auf den Spuren des Kunsthandwerks rund um Keramik. wandern, mittel
In der Bliesmühle von Gregersberg wandelt man auf den Spuren des Kunsthandwerks rund um Keramik.© Udo Haafke
Beschreibung

Von unserem Startpunkt, dem Wanderparkplatz Nauwieserstraße am Ortsrand des Dorfes Sitterswald aus, gehen wir am Holzhaus des Sängervereins vorbei zunächst nach rechts in südlicher Richtung durch den Wald. Der Pfad ist hier recht gewunden, bis wir einen Forstweg erreichen, der an einer kleinen Lichtung mit Obstbäumen vorbeiführt. Wir lassen die Fläche links liegen und steuern geradewegs auf die Blies zu, den Grenzfluss zu Frankreich. Ihr leises Rauschen ist schon zu vernehmen. Nach einer Abzweigung erkennen wir durch das Blattwerk das rote Geländer der hölzernen Bliesbrücke. In den hohen, eckigen Freundschaftsstein am kleinen Platz vor der Brücke haben Schulkinder aus Deutschland wie aus Frankreich ihre Namen geritzt und unterstreichen damit, dass eine Grenze nicht auch Trennung bedeuten muss.

Unmissverständlich weist das zweisprachige Schild am Brückenkopf darauf hin, dass nur Fußgänger für die Flussüberquerung zugelassen sind. Auf der gegenüberliegenden französischen Seite der Blies befindet sich das Dorf Gregersberg, ein Ortsteil von Saargemünd. Das große beigefarbene Gebäude unmittelbar am Ufer ist die Moulin de la Blies, die Bliesmühle. Wir statten ihr einen kurzen Besuch ab, natürlich ohne jegliche Grenzkontrolle. In der Mühle befindet sich das interessante Museum für Steingut-Technik und gleich nebenan ein Keramik-Garten, Jardin Fayenciers, aus Pflanzen, Steinen und Steingut. Zurück auf deutscher Seite folgen wir dem Lauf der Blies durch eine Auwaldlandschaft. Die Gegend gehört zum UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau.

Wir verlassen die Flussniederung nach links hinauf zum kleinen Mühlenwald, wo uns das Idyll eines lauschigen Angelweihers zu einer Rast animiert. Vorbei an den Resten eines alten Kalksteinbruchs wandern wir weiter durch den Wald hinunter zur Bliesaue. Bis zum Dörfchen Bliesgersweilermühle weichen wir nun der Blies nicht mehr von der Seite. Bevor wir die Landstraße 106 überqueren, gibt es im Ort Bliesgersweiler noch einmal Gelegenheit, zu den französischen Nachbarn hinüberzugehen. An der Straße liegt zu unserer Linken der Landgasthof Bliesgersweiler Mühle, hinter dem wir wieder links abbiegen und durchs Dorf laufen. Dann geht es rechts weiter durch den Wald, der uns öfter Ausblicke über eine weite Hochfläche mit Wiesen und Feldern offenbart.

Zur Rechten blicken wir über einen Kalksteinbruch in die Ferne. Am Waldrand queren wir den nördlichen Teil der Hochfläche. Bald passieren wir oberhalb von Kleinblittersdorf das Gelände eines Behindertenzentrums, das unmittelbar an das Areal der Rexroth-Villa heranreicht. Begüterte Saarbrücker Bürger legten hier um 1800 eine mondäne Villensiedlung an, von der ein paar geheimnisvoll überwucherte Mauern und Gartentore geblieben sind. In einer langen Serpentine gehen wir abwärts zwischen ausladenden Obstbäumen hindurch, um erneut in die Dunkelheit des Waldes einzutauchen. Bergauf führt unser Weg auf die Tiefenbachklamm mit der Teufelskanzel, einem spektakulären Aussichtspunkt, der bei gutem Wetter den Blick bis in die Vogesen eröffnet.

Auf der weiten Hochebene verläuft unsere Route parallel zum berühmten Jakobsweg. Am Rande des Waldes geht es weiter südwärts bis zur gut 200 Jahre alten Dicken Eiche, einem Laubbaum mit mächtigem Stammumfang. Entlang der Gärten Sitterswalds gelangen wir wieder zum Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Steter Wechsel zwischen Waldpfaden und Forstwegen

Ausgangspunkt

Wanderparkplatz in der Nauwieserstraße, 66271 Sitterswald-Kleinblittersdorf

Endpunkt

Wanderparkplatz in der Nauwieserstraße, 66271 Sitterswald-Kleinblittersdorf

Im Steingut-Mekka

Das lothringische Städtchen Saargemünd (Sarreguemines) ist bekannt für seine Keramik-Tradition, die sich vielfach im charmanten Stadtbild zeigt. So sind viele Jugendstilgebäude mit Fayencen und Keramiken dekoriert. Alljährlich im März findet ein Antik-Keramikmarkt statt, auf dem Porzellan, Majolika, Emaille und Steingut zu bestaunen sind.

Einkehr

Französisch-gemütlich geht es zu jen­seits der Blies im La Belle Etoile in Blies-Guersviller, das besonders populär ist wegen seines Fleisch-Fondues.

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