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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Pfalz: Zum Almersberg bei Rinnthal

Anspruch:
mittel
Dauer:
04:09 Std.
Länge:
14.5 km
Aufstieg:
728 m
Abstieg:
728 m

Rastplatz an den Wolken. Der Pfälzerwald wird häufig als das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands bezeichnet. Der Almersberg ist sicher einer der Orte, an dem sich das eindrucksvoll verifizieren lässt. Die Fernsicht über den Wald bis zu den Vogesen ist einzigartig. Vorher ist aber Anstrengung angesagt, denn die Bergkuppe lässt sich erst nach einem langen Anstieg erreichen.

Beschreibung

Rinnthal ist eine kleine Ortsgemeinde mit knapp 700 Einwohnern, die zur Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels gehört. Der Ort verfügt über eine Bahnhaltestelle an der Strecke Landau–Annweiler–Pirmasens; am Bahnhalt finden wir ausreichend Parkplätze. Wir gehen die Bahnhofstraße hinunter und finden an der Hauptstraße die kleine, aber beeindruckende evangelische Pfarrkirche des Ortes. Sie wurde im klassizistischen Stil in den Jahren zwischen 1831 und 1834 erbaut. Die hohe Giebelfront mit Turm, die auf ionischen Säulen ruht, erscheint nur im ersten Augenblick angesichts der danebenstehenden Profanbauten des kleinen Ortes als befremdlich.

Im Langhaus ruht die große Emporenanlage auf toskanischen Säulen. In der Mitte der halbrunden Apsis stehen der Altar und die Kanzel.

Es geht bergauf

An der Kirche orientieren wir uns nach links, achten auf unser Wanderzeichen roter Punkt und folgen der Hauptstraße zum Ortsausgang. Die Straße beschreibt eine Kurve; wir biegen nach rechts in die Mühlstraße ein, die in ein kleines Gewerbegebiet führt. Wir folgen der Mühlstraße bis zu deren Ende und gehen dann geradeaus in den Wald hinein. Hoch über uns befindet sich die Brücke der Bundesstraße 10, die über das Tal des Wellbaches führt.

Ein kurzes Stück führt unser Weg an diesem idyllischen Bächlein entlang. Gleich darauf stoßen wir auf die Bundesstraße 48, die nach Kaiserslautern führt. Hier finden wir auch den Rettungspunkt 6713-251. Der Wanderweg verläuft zwar noch parallel zur Straße, unser Weg steigt jetzt aber steil an. Der breite Forstweg führt uns schließlich zu einer Schutzhütte (Rettungspunkt 6713-218); hier ist der erste Anstieg beendet. Die einfache Holzhütte verfügt über Sitzgelegenheiten im Inneren. Sie steht an einer Waldschneise; diese gibt den Blick über den Langwiesenkopf nach Westen frei. Vorbei an rotem Stein Unser Weg führt uns noch ein kurzes Stück ohne Anstieg weiter. Bald stößt von links ein Weg mit der Markierung weiß-rot auf unseren Wanderpfad.

An dieser Stelle befindet sich ein Tümpel, und hier biegt unser Weg mit der Markierung roter Punkt nach rechts ab. Jetzt folgt noch einmal eine Herausforderung, ein steiler Anstieg über schmale Pfade bergauf. Dabei kreuzen wir einen Forstwirtschaftsweg. Diesem werden wir beim Abstieg folgen. Das Ende des Anstiegs wird durch eine Buntsandsteinformation angekündigt. Wir umrunden dieses sehenswerte Felsensemble; unser Wanderzeichen bleibt weiterhin der rote Punkt. Der Weg steigt nicht mehr an; über ein kurzes Wegstück haben wir einen Wildzaun an unserer rechten Seite. Bald darauf zweigt nach links ein schmaler Pfad ab; dieser leitet uns zum Aussichtspunkt auf dem Almersberg. Zwei Holzbänke bieten Sitzgelegenheiten – der Blick über den Pfälzerwald ist großartig. Von links nach rechts und bis zum Horizont ist ein zusammenhängendes Waldgebiet zu sehen; nur wenige Bauten lassen sich erkennen. Im Süden geht der Pfälzerwald übergangslos in die Vogesen über. Im Osten ist jenseits der Rheinebene der lang gezogene Nordschwarzwald zu erkennen.

Zum Forstwart-Kühner-Platz

Vom Aussichtspunkt gehen wir ein kurzes Stück zurück und nehmen den roten Punkt als Wegbegleiter wieder auf. Der Weg führt bergab und kreuzt unseren Anstiegsweg. Nach Auslaufen einer Kehre erreichen wir einen Forstweg, der mit einem blauen Balken markiert ist. Dieser Weg führt uns jetzt zur Schutzhütte am Forstwart-Kühner-Platz. Neben dem dortigen Gedenkstein erklärt eine Tafel das Schicksal dieses Försters und Revierleiters.

Danach war dieser im September 1955 bei einem Kontrollgang auf einen Fuhrmann aufmerksam geworden, der sich beim Holzrücken mit Pferden zwischen zwei Stämmen eingeklemmt hatte. Als Kühner diesem zu Hilfe eilen wollte, riss eine Kette, wodurch Kühner selbst unter die Holzstämme geriet. Der Fuhrmann eilte nach Gräfenhausen, um Hilfe zu holen; allerdings war der tapfere Kühner beim Eintreffen der Helfer bereits seinen Verletzungen erlegen.Zurück nach Rinnthal Wir folgen jetzt weiter unserem vertrauten blauen Balken als Markierung, die uns durch herrlichen Mischwald weiter voran führt. Ein naturbelassener Waldweg führt uns hinunter zur nächsten Wegkreuzung am Kehrenkopf.

Hier geben wir die Markierung blauer Balken ab und wenden uns nach rechts. Neues Symbol ist jetzt der grün-blaue Balken; dieser bringt uns auf einem stetig abfallenden Weg zu einer Wegverzweigung oberhalb von Rinnthal. Hier werden zwei gleichlange Varianten in den Ort angeboten; auf beiden können wir die Hauptstraße inRinnthal erreichen.

Touren-Charakter

Rundtour durch dichten Pfälzerwald zum Schaupunkt Almersberg

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Rinnthal (200 m)

Endpunkt

Rinnthal (200 m)

Route

Rinnthal Almersberg 1.55 Std. Kehrenkopf 1.20 Std. Rinnthal 1.00 Std.

Der Pfälzerwald

Was macht den Pfälzerwald zum größten zusammenhängenden Waldgebiet in Deutschland? Zum einen zerschneiden nur wenige überregionale Verkehrswege das Waldgebiet. Zum anderen hat die Landwirtschaft und die Wohnbebauung in weit geringerem Ausmaß Waldflächen für sich beansprucht als in anderen deutschen Mittelgebirgen. Die Ausdehnung des Pfälzerwaldes beträgt etwa 177 000 Hektar; es wird geschätzt, dass 85 bis 90 Prozent davon mit Wald bedeckt sind. Der Begriff Pfälzerwald kam im Übrigen erst Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Aufgrund des dichten Waldbestandes war die Gegend in der Vorzeit kaum besiedelt; Römerstraßen stellten später die Verbindung über das Mittelgebirge sicher.

Die Gründung von Klöstern im Mittelalter führte dann zu Ansiedlungen im Pfälzerwald selbst; der Klosterort Eußerthal ist dafür ein Beispiel. Zum Ende des Mittelalters sorgten Seuchen und Hungersnöte dafür, dass sich die Bevölkerungsentwicklung nicht stabilisieren konnte. Das Gleiche galt in der Neuzeit; eine Vielzahl von kriegerischen Auseinandersetzungen (30-jähriger Krieg, Pfälzischer Erbfolgekrieg, Revolutionskriege) ließen das Gebiet nicht zur Ruhe kommen. Heute spielt im Pfälzerwald neben der Holzwirtschaft vor allem der Tourismus eine große Rolle. Seit 1998 gehört der Pfälzerwald überdies zum Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Einhergehend damit wurde das Gebiet in drei Zonen eingeteilt: Die Kernzonen genießen den höchsten Schutzstatus und werden wirtschaftlich nicht genutzt.

Dazu gehören etwa zwei Prozent der Fläche des Pfälzerwaldes, z.B. das Quellgebiet der Wieslauter. Pflegezonen (etwa 28 Prozent der Flächen) schließen sich an die Kernzonen großräumig an und sollen deren Schutzfunktion verstärken. Die größten Flächen gehören zur Entwicklungszone; hier sollen für bestehende und zu erwartende Nutzungskonflikte zwischen Infrastruktur, Siedlungsbau, Erholung und Landwirtschaft wirtschaftliche und ökologisch schlüssige Lösungen gefunden werden.

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