Wandern Pfalz: Von Kapsweyer nach Kandel
Die wechselvolle Geschichte eines Grenzwaldes. Der Bienwald ist einer der großen Niederungswälder in Deutschland. Seit dem Jahr 2004 gibt es dort ein Naturschutz-Großprojekt. In den letzten Jahren wurden vorrangig die Themen Stillgewässer und Biotopvernetzung sowie Wegenetz und Gewässerrandstreifen vorangebracht. Als ökologische Landschaftspfleger sind im Bienwald Thüringer Ziegen, Schafe und auch Esel im Einsatz.
Der Haltepunkt Kapsweyer der Stichbahn Winden–Weißenburg/Wissembourg befindet sich etwas außerhalb des Ortes.
Dort lässt sich das Auto parken; die Rückfahrt kann dann mit der Regionalbahn von Kandel über Winden erfolgen. Auf langen Geraden Wir überschreiten die Schienen und gehen zuerst durch offene Landschaft in südöstliche Richtung. Beim Sportplatz des Fußballvereins Kapsweyer erreichen wir die Waldgrenze. Von dort ist es fast genau einen Kilometer, bis der Weg nach links abbiegt (Markierung ab Kapsweyer: grüner Balken).
Nach weiteren 350 Metern zweigt wieder nach links der sogenannte Kapuzinerweg ab. Dieser führt jetzt auf 4,7 Kilometer Länge geradeaus, ist vollkommen gerade und ohne Höhenunterschiede. Wir erreichen die Kreisstraße 23 und gehen 250 Meter nach rechts. Jetzt sind wir am ersten Etappenziel, dem Weißen Kreuz. Das Weiße Kreuz wurde erstmals 1840 errichtet.
Die Ersterrichtung geht auf eine Begebenheit aus dem Jahr 1838 zurück. Wilderer trachteten dem örtlichen Förster nach dem Leben. Auf sein anhaltendes Bitten wurde er aber verschont; aus Dankbarkeit schnitt er ein Kreuz in einen Eichenbaum. Sein Nachfolger ließ diesen Baum acht Jahre später fällen und errichtete das erste Weiße Kreuz. Dieses wurde in den Folgejahrzehnten fünfmal erneuert, das letzte Mal im Jahr 2015.
Aschbach und Saugraben Ab dem Weißen Kreuz ändert sich der Tourencharakter vollkommen; statt auf langen Geraden geht es jetzt auf vielen Kurven und auf schmalen Pfaden entlang des Aschbachs und später des Saugrabens. Die Markierung grüner Balken führt uns schließlich zur Steignerhütte.
An dieser kleinen Schutzhütte aus Holz achten wir auf den Wegweiser, der den Weg zum Naturfreundehaus Bienwald, unserem nächsten Etappenpunkt anzeigt; Öffnungszeiten täglich außer Dienstag, 10.00 bis 22.00 Uhr. Vom Naturfreundehaus gehen wir den markierten Weg Richtung Kandel. Am Bienwaldstadion vorbei erreichen wir bald den örtlichen Bahnhof.
Region
Touren-Charakter
Lange Streckenwanderung ohne Höhenunterschiede auf Forstwirtschafts- und Waldwegen
Beste Jahreszeit
April bis Oktober
Ausgangspunkt
Kapsweyer, Haltepunkt Regionalbahn (145 m)
Endpunkt
Kandel, Bahnhof (122 m)Route
Kapsweyer Weißes Kreuz 1.45 Std. Naturfreundehaus Bienwald 2.30 Std. Kandel 0.40 Std.
Westwallbunker
Auf dem Weg durch den Bienwald sieht man immer wieder Reste ehemaliger Bunker aus dem 2. Weltkrieg. Diese Bunker wurden nach Kriegsende ausnahmslos gesprengt; viele wurden abgetragen; die Übriggebliebenen sind einsturzgefährdet. Meist sind sie umzäunt; man sollte davon Abstand nehmen, dort einsteigen zu wollen – zum einen aus Sicherheitsgründen und zum anderen, um die sich dort angesiedelte Fauna nicht zu stören.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.