Wandern Pfalz: Südpfälzer Feldrainwanderung
Kulturpflanze Tabak. Das römische Rheinzabern lag zu jener Zeit an einer wichtigen linksrheinischen Verbindungsstraße. An einer Furt über den Erlenbach war die Ansiedlung als Tabernae (Rasthaus) kurz nach der Zeitenwende gegründet worden. Vor unserer Wanderung bietet sich der Besuch des örtlichen Römermuseums an; anschließend wandern wir auf Feldwegen ins Dorf Steinweiler.
Vom Bahnhaltepunkt
Rheinzabern sind es nur wenige Meter bis zum Terra-Sigillata-Museum. Man geht die Mühlgasse hinunter und dann schräg über die Hauptstraße. Das Museum ist von Mi bis So ab 11.00 Uhr geöffnet. In der Ausstellung wird auf die Entwicklung des Dorfes zu einem Zentrum der römischen Ziegelproduktion ebenso eingegangen wie auf die Standortfaktoren, die letztlich zur Produktion von Ziegeln an dieser Stelle geführt haben.
Weitere Themen sind die industrielle Herstellung von Ziegeln (bis zu 20 000 Stück im Monat), der Handel, Absatz und der Vertrieb derselben wie auch die Lebensweise der Römer einschließlich Grabkultur und Grabbeigaben. Außerhalb des Museums, im Ortsbereich von Rheinzabern, befinden sich darüber hinaus noch freigelegte römische Brennöfen. Über Hatzenbühl Wir gehen zurück zum Bahnhaltepunkt. Vorher achten wir auf das Schild, das am Zugang zum Museum an der Hauptstraße angebracht ist.
Auf diesem wird auf den Beginn des Zabernwegs hingewiesen. Dieser Fernwanderweg führt von Rheinzabern über Bad Bergzabern ins elsässische Zabern (Saverne). Auf Französich wird der Wanderweg als Sentier Tres Tabernae bezeichnet. Gleich daneben finden wir die katholische Pfarrkirche St. Michael.
Sie stammt aus dem Jahr 1777 und zeichnet sich durch einen Saalbau mit großer Westempore sowie einem eingezogenen dreiseitig geschlossenen Chor aus. Der spätgotische Turm wurde im 18. Jahrhundert erhöht. Wir gehen zum Bahnhaltepunkt, überqueren die Bahngleise und folgen der Mühlgasse ortsauswärts. Ein Stück müssen wir leider an der Straße entlanggehen; ein gefahrloser Übergang über die Landesstraße 549 ist aber nur an der Kreuzung möglich, die wir bald erreichen. Wir folgen dieser Landesstraße auf deren westlicher Seite in nordöstlicher Richtung. Nach etwa 500 Metern haben wir den Punkt erreicht, an dem der Weg nach Nordwesten abbiegt.
Nach weiteren 150 Metern biegen wir in einen Feldrain ein. Dieser führt, im Gegensatz zu den meisten anderen landwirtschaftlichen Wegen, nicht als exakte Gerade weiter, sondern beschreibt aufgrund seiner Eigenschaft als Grünzäsur geschwungene Wegrichtungen. Auf knapp zweieinhalb Kilometern führt dieser Weg mit den Bezeichnungen Spitz- und Eichbaumgraben durch die unterschiedlichsten landwirtschaftlichen Anbauflächen. Der Weg ist in seiner Feldraineigenschaft unbefestigt und trennt die Landwirtschaft von der Natur. Wir erreichen die Kreisstraße 10 nördlich von Hatzenbühl, die wir mit der gebotenen Vorsicht überqueren.
Auf dem Landauer Weg
Einige Schritte gehen wir jetzt nach Norden, um dann wieder auf unseren Weg nach Westen einzubiegen. An der nächsten Wegverzweigung biegen wir nach rechts ab, um auf den parallel verlaufenden Weg etwas weiter nördlich zu kommen. Dort können wir dann schon die weiße Kirche des Ortes Hayna erkennen.
Hayna ist ein Ortsteil von Erlenbach, das zur Verbandsgemeinde Herxheim gehört. Hayna zählt knapp 1000 Einwohner; der Ort ist bekannt für den Tabakanbau. Nach weiteren zwei Kilometern Wanderung durch Flur und Felder sind wir dann auf der Hauptstraße von Hayna angekommen. Wir gehen geradeaus weiter und verlassen den Ort über die Kreuzstraße. Noch einmal geht es zwei Kilometer durch die Felder; dann haben wir die Brücke über die Autobahn A 65 erreicht.
Auf dem Landauer Weg geht es jetzt durch ein Waldgebiet; anschließend gehen wir ein letztes Stück an Feldern entlang. Steinweiler erreichen wir auf der Haynaer Straße. An der Hauptstraße gehen wir nach links bis zu deren Ende. Wir orientieren uns dann nach rechts und gelangen über die Brotackerstraße, einen Kreisverkehr und dann am Rande der Bebauung entlang zum Bahnhaltepunkt Steinweiler.
Region
Touren-Charakter
Einfache Streckenwanderung ohne Höhenunterschiede entlang Südpfälzer Feldraine
Beste Jahreszeit
April bis Oktober
Ausgangspunkt
Rheinzabern (115 m), Haltestelle der Regionalbahn
Endpunkt
Steinweiler (136 m), Haltestelle der RegionalbahnRoute
Rheinzabern Hayna 1.35 Std. Steinweiler 1.25 Std.
Tabakanbau in der Südpfalz
Rund um Hayna liegt die größte Tabakanbaufläche Deutschlands. Die Lehm-Sand-Böden eignen sich durch ihre feine Krümelstruktur, die gute Durchlüftung und Durchwurzelung besonders für den Tabakanbau. Pfälzer Tabaksorten sind Virgin, Burley und Geudertheimer; dabei werden nur die letzten beiden in Tabakschuppen getrocknet. Bei der Sorte Virgin erfolgt dies in speziellen Öfen. Luftgetrocknete Tabake sind dabei aromatischer und kräftiger als heißluftgetrocknete Sorten. Die maschinelle Auspflanzung des Tabaks findet im Mai statt; geerntet werden die Blätter von Juli bis September. Mit dem Erntezeitpunkt muss der optimale Reifegrad gefunden werden; davon hängt letztendlich die Qualität des Tabaks ab. In Hayna erinnert der Tabakbrunnen an diese Kulturpflanze, die seit nunmehr 450 Jahren in der Pfalz angebaut wird.
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