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Wandern Pfalz: Rund um Nußdorf

Anspruch:
leicht
Dauer:
03:27 Std.
Länge:
13.1 km
Aufstieg:
246 m
Abstieg:
246 m

Vom Nußdorfer Bauernhaufen. Vor einem halben Jahrtausend erschütterte der Bauernkrieg große Teile des Deutschen Reiches. Der Pfälzer Bauernaufstand nahm dabei von Nußdorf seinen Ausgang. Im Rahmen einer Wanderung um Nußdorf beschäftigen wir uns mit Verlauf und Auswirkungen dieses Aufstands in der Pfalz.

Beschreibung

In der Stadtmitte von Nußdorf ist es manchmal etwas schwierig, einen Parkplatz zu finden; am besten, man versucht es bei der Turnhalle/Sportplatz am Schelmengässel. Dort kann man auch gleich in die Tour einsteigen. Wir gehen zuerst in westlicher Richtung durch die Weinberge. In dieser Richtung und in gerade einmal zehn Kilometer Entfernung befand sich das Kloster Eußerthal. War dieses Kloster tatsächlich das Ziel des Nußdorfer Haufens zu Beginn des Pfälzer Bauernkriegs Am 23. April 1525 war in Nußdorf Kirchweih, und nach zeitgenössischen Berichten sollen sich 200 Personen zusammengerottet haben. Bauernaufstände hatte es in anderen Teilen des Reiches schon im Februar und März jenes Jahres gegeben. Dies mag als Vorlage für den Nußdorfer Haufen gedient haben. Dieser zog zum Hofgut Geilweiler, übte aber keine Gewalt aus. Ende des Monats begannen dann die Plünderungen. Längst konnte man dann nicht mehr ausschließlich von einem Nußdorfer Haufen sprechen.

Es waren Banden, die sich aus Bauern der umliegenden Dörfer und Ortschaften zusammensetzten. Somit kann die Plünderung des Klosters Eußerthal nicht ausschließlich den Nußdorfer Bauern zugeschrieben werden. Zumal Nußdorf zu jener Zeit gar nicht über eine so große Einwohnerzahl verfügte. Nachdem zuerst nur kirchliche Besitztümer ausgeraubt wurden, griffen die Bauernhaufen ab Mai dann auch die Burgen an.

Zum Geilweilerhof

Auf schnurgeradem Weg geht es durch die Weinberge nach Westen. Die Kreisstraße 6 wird überquert. Dann geht es ein Stück hinunter zum Ransgraben. Wir orientieren uns weiter Richtung Pfälzerwald: Das erste Etappenziel, der Geilweilerhof, liegt zwischen den Orten Frankweiler im Norden und Albersweiler im Süden. Nach Erreichen einer kleinen Kuppe erkennen wir den Geilweilerhof; dort ist das Institut für Rebenzüchtung angesiedelt. Dieses gehört zum Julius-Kühn-Insitut, dem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen. Auf dem Gelände des Geilweilerhofs erläutern Schautafeln allerlei Wissenswertes über die Rebenforschung.

Was führte zu der Niederlage der Bauern

Die Erfolge der Bauern, die in kurzer Zeit zahllose Klöster und Burgen plündern und brandschatzen konnten, ließ die Obrigkeit zu Gegenmaßnahmen greifen. Die Bauern versuchten, vor den Gefechten ihren Haufen eine effektive Organisationsform zu geben. So wurden z. B. Feldordnungen eingeführt. Darin waren Verbote festgelegt (z.B. Gotteslästerung, Meuterei, Plünderung auf eigene Faust). Die (Zwangs-)Verpflichtung eines erfahrenen Ritters wie Götz von Berlichingen aus dem Württembergischen unterstrich die fehlende Kenntnis der Bauern in Kriegstaktiken.

Die Schlacht bei Pfeddersheim beendete den Bauernkrieg in der Pfalz. Die Niederlage der Bauern ist zum einen auf ihre fehlende militärische Ausbildung, die taktischen Defizite ihrer Anführer sowie das Fehlen einer Reiterei zurückzuführen. Zum Waldrand und zurück zu den Reben Vorläufig haben wir jetzt eine Wegmarkierung. Mit dem roten Balken geht es bergauf und die Landesstraße 507 wird überquert. Dann folgt nochmals ein Anstieg, bis der Saum des Pfälzerwaldes erreicht ist. Am Waldrand entlang gehen wir jetzt in nördliche Richtung und erreichen den Ort Frankweiler. Auf der Ringelbergstraße durchqueren wir den Ort.

Diese Straße biegt dann in die Frankenburgstraße ein. Dieser folgen wir hinunter bis zur L507. Wir überqueren diese und gehen einen knappen Kilometer weiter geradeaus. Dann geht es über die Kreisstraße 52. Ein Stück folgen wir dieser; dann biegen wir im rechten Winkel nach Süden ab. Jetzt geht es etwa 600 Meter geradeaus. Eine erneute Richtungsänderung bringt uns auf einen Weg südlich des Ranzgrabens. Der Weg führt uns weiter durch Weinberge, überquert die L512 und leitet uns zum Nordrand von Nußdorf. Nicht weit von der Bebauung entfernt, lässt uns eine letzte Richtungsänderung in die Gartenstraße einbiegen. In Nußdorf angekommen, biegen wir in die Straße Kirchhohl nach links.

Diese führt uns direkt zum Bauernkriegshaus. Nicht weit davon entfernt befindet sich das Denkmal für die geschlagenen Bauern. Diese Arbeit des Künstlers Peter Brauchle geht auf einen Entwurf Dürers aus dem Jahr 1528 zum Bauernkrieg »Die Bauernsäule« zurück.

Touren-Charakter

Einfache Rundwanderung durch die Weinberge rund um Nußdorf. Die Wege sind größtenteils nicht markiert.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Nußdorf (205 m)

Endpunkt

Nußdorf (205 m)

Route

Nußdorf Geilweilerhof 1.25 Std. Frankweiler 0.35 Std. Nußdorf 1.45 Std.

Das Bauernkriegshaus

Das Haus wurde um das Jahr 1500 erbaut. Im 30-jährigen Krieg zerstört, wurde das Haus danach im Fachwerkstil wiederaufgebaut. Lange als landwirtschaftliches Anwesen genutzt, kam das Gebäude im letzten Jahrhundert in den Besitz der protestantischen Kirchengemeinde. Es beherbergt heute das Bauernkriegs- sowie das Dorfmuseum; Öffnungszeiten: Mai bis Oktober, Sa und So, 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Das Museum zeigt die Situation der Bauern im Mittelalter, die Züge des Nußdorfer Haufens sowie eine Nachstellung des Gefechts von Pfeddersheim, das den Aufstand der Bauern in der Pfalz beendete.

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