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Wandern Pfalz: Rund um die Kleine Kalmit

Anspruch:
leicht
Dauer:
02:33 Std.
Länge:
11.9 km
Aufstieg:
412 m
Abstieg:
412 m

Rast auf der Napoleonbank. Die Kleine Kalmit ist ein einzigartiges Naturschutzgebiet im Oberrheingraben. Unsere Wanderung führt uns von dort durch Weinberge zum Ostrand des Pfälzerwaldes. Auf dem Rückweg beantworten wir die Frage, warum es in Ilbesheim eine Napoleonbank gibt.

Beschreibung

An der Grundschule in Ilbesheim (Arzheimer Straße) sollte man (zumindest am Wochenende) immer einen Parkplatz finden. Man befindet sich dort direkt am Westhang der Kleinen Kalmit. Das Naturschutzgebiet wurde im Jahr 1984 eingerichtet. Der Schutzzweck war die Erhaltung des Biotops als Lebensstätte für seltene, in ihrem Bestand bedrohte Pflanzen und Tierarten.

Zum Leinsweiler Hof

Auf der Arzheimer Straße gelangen wir in die Innenstadt. Wir werfen einen Blick auf den interessanten Ortskern. Dazu gehört etwa der Fachwerkbau des Rathauses aus der Mitte des 16. Jahrhunderts mit Erdgeschossarkaden, barocken Bogenpforten und mit einer Jahreszahl versehene Bogenschlusssteinen, des Weiteren Eckerkerne an Häusern oder Hofanlagen. Richtung Westen verlassen wir das Zentrum über die Leinsweiler- und Oberdorfstraße und gelangen zur Umgehungsstraße des Ortes. Nach Überqueren derselben befinden wir uns schon in der Weinberglandschaft. Bis nach Eschbach befinden wir uns im Übrigen auf der Südroute des Pfälzer Jakobswegs. Der Weg steigt durch die Weinberge leicht an; in Gehrichtung erkennt man über dem Pfälzerwald eine der Trifelsburgen, nämlich die Burgruine Scharfenberg, auch Münz genannt, mit ihrem charakteristischen, 20 Meter hohen Bergfried. Etwas weiter zur Linken ist auch die Madenburg zu erkennen. Wir erreichen unser erstes Etappenziel, den Leinsweiler Hof.

Dorf der bunten Esel

Dort überqueren wir die Straße und setzen den etwas steileren Anstieg fort. Nach etwa 300 Metern wird eine Wegkreuzung erreicht. Nach Süden erblicken wir das nächste Etappenziel, den Ort Eschbach; im Norden können wir das Dorf Leinsweiler mit dem Slevogthof Neukastel erkennen. Natürlich erlauben wir uns noch einen Blick zurück: Hinter dem Leinsweiler Hof taucht Ilbesheim auf und dahinter die Kleine Kalmit. Links und rechts davon fällt der Blick auf die Oberrheinische Tiefebene. Der Weg führt auf einem halben Kilometer bergab; beim örtlichen Friedhof erreichen wir Eschbach.

Die bunten Eselsfiguren, die im Ort aufgestellt sind, nehmen Bezug auf einen mittelalterlichen Ritterbund. Danach gehörten die Ritter der oberhalb von Eschbach gelegenen Madenburg der Gesellschaft mit dem Esel an. Es war eine Interessenvereinigung mit strengen Aufnahmeregeln, Kleider- und Anwesenheitsvorschriften; mit dem Niedergang des Rittertums war diese Vereinigung jedoch bald wieder verschwunden.

Wir gehen nach Süden durch den Ort und treffen auf der Windhorststraße oder dem Raiffeisenring auf die Landesstraße 509. Der folgende unmarkierte Weg durch die Weinberge führt zuerst ein kurzes Stück parallel zur genannten Landstraße und biegt dann nach rechts weiter in die Weinfelder ab. Wir folgen dem Weg, bis sich dieser nach links und nach rechts verzweigt. Auf der rechten Variante geht es bis zur nächsten Verzweigung, dann wieder nach links.

Der Friedhof der Gemeinde Göcklingen wird erreicht; der Ort gehört zur Verbandsgemeinde Landau-Land und zählt etwa 900 Einwohner. Auch hier finden wir zahlreiche barocke Fachwerkhäuser bzw. Hofanlagen. Kleine Kalmit in Sicht Beim Friedhof wird auch die Umgehungsstraße überquert; geradeaus geht es wieder ansteigend durch die Weinberge. Ein Blick zurück über Göcklingen lässt uns die weiter im Süden gelegene Burg Landeck erkennen. Nach 500 Metern folgen wir dem nach rechts abbiegenden Weg.

Dieser führt zuerst in südöstlicher Richtung und schwenkt dann nach Osten. Etwa einen dreiviertel Kilometer weiter erreichen wir eine Wegkreuzung (nicht weit von der Kreuzung befinden sich zwei kleine Gebäude in den Weinbergen). Jetzt nach Norden kommen wir zu einer Kuppe. Von dort lässt sich unser nächstes Ziel erkennen, die Kleine Kalmit mit der markanten Kapelle. Wieder geht es auf breiten Weinwirtschaftswegen bergab; am Ortseingang erreichen wir dann an die steinerne Napoleonbank. Von 1798 bis 1814 war die Pfalz Teil der französischen Republik bzw. des Kaiserreichs von Napoleon I. Aus Anlass der Geburt von Napoleons Sohn Franz Bonaparte im Jahr 1811 ließ die Gemeinde Ilbesheim diese Sitzbank errichten.

Schlussanstieg zur Kapelle

Der Weg hinauf zur Kleinen Kalmit ist von der Napoleonbank deutlich zu erkennen. Wir überqueren die Landesstraße, gehen ein kurzes Stück in den Ort, müssen dann aber etwa 200 Meter zurück Richtung Osten gehen. Dort geht es dann steil ansteigend hinauf zur Kleinen Kalmit. Die kleine Kapelle ist eine weithin sichtbare Landmarke. Der Begriff Kalmit (erstmals 1345 erwähnt) wird auf das lateinische »calvus mons« (kahler, waldloser Berg) zurückgeführt. Allerdings gibt es auch Stimmen, die eine Herleitung vom keltischen »kal« (hart) und »munt« (Berg) als wahrscheinlich erachten. Von der Kapelle genießen wir den Fernblick Richtung Pfälzerwald bzw. über den Rheingraben. Unterhalb der Kapelle (Blickrichtung Ilbesheim) folgen wir nach rechts einem abfallenden Weg und gelangen zur Arzheimer Straße, unserem Ausgangspunkt.

Touren-Charakter

Leichte Wanderung durch die Weinberge der Südpfalz. Im Hochsommer sollte man eine Kopfbedeckung dabei haben; es gibt kaum Schatten auf dieser Tour.

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Ilbesheim (210 m)

Endpunkt

Ilbesheim (210 m)

Route

Ilbesheim Leinsweiler Hof 0.40 Std. Eschbach 0.20 Std. Göcklingen 0.35 Std. Ilbesheim 1.20 Std.

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