Wandern Pfalz: Durch die Weinberge bei Essingen
Ein Meer von Reben. Wein- und Winzerstuben, Felder, Weiden und Wiesen bis zum Horizont, bunte Wochenmärkte in bezaubernden Dörfern und Städtchen, urige Gastronomie und beliebte Ausflugslokale das alles findet man in der Südpfalz.
Mit der Regionalbahn erfolgt die Anreise über Karlsruhe oder Neustadt an der Weinstraße zum Haltepunkt Knöringen-Essingen. Wer mit dem Auto anfährt, findet am Bahnhof nur beschränkte Parkmöglichkeiten. Falls alles belegt sein sollte, kann man sein Fahrzeug auch auf dem Parkplatz am örtlichen Friedhof abstellen (Zufahrt von der Bahnhofstraße).
Bei dieser Wanderung ist zu beachten, dass es keine Schutzhütten oder Unterstellmöglichkeiten gibt. Im Sommer wird es sehr heiß, und in den übrigen Jahreszeiten ist man Wind und Wetter direkt ausgesetzt. Weiter muss bemerkt werden, dass die Route nicht ausgeschildert ist.
Über Feld und Flur Wer die Wanderung am Friedhof beginnt, darf nach wenigen Metern gleich die erste Erdölpumpe bestaunen. Die sogenannten Pferdekopfpumpen sind Tiefpumpen, mit denen sich Erdöl fördern lässt, wenn der Druck einer Lagerstätte nicht ausreicht, das Erdöl selbstständig an die Oberfläche gelangen zu lassen. Dieser Pumpentyp wurde in Texas entwickelt und vor nicht einmal 100 Jahren zum Patent angemeldet.
Auf unserem Weg nach Osten überqueren wir dann schon die Bahnlinie Landau-Neustadt/Weinstraße sowie die parallel dazu verlaufende Autobahn A 65. Wer vom Bahnhaltepunkt aufbricht, überquert auf der dortigen Brücke die beiden Verkehrswege und biegt nach der Brücke gleich nach links ein. Beide Wege treffen sich dann an der nördlich gelegenen Brücke. Danach gehen wir geradeaus weiter nach Osten und entfernen uns von der doch recht lauten Autobahn.
Es geht etwa 700 Meter geradeaus; wir befinden uns dann am Rande der Bebauung von Essingen. Hier biegen wir nach Norden ab; der Weinbau wechselt mit dem Anbau von Zuckerrüben und anderen landwirtschaftlichen Produkten ab. Unser Weg zeigt nur wenige Höhenunterschiede, beschreibt dann im weiteren Verlauf einen halbkreisförmigen Bogen und führt schließlich gen Osten.
Wieder nach links gehen wir hinunter in die Niederung des Kaltenbachs.Nach Essingen Dem Kaltenbach folgen wir auf dessen Südseite weiter nach Osten. Wir überqueren die Landesstraße 542 und bleiben weiter auf unserem Weg. Dieser ist meist als Weinwirtschaftsweg ausgebaut; es gibt aber auch naturbelassen Abschnitte. Von links erreicht uns dann der Weg vonKleinfischlingen; wir gehen geradeaus weiter und biegen dann an der übernächsten Abzweigung nach rechts, sprich nach Süden, ab. Es folgt eine Gerade von etwa eindreiviertel Kilometer Länge, die durch sanfte Hügelketten führt.
Vor Erreichen der Bebauung von Hochstadt geht es auf die nächste Gerade, dieses Mal in westliche Richtung. Wir erreichen einen Gedenkstein, der aus Anlass der beendeten Flurbereingung im diesem Gebiet aufgestellt wurde. Darauf können wir nachlesen, dass im Rahmen dieser Arbeiten archäologische Funde aus der Jungsteinzeit entdeckt wurden. An dieser Stelle nach links und dann gleich wieder nach rechts, bis wir Essingen erreichen.
Region
Touren-Charakter
Rundwanderung durch die Rebenlandschaft der Südpfalz, fast ohne Höhenunterschiede
Beste Jahreszeit
April bis Oktober
Ausgangspunkt
Knöringen (165 m)
Endpunkt
Knöringen (165 m)Route
Knöringen Kaltenbach 0.55 Std. Essingen 1.50 Std. Knöringen 0.50 Std.
Erdöl in der Südpfalz
Auf dieser Tour sehen wir die eine oder andere Pferdekopf-Erdölpumpe. Diese Pumpen sind in der Südpfalz hauptsächlich nahe den Orten Dammheim, Knöringen, Nußdorf und Walsheim zu finden. Im nahen Elsass hatte man bei Pechelbronn schon Mitte des 18. Jahrhunderts Ölsande abgebaut, wobei die Vorkommen schon Jahrhunderte vorher belegt waren. In der Pfalz wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts mit der Erdölsuche begonnen.
Die ersten Bohrungen gingen bis in 206 Meter Tiefe, blieben aber ohne Erfolg. Weitere Suchbohrungen bis zum Jahr 1938 ergaben keine abbauwürdigen Funde. Nach dem 2. Weltkrieg kamen verbesserte Messverfahren zum Einsatz. 1955 wurde dann bei Landau abbaufähiges Erdöl gefunden.
Von fast 200 Bohrungen bei Landau waren zwei Drittel erfolgreich. Heute sind noch etwa 70 Pumpen im Einsatz. Gefördert wird ein Gemisch, das zu 90 Prozent aus Wasser und zu 10 Prozent aus Erdöl besteht. Das Wasser wird abgetrennt und in die Gesteinsschicht zurückgepumpt. Diese befindet sich in Tiefen von bis zu 2000 Metern. Innerhalb der Bundesrepublik ist Rheinland-Pfalz nach Schleswig-Holstein und Niedersachsen das drittgrößte Erdöl-Förderland.
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.