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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Pfalz: Durch das Tal der Felsalbe

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:05 Std.
Länge:
15.1 km
Aufstieg:
264 m
Abstieg:
264 m

Zum Bösbrunnen und zur Hexenklamm. Auf alten Mühlenwegen wandern wir durch die Wälder im Tal der Felsalbe. Über die unbewaldeten Höhen des Westrich erreichen wir die Hexenklamm. Das (traurige) Schicksal der verschiedenen Mühlen an diesem Wanderweg wird auf diversen Informationstafeln geschildert.

Beschreibung

In Sichtweite der Eichelsbacher Mühle gibt es einen Waldparkplatz. Dort kann man sein Fahrzeug parken; gleichzeitig ist hier der Ausgangspunkt der Wanderung. Die Eichelsbacher Mühle wurde um 1525 erbaut. Ein Jahrhundert später, im Jahr 1635, wird die Mühle im Dreißigjähren Krieg erstmals zerstört. Nach dem Wiederaufbau, etwa 50 Jahre später fiel die Mühle einer Brandstiftung zum Opfer. Im Jahr 1938 wurde die Mühle abgetragen; im Rahmen des Westwallbaus musste sie einem Stausee weichen.

Entlang der Felsalbe

Auf unserem breiten Wirtschaftsweg erreichen wir bald die erste Informationstafel. Hier wird das Schicksal der Papiermühle geschildert. Im 18. Jahrhundert erbaut, wurde zuerst Papier, später dann Kartons hergestellt. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Mühle auf Mahlbetrieb umgestellt; im Rahmen des Westwallbaus wurde sie 1937/1938 abgerissen. Am Ausgang des Felsalbetals wird das nächste Mühlenschicksal geschildert. Die Drusenbrücker Mühle wurde Mitte des 19. Jahrhunderts mit zwei Wasserrädern als Öl- und Schrotmühle erbaut. Schon damals gab es einen Anschlusszwang (Mühlenbann), d.h. die Bauern der näheren Umgebung mussten trotz eigener Mühlen in der Drusenbrücker Mühle mahlen lassen.

Dieser Bann wurde später aufgehoben. Wie die vorgenannten Mühlen stand sie dem Westwallbau im Wege und wurde 1938 gesprengt. Von der Mühle ist infolgedessen heute nichts mehr zu sehen. Vorbei an Sumpfwiesen Zwischenzeitlich haben wir das Blümelstal erreicht und bewegen uns wieder in offenem Gelände. Letzte ehemalige Mühle auf unserem Weg ist die Rothmühle, auch Windsberger Mühle genannt. Im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts erbaut, besaß sie ein oberschlächtiges Mühlrad.

Durch den Aufstau eines Weihers zu Kriegsende in Mitleidenschaft gezogen, konnte die Mühle nicht mehr benutzt werden. Sie brannte dann ab und wurde nicht wieder aufgebaut. Der Blümelbach wurde in den letzten Jahren auf 1,8 Kilometern Länge renaturiert. Bäume eines kleinen Wäldchens wurden gefällt; diese wurden dabei zu natürlichen Hindernissen in dem ehemals geraden Flussbett eingebracht. Das Bachbett selbst wurde auf knapp einem Kilometer verlegt und mit Steinschüttungen versehen. Damit soll die Abflussgeschwindigkeit des Wassers im Sinne des Hochwasserschutzes verringert werden. Eine weitere Maßnahme war die Ansiedlung einer Herde Wasserbüffel. Der Einsatz dieser aus Asien stammenden Rinder soll im Rahmen der Renaturierung verhindern, dass die Talaue wieder zuwächst. Die Tiere beweiden die Uferränder unddrängen die dichte Vegetation zurück. Durch die stärkere Besonnung der Uferränder können sich dort verschiedene gefährdete Arten wieder ansiedeln.

Bösbrunnen und Aschbach

Die Quelle des heutigen Naturdenkmals Bösbrunnen diente bis Anfang des 20. Jahrhunderts der Trinkwasserversorgung des nahe gelegenen Ortes Hengsberg. Nicht weit vom Bösbrunnen finden wir ein Hinweisschild auf die Wüstung Aschbach. Der ehemalige Ort Atschbach oder Atzbach wurde im Dreißigjährigen Krieg komplett zerstört und nicht wieder aufgebaut. Hinweise auf den Ort gibt es nur noch durch den Flurnamen Atzbach; diesen Namen trägt auch der kleine Bach, der zum Blümelbach fließt. Durch das Blümelstal ging auch der Fluchtweg der französischen Vogesenarmee. Diese hatte die Schlacht bei Pirmasens am 14. September 1792 im Verlauf des Ersten Koalitionskrieges gegen die verbündeten preußischen und österreichischen Truppen verloren.

Auch wenn die Verluste der französischen Truppen deutlich höher waren als die der Verbündeten, hatte die Schlacht keine kriegsentscheidenden Auswirkungen. Zwei preußische Offiziere sind auf dem Alten Friedhof in Pirmasens bestattet. Durch die Hexenklamm Der Weg steigt jetzt steil an, freies Gelände wird erreicht und auf einer Brücke überqueren wir die Landesstraße 600. Wir gehen etwa einen Kilometer durch den Ort Gersbach und biegen an der Rotmühlstraße nach rechts ab. Wir folgen ihr bis zum örtlichen Friedhof und nehmen den Weg, der rechts des Gottesackers weiter zum dortigen Sportplatz führt. Der Weg zur Hexenklamm ist dort ausgeschildert.

Die feuchte und wasserreiche Schlucht ist als Naturdenkmal ausgewiesen. Der Legende nach wurden in der Klamm Reisende von Geistern verhext; heute muss der Wanderer auf dem manchmal steilen Pfad nur auf sich selbst aufpassen. Wir erreichen den breiten Waldweg im Tal der Felsalbe, dem wir zurück zu unserem Ausgangspunkt folgen.

Touren-Charakter

Einfache Rundwanderung durch Feld und Wald mit wenigen An- und Abstiegen

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Eichelsbacher Mühle (272 m)

Endpunkt

Eichelsbacher Mühle (272 m)

Route

Eichelsbacher Mühle Abzweig ins Blümelstal 1.00 Std. Brücke über L 600 1.30 Std. Eichelsbacher Mühle 1.40 Std.

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Bitte beachten!

Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden. Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung, sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.