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Vergessene / Entdecker Pfade
wandern

Wandern Pfalz: Auf den Höhen des Westrich

Anspruch:
leicht
Dauer:
04:03 Std.
Länge:
13.6 km
Aufstieg:
484 m
Abstieg:
484 m

Becherbachweiher und Gimpelwaldhütte. Hornbach war im Mittelalter durch sein bedeutendes Benediktinerkloster überregional bekannt. Kriege, Seuchen und die Glaubensspaltung ließen den Ort später fast in der Bedeutungslosigkeit versinken. Nach dem Wiederaufbau des Klosterbezirks und als Etappenziel des Pfälzer Jakobswegs finden wieder mehr Touristen den Weg in die abgelegene Grenzstadt.

Beschreibung

Parkplätze finden wir in Hornbach beim Bürgerhaus/Pirminiushalle in der Bahnhofstraße. Angesichts einer Bahnhofstraße fragen wir uns: Hatte Hornbach je einen Bahnhof? Es gab tatsächlich früher eine Eisenbahnverbindung in diese Stadt. In den Jahren von 1913 bis 1916 wurde die Strecke Zweibrücken–Hornbach, genannt Hornbachbahn, fertiggestellt. Da Lothringen zwei Jahre später wieder an Frankreich fiel, hatte die Bahn ab Ende des 1. Weltkrieges schon keine Berechtigung mehr. Nach dem 2. Weltkrieg wurde zuerst die Teilstrecke zum Grenzort Brenschelbach, in den Jahren darauf wurden weitere Teilstrecken eingestellt. Der Name Bahnhofstraße blieb.

An der Grenze zum Saarland

Wir gehen ein paar Meter die Bahnhofstraße zurück und biegen dann gleich nach links in die Altheimer Straße ein. Nach einem kurzen Anstieg geht der Weg nach rechts in die Straße Auf der Platte. Wir folgen dieser und befinden uns kurz darauf schon in landwirtschaftlichem Gebiet. Der Blick fällt zurück auf Hornbach und mit jedem Meter Anstieg ergibt sich eine bessere Aussicht auf die Höhen des Westrich und dessen tief eingeschnittene Täler. Weideflächen, Obstbäume und die eine oder andere Sitzgelegenheit sehen wir auf unserem weiteren Anstieg, bevor wir den Waldrand erreichen. Wir treten in den Wald ein; kurz darauf biegt der Weg nach links ab. Wir überqueren die Kreisstraße 62 und genießen auf dem weiteren Weg den herrlichen Laubwald. Unser Weg führt dann ein kurzes Stück am Waldrand entlang, bevor es wieder in den Wald hineingeht. Wir befinden uns jetzt bereits auf saarländischem Gebiet. Erneut erreichen wir offenes Feld; auf einem befestigten Weg geht es schließlich zur Landesstraße 201. Dort angekommen, orientieren wir uns nach links und müssen etwa 150 Meter entlang der Straße wandern. Vor der kommenden Straßenkehre biegt unser Weg nach rechts zu einem Waldstück ab.

Zum Becherbachweiher

An den dortigen Parkplätzen gehen wir geradeaus in den Wald hinein. Nach 200 Metern biegt der Weg nach rechts ab. Es folgt ein etwa 850 Meter langes Teilstück durch den Wald; an einer Wegkreuzung beschreibt der Weg einen leichten Knick nach rechts. Hier biegt unser Weg nach Osten, also nach links, ab. Es geht hinunter durch den Dachswald bis knapp vor den Waldsaum; an dieser Stelle geht es dann nach rechts, also nach Süden, bis wieder der Waldrand erreicht ist. Unser Blick fällt nach Lothringen, das in gerade einmal 1,5 Kilometer Entfernung beginnt.

Der Weg führt uns jetzt etwa 400 Meter nach Nordosten und biegt dann im rechten Winkel nach Südosten ab. Über Feld und Flur des Kahlenbergs geht es weiter bis zur nächsten Wegkreuzung. Hier biegen wir nach links ab und überschreiten nach knapp 300 Metern Strecke wieder die Grenze zu Rheinland-Pfalz. Der Weg fällt jetzt ab; auf der linken Seite begleitet uns bald ein Waldgebiet. Wir haben noch nicht die Talsohle und die Landesstraße 479 erreicht, wenn wieder eine Richtungsänderung ansteht. Geradeaus befindet sich die französische Grenze in gerade einmal 150 Metern Entfernung: Wir orientieren uns aber nach links in den Wald hinein.

Nach einem ersten Anstieg führt uns der Weg in einer großen Kehre zum kleinen idyllischen Becherbachweiher. Weiter geht es durch den Wald, dann wieder ein Stück durch freie Flur; ein letzter Anstieg bringt uns dann zur Gimpelwaldhütte. Diese ist geöffnet: Mi bis So von 11.00 bis 21.00 Uhr. Von der Hütte fällt der Weg jetzt steil ab hinunter nach Hornbach. Am örtlichen Sportplatz vorbei erreichen wir wieder unseren Ausgangspunkt beim Bürgerhaus.

Touren-Charakter

Einfache Rundwanderung über die Höhen des Westrich

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Ausgangspunkt

Hornbach (241 m)

Endpunkt

Hornbach (241 m)

Route

Hornbach Übergang L 201 1.40 Std. Becherbachweiher 1.45 Std. Hornbach 0.40 Std.

St. Pirminius

Die Stadt Hornbach ist Teil der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land und zählt knapp 1500 Einwohner. Ursprung der Stadt war das Dorf Gamundias. Dort erfolgte um das Jahr 737 die Gründung des Benediktinerklosters Hornbach. Die Stadt breitete sich dann westlich und südlich des Klosters aus. Eine Stadtmauer gab es vermutlich in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts; Stadtrechte wurden 1352 erworben. 1559 wurde das Kloster im Rahmen der Reformation aufgehoben. Die ungünstige geografische Randlage verhinderte eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung.

Hornbach wurde im 2. Weltkrieg gezielt zerstört; der damalige Gauleiter wollte den Ort zu einer mittelalterlichen Stadt neu aufbauen. Nach dem Krieg wurde das Kloster wieder aufgebaut. Seit der Jahrtausendwende befindet sich im Klostergebäude ein Hotel.Der heilige Pirminius war ein Wanderprediger und Klostergründer im 8. Jahrhundert. Er stammte vermutlich aus Irland und wurde in Hornbach begraben. Er ist der Schutzpatron der Pfalz, des Elsass und der Stadt Innsbruck. Er gründete zahlreiche Klöster, darunter z.B. das Kloster Weißenburg im Elsass.

Seine letzte Gründung war das Kloster Hornbach. Schon bald nach seinem Tode im Jahr 753 setzten Wallfahrten ein. Dabei konnten die Pilger an seiner Grabstätte zu seinem Sarkopharg hinabsteigen. Hornbach entwickelte sich zu einem der reichsten und größten Benediktinerklöster. Nach Aufhebung des Klosters im Zuge der Reformation wurden die Gebeine des heiligen Pirminius 1558 zuerst nach Speyer und dann im Jahr 1575 nach Innsbruck überführt.

Dort befinden sie sich noch heute in der römisch-katholischen Jesuitenkirche. Im Jahr 1954 wurde in Hornbach das Originalgrab entdeckt und freigelegt. Ein Teil der Reliquien wurde von Innsbruck an Hornbach zurückgegeben. Drei Jahre später ließ die protestantische Kirche, in deren Besitz sich das Klostergelände befindet, eine Kapelle über dem Grab bauen. Daraufhin lebte die Wallfahrtsaktivität nach Hornbach wieder auf.

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