Wandern Ötztal: Mittlere Guslarspitze (3128 m)

Anfahrt
Anfahrt planen

Zu den Rofenhöfen   

Vom Parkplatz in Vent wandern wir an der Bergsteigerkapelle vorbei, überqueren die Venter Ache und gelangen so in den südlichen Dorfteil. Nach dem Hotel Alt Vent halten wir uns rechts, überqueren nach kurzer Zeit den Niedertalbach und erreichen eine beschilderte Wegteilung. Das Hinweisschild »Rofenhöfe« leitet uns links entlang der Rofenache taleinwärts. Dabei passieren wir einige Skulpturen und Lehrtafeln und wandern auch am alten Wildspitz-Gipfelkreuz vorbei. Nach geraumer Zeit erreichen wir die Hängebrücke, die uns in schwindelnder Höhe über die tief eingeschnittene Rofenschlucht hinüber zu den Rofenhöfen führt. Die Rofenhöfe liegen auf 2014 Meter Seehöhe und sind die höchstgelegene Dauersiedlung der Ostalpen.

Zur Vernagthütte   

Von den Rofenhöfen wandern wir auf dem Wiesenweg taleinwärts bis kurz vor die  Materialseilbahn der Vernagthütte (2096 m). Rechts leitet uns das Hinweisschild »Vernagthütte« schräg oberhalb der Talstation entlang der Hänge empor und wir queren kurz danach einen tief eingeschnittenen Graben. Nach diesem führt der Weg in zahlreichen Kehren hinauf auf den Platteiberg. Vorbei an einem Wegkreuz erreichen wir eine Anhöhe, von der wir eine besonders schöne Aussicht in das Rofental haben. In einem Rechtsbogen wandern wir um den Südrücken des  Platteiberges (Vernagtegg) herum, passieren eine kurze versicherte Stelle und wandern leicht abwärts in das Tal des Vernagtbaches. Dabei eröffnet sich uns eine grandiose Aussicht in den Talschluss zum Guslarferner und zur markanten Hintergraslspitze, zu deren Füßen die Vernagthütte auf einer Anhöhe liegt. Rechts davon sehen wir den Großen Vernagtferner mit der markanten Hochvernagtspitze dahinter. Gemütlich geht es taleinwärts in den Talboden, wo wir den Vernagtbach überqueren. Schräg ansteigend erreichen wir eine Wegteilung und halten uns rechts aufwärts (links führt der Seuffertweg weiter zum Hochjoch-Hospiz). Wir passieren noch den Abzweig zur Guslarspitze und steigen über eine kurze Steilstufe hinauf zur  Vernagthütte (2755 m). Die vom Hüttenwirt Martin hervorragend bewirtschaftete Alpenvereinshütte bietet sich als ideale Unterkunft oder Einkehr an.

Auf die Mittlere Guslarspitze   

Die ersten Minuten wandern wir wieder am selben Weg abwärts und folgen nach der ersten Steilstufe rechts dem Hinweisschild »Zu den Guslarspitzen«, steigen hinab zum Gletscherbach und queren über eine Holzbrücke auf die andere Bachseite. Wir folgen den zahlreichen Markierungen zuerst relativ flach, später über einen Moränenrücken etwas steiler aufwärts zu einem Steinmann. Direkt vor uns sehen wir bereits das Gipfelziel mit dem Gipfelkreuz zwischen der Vorderen und Hinteren Guslarspitze liegen. Wir steuern dieses geradeaus an, halten uns zuletzt etwas mehr an den Hängen der Hinteren Guslarspitze und steigen über Schutt und Geröll in den breiten Sattel zwischen derHinteren und Mittleren Guslarspitze auf. Aus diesem steigen wir links am breiten Rücken hinüber zum schönen Gipfelkreuz mit einem großen Edelweiß auf der  Mittleren Guslarspitze (3128 m). Dieser unvergletscherte Gipfel, der in der Kette zwischen den Tourengebieten der Vernagthütte und dem Hochjoch-Hospiz liegt, ist einer der schönsten Aussichtsgipfel in der Region überhaupt. Wir erblicken berühmte Gipfel wie im Süden den Similaun und die Finailspitze oder im Westen die Weißkugel mit dem mächtigen Hintereisferner. Im Tourengebiet der Vernagthütte machen wir den Fluchtkogel aus, rechts davon die Hintergraslspitze – auch ein Dreitausender, der eisfrei zu erreichen ist –, daneben den Vernagtferner mit der Hochvernagtspitze und im Nordosten die Wildspitze mit ihrem Doppelgipfel.

Abstieg zum Hochjoch-Hospiz   

Nach einer längeren Pause mit der grandiosen 360°-Rundumsicht machen wir uns an den Abstieg zum Hochjoch-Hospiz. Direkt vom Gipfelkreuz leiten die Markierungen südwärts über mit Gras und Fels durchsetztes Gelände abwärts. Dabei passieren wir einige Senken mit kleinen Seen. Je weiter wir abwärtssteigen, desto schöner wird der Ausblick nach rechts zu den Gletscherbrüchen des mächtigen Kesselwandferners. Bald darauf erreichen wir den querenden Deloretteweg, der rechts hinauf zum Kesselwandferner und weiter zum Brandenburger Haus führt. Entlang diesem halten wir uns links abwärts, lassen den folgenden Abzweig zur Vernagthütte links liegen und steigen gemütlich weiter zum  Hochjoch-Hospiz (2412 m) ab. Hier statten wir den Hüttenwirtsleuten noch einen Besuch bei Kaffee und Kuchen oder einer Brotzeit ab und genießen hier das letzte Mal die Abgeschiedenheit in vollen Zügen.

Rückweg nach Vent   Nachdem wir uns vom sehr gastfreundlichen Hüttenwirt verabschiedet haben, nehmen wir den Rückweg in Angriff. Zuerst geht es schräg oberhalb der Rofenbergalm hinab bis kurz vor die Rofenache. Am linken Bachufer wandern wir gemütlich auf dem Titzentaler Weg talauswärts, überqueren auf einer Holzbrücke den Vernagtbach, der hier in die Rofenache mündet, und haben danach einen kurzen Gegenstieg zu bewältigen.

Am teilweise gesicherten Felsenweg hoch über der Ache geht es talauswärts zur Materialseilbahn der Vernagthütte und über die Wiesen zu den Rofenhöfen. Schließlich wieder rechts über die Hängebrücke und gemütlich zurück zum Ausgangspunkt in Vent.