Wandern Ötztal: Hohe Geige (3393 m)
Die Königin des Geigenkamms, ein außergewöhnlicher Aussichtsberg. Für die Besteigung der Hohen Geige im nach ihr benannten Geigenkamm bietet sich die Rüsselsheimer Hütte als wunderschöner Hüttenstützpunkt an, da Auf- und Abstieg an nur einem Tag doch relativ lang sind. Die Aussicht vom Gipfel ist einfach grandios.
Zur Rüsselsheimer Hütte
Die Rüsselsheimer Hütte ist bereits vom Parkplatz aus zu sehen. Wir überqueren die Straße und passieren beim Hinweisschild »Rüsselsheimer Hütte« ein kleines Gatter. Danach steigen wir über einen grünen Geländerücken zu einem Waldstück hinauf. Dieses wird aber bald wieder verlassen, und wir halten auf eine Felswand zu, an deren Fuß der Weg weiter aufwärtsführt. Nach einem gesicherten Abschnitt folgt eine Bachquerung. Stetig ansteigend gewinnen wir zügig an Höhe, und die Aussicht wird immer beeindruckender. Auf der anderen Talseite dominieren Watzespitze und Verpeilspitze das Blickfeld. Zuletzt leitet uns ein nur mehr leicht ansteigendes Wegstück hinauf zur Rüsselsheimer Hütte (2323 m), wo es sich gut übernachten lässt, um für den Gipfelsturm am nächsten Tag bestens ausgeruht zu sein.
Zum Aussichtspunkt Gahwinden
Von der Rüsselheimer Hütte wandern wir ein kurzes Stück aufwärts, lassen die beiden Abzweige zum Weißmaurachjöchl und zum Normalweg der Hohen Geige rechts liegen und queren links in nördlicher Richtung zum wunderschönen Aussichtspunkt Gahwinden (2648 m). Hier muss man einfach innehalten und die prächtige Aussicht genießen!
Auf die Hohe Geige
Vom Aussichtspunkt folgen wir dem Wegweiser »Westgrat Hohe Geige« und steigen am zunächst noch bewachsenen Rücken auf, bevor wir Blockgelände erreichen. Wir halten uns immer genau an die Markierungen und erreichen nach mehreren Aufschwüngen auf etwa 3000 Metern den sogenannten Frühstücksplatz, der sich namensgemäß dafür anbietet, dort ein zweites Frühstück einzunehmen. Über eine steilere Passage geht es weiter aufwärts, wobei wir einen ausgesetzten Grat rechts umgehen und später wieder über mit Stahlseilen gesicherte Felsplatten auf den Westgrat gelangen. Kurz darauf geht es in eine Mulde mit einem Firnfeld bzw. im Frühsommer und Sommer auch mit kleinem See. Wir halten uns rechts, queren das Firnfeld im oberen Bereich und steigen am Südgrat über loses Gestein auf den Gipfel der Hohen Geige (3393 m). Die Aussicht von diesem besonderen Logenplatz ist grandios. Im Westen liegen uns direkt die mächtige Watzespitze und die Verpeilspitze gegenüber, im Osten die Stubaier Alpen mit dem Schrankogel als Blickfang. Aber auch der Tiefblick ins Pitztal und Ötztal begeistert uns restlos.
Abstieg
Nach der Gipfelrast steigen wir am Südwestgrat über etwas festeres Blockwerk als beim Aufstieg am Südgrat in die Mulde unterhalb des Firnfeldes ab. Wir folgen dann kurz dem Aufstiegsweg, halten uns aber nach kurzer Zeit links und steigen am markierten Normalweg durch die steile, teils sehr brüchige Südflanke zurück zur Rüsselsheimer Hütte. Nach einer eventuellen weiteren Rast geht es am bekannten Aufstiegsweg weiter gemütlich hinab ins Tal zum Parkplatz.
Region
Touren-Charakter
Schwieriger Aufstieg mit leichten Kletterstellen am Westgrat. Der Normalweg ist bei hohem Bergsteigeraufkommen wegen der Steinschlaggefahr nicht unbedingt zu empfehlen. Ansonsten leicht.
Ausgangspunkt
Parkplatz Rüsselsheimer Hütte (1600 m) kurz vor der Ortschaft Plangeross
Endpunkt
Parkplatz Rüsselsheimer Hütte (1600 m) kurz vor der Ortschaft PlangerossRoute
Hüttenparkplatz-Rüsselsheimer Hütte 2 Std., Rüsselsheimer Hütte-Hohe Geige 4.30 Std., direkter Abstieg vom Gipfel 4 Std. bzw. über den Westgrat 5 Std.
Tipp
Bei viel »Verkehr« am Berg ist es oft sogar besser, wieder über den nicht so brüchigen Westgrat abzusteigen, da die Südflanke steinschlaggefährdet ist!
Für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben kann trotz größtmöglicher redaktioneller Sorgfalt keine Haftung übernommen werden.
Insbesondere bei GPS Daten können Abweichungen nicht ausgeschlossen werden.
Sicher unterwegs: Ein glücklicher und erfolgreicher Tag in der Natur setzt nicht nur die richtige Vorbereitung,
sondern auch auch verantwortungsbewusstes Handeln auf Tour voraus. Das solltet ihr bei der Tourenplanung immer beachten.